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Eusebius von Nikomedia († 341) war Bischof von Nikomedia und Patriarch von Konstantinopel und neben Arius der bedeutendste Führer der Arianer in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts.
Er war, wie Arius, ein Schüler von Lukian von Antiochia, der eine arianische Lehre vertrat.
Als Bischof von Berytus (dem heutigen Beirut) ließ er sich, entgegen den damaligen Regeln, den weit bedeutenderen Bischofssitz von Nikomedia zuweisen, der Residenz des Kaisers Licinius, bei dessen Frau Constantia, der Schwester von Konstantin I., er in hoher Gunst stand - nach einer Quelle war er sogar mit dem Kaiserhaus verwandt.
Als Arius in Alexandria verurteilt wurde, floh er nach Caesarea, wo er von Eusebius von Caesarea gut aufgenommen wurde. Von dort bat er Eusebius von Nikomedia in einem überlieferten Brief (englisch) um Unterstützung. Eusebius von Nikomedia stellte sich an die Spitze der arianischen Partei und schrieb viele Briefe, um Arius zu unterstützen. In einem ebenfalls erhaltenen Brief an Paulinius, Bischof von Tyros, schilderte er die arianische Lehre in Details.
Es kam zu brieflichen Rundumschlägen von Alexander von Alexandria auf der einen und Eusebius von Nikomedia auf der anderen Seite. Der Kaiser versuchte zu vermitteln, und berief, als das fehlschlug, das erste Konzil von Nicäa ein, wo Eusebius der Führer der arianischen Partei war.
Eusebius unterzeichnete die Ergebnisse des Konzils. Kurz darauf vertrat er aber wieder entschieden die arianische Position und sammelte Anhänger, worauf er vom Kaiser Konstantin verbannt wurde - unter anderem auch wegen seiner Intrigen auf Seiten des Licinius. Die Witwe von Licinius und Schwester des Konstantins verwendete sich jedoch für Eusebius (und Arius) und vier Jahre nach dem Konzil stand er in hoher Gunst beim Kaiser und war entschlossen, sich für die persönliche Niederlage von Nicäa zu revanchieren.
Die nächste Jahren sehen ihn an der Spitze einer kleinen, aber einflussreichen Gruppe, die sich intensiv für den Sieg der Arianer einsetzt. Sie widerriefen ihre Unterschriften von Nicäa nicht, erklärten aber, dass Arius übertriebene Worte bereut habe und missverstanden worden sei und dass die Formel von Nicäa zweideutig sei und stark in Richtung Sabellianismus gehe. Damit brachten sie die große Gruppe von Origenes-Anhängern auf ihre Seite, sowie einige weitere Bischöfe, die beim Kaiser gut angesehen sein wollten.
Der trinitarische Patriarch Eustathius von Antiochien wurde aufgrund von Anklagen der Eusebianer abgesetzt und verbannt wegen angeblicher respektloser Bemerkungen über die Mutter des Kaisers. Athanasius, der seit 328 Bischof des zweiten östliche Patriarchats von Alexandria war, wurde wegen verschiedener teilweise sehr absurder religiöser Punkte beim Kaiser verklagt, konnte aber seine Unschuld nachweisen, eine weitere politische Anklage machte den Kaiser jedoch so wütend, dass er auch Athanasius verbannte. Weitere einflussreiche trinitarische Bischöfe, die durch den Einfluss von Eusebius bei Hof abgesetzt wurden, waren Paul von Konstantinopel, Aselepas von Gaza und Marcellus von Ankyra.
Am 22. Mai 337 starb Kaiser Konstantin in Nikomedia, nachdem er vom dortigen Bischof Eusebius getauft worden war. Die Welt wurde unter seinen Söhnen aufgeteilt, die sämtliche verbannten Bischöfe beider Parteien zurückkehren ließen. Für Eusebius brachte die neue Regierung Vorteile: Konstantius II., der Kaiser, war gerade zwanzig Jahre alt und ließ sich leicht kirchenpolitisch von Eusebius beeinflussen, so dass er für den Rest seines Lebens die Trinitarier bekämpfte.
338 wurde Eusebius Patriarch von Konstantinopel, eine Stellung, die praktisch der des Bischofs von Rom (Papst) gleichkommt. In Alexandria und Antiochia waren Bischöfe seiner Wahl, nachdem er die Verbannung der Trinitarier bewirkt hatte. Ein Versuch, Athanasius durch den Bischof von Rom, Julius I., verurteilen zu lassen, scheiterte jedoch gründlich.
Auch nach seinem Tod 341 wirkte seine Politik noch lange nach, da er geschickt wichtige Posten durch Arianer besetzt hatte.
Vorgänger Paul I.
Patriarch von Konstantinopel 339-341
Nachfolger Paul I.
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