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Johannes Zonaras (altgr. Ιωάννης Ζωναράς) war ein byzantinischer Historiker, Kanonist und Jurist des 12. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Über das Leben Johannes Zonaras ist nur bekannt, was er selbst in seinen Werken darüber aussagt. Da er noch die zweite Ehe Kaiser Manuels I., die am 25. Dezember 1161 geschlossen wurde, erwähnt, kann er nur unter den byzantinischen Kaisern Johannes II. Komnenos (1118– - 1143) oder unter Manuel I. (1143 - 1180) Vorsteher der kaiserlichen Kanzlei gewesen sein. Zonaras war im 12. Jahrhundert einer der höchsten Richter des Reiches.
Zonaras’ Hauptwerk ist eine Weltchronik von der Schöpfung bis zum Jahre 1118. Zudem verfasste er einen Kommentar zu den Kanones, der von der Orthodoxie rezipierten ökumenischen und lokalen Synoden, bzw. zu den Kanones der Kirchenväter. Außerdem existieren noch zwei kleinere kirchenrechtliche Schriften. Fälschlicherweise wurde ihm zudem noch oft das Zonarae Lexicon zugeschrieben, ein von mehreren Mönchen verfasstes byzantinisches Lexikon des 13. Jahrhunderts.
Seine Weltchronik schuf er nach einem eventuell durch die Thronbesteigung Johannes II. Komnenos erzwungenen Exil als Mönch im Kloster auf der Insel Hagia Glykeria. In einer Vorrede zu seiner Weltgeschichte rechtfertigt er sich dafür, dass er als Mönch schriftstellerisch tätig sei. Er beruft sich dabei zunächst auf die Aufforderung von Freunden, und sieht zugleich in der literarischen Tätigkeit eine gute Ablenkung von den Verlockungen des irdischen Daseins. Zonaras Absicht war es, Geschichte in Form eines Handbuchs (Epitome) kurzgefasst, auf die Tatsachen konzentriert und übersichtlich darzustellen. Dabei gelingt es ihm, anders als vielen Zeitgenossen, nicht zu sehr in die Theologie abzugleiten. Trotzdem orientiert sich der Autor bei der Einteilung seines Werkes an der Religion: Der erste Teil umfasst die jüdische, der zweite die römisch-christliche Zeit. Die heute gängige Einteilung folgt der des französischen Byzantinisten Charles Du Fresne, Seigneur Du Cange (1610 –1688), in achtzehn Bücher. In Buch 1–12 ist die Weltgeschichte von der Schöpfung bis zur Tetrarchie kompilatorisch dargestellt. Die Bücher 13–18 behandeln die byzantinische Geschichte von Konstantin dem Großen bis zum Tode Alexios I. Komnenos im Jahre 1118.
Literatur
- I. Grigoriadis: Linguistic and literary studies in the Epitome historion of John Zonaras. Thessaloniki 1998.
- E. V. Maltese: Zonaras, Johannes. In: Lexikon des Mittelalters. Band 9, Sp. 673f.
Weblinks
- Literatur von und über Zonaras im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
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