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Die Petschenegen (Eigenbezeichnung: Peçenek, auch Bissener genannt) waren eines der alten türkischen Völker. Sie stammten ursprünglich aus Westsibirien und, obschon sie wahrscheinlich oghusischer Herkunft (sie werden vielfach auch als Oghus-Petschenegen bezeichnet) waren, seit 552 Teil der östlichen Göktürken.

Nach deren Niedergang zogen sie in Richtung Westen. Dabei wurden sie 889 von den Oghusen schließlich über die Wolga getrieben; und sie jagten 895 ihrerseits die Magyaren (Ungarn) aus dem Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres ins heutige Ungarn.

Die Petschenegen führten im 10. Jahrhundert lange Kämpfe mit den Russen (Kiewer Rus) und den an der Wolga lebenden Chasaren. So belagerten sie 968 Kiew und töteten 972 beispielsweise den Kiewer Großfürsten Swjatoslaw, der von einem genauso großen wie erfolglosen Feldzug gegen Byzanz zurückkehrte. Im Jahre 1036 wurden sie von Swjatoslaws Enkel Jaroslaw dem Weisen schwer geschlagen und flüchteten anschließend bis über die Donau, wo sie nun mehrfach Byzanz bedrohten und sich dabei auch gegenseitig befehdeten.

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht (11. Jahrhundert) beherrschten sie das Gebiet zwischen Talas und Donau. König Stephan I. (Ungarn) besiegte sie 1003 und 1021. Nach einer blutigen Niederlage 1091 am Levunion Gebirge zogen sie sich hinter die Donau zurück (Walachei) bzw. lösten sie sich allmählich auf. Byzanz (Alexios I. Komnenos) und die Kyptschaken unter Boniak und Tugorkhan hatten sich gegen sie verbündet, die beide in der Parodie eines Staatsempfangs bei Alexios zu Gast waren. Trotzdem blieb es bis zur Schlacht unklar, ob die Kyptschaken nun mit oder gegen die Byzantiner kämpfen würden. Um sicher zu sein, richteten die geplagten Griechen nach der Schlacht ein Massaker unter den gefangenen Petschenegen an.

Ihre Reste dienten eine Zeit lang den Byzantinern (Donaugrenze) und verschwanden in einer neuen Niederlage bei Beroe (Berrhoia) 1122. Einige hatten sich den Magyaren unterworfen, andere gingen im verwandten turkvölkischem Stamm der Kyptschaken (auch: Kumanen) auf. Dennoch hielt sich in der Walachei ein Restreich bis 1171, ehe es von den Kumanen erobert wurde.

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