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Theodor Alconiere, ungarisch Tivadar, (als Hermann Cohn geboren 1798[1] in Mattersburg, Kaisertum Österreich; gestorben 10. Juni 1865 in Wien) war ein österreichisch-ungarischer Maler.

Leben

Hermann Cohn wurde im ungarischen Reichsteil in Nagymarton in eine jüdische Familie geboren. Er studierte ab 1812 bis 1820 an der Kunstakademie in Wien und war 1815 beim Porträtmaler Johann Baptist Lampi in Venedig. Er konvertierte 1830 zum Katholizismus und nahm den Namen Alconiere an, eine Verballhornung seines Namens. Er hielt sich dreizehn Jahre in Italien auf und war in Rom im Kontakt mit den Nazarenern. Er war Hofmaler beim Fürsten von Lucca und bei der Herzogin von Parma. In den 1840er und 1850er Jahren malte er in den ungarischen Städten Székesfehérvár, Pápa und Pest. In den 1860er Jahren kehrte er nach Wien zurück. Alconieres Bilder wurden zwischen 1832 und 1845 regelmäßig bei den Wiener Kunstausstellungen gezeigt. Er malte Porträts, Reiterbildnisse, aber auch Genrebilder und Karikaturen. Eine Spezialität waren „Begriffe“, in denen Bilder, die zu dem Begriff assoziiert werden, zu menschlichen Figuren vereinigt werden. So wird ein „Harfenspieler“ dargestellt, dessen Körper aus Musikinstrumenten komponiert ist, die „Cholera“ wird in einer Frauenfigur dargestellt, die aus den gegen die Seuche verordneten Heilmitteln zusammengesetzt ist.[2]

Alconiere starb verarmt als Kirchdiener im Spital der Barmherzigen Brüder in Wien.
Illustrationen

Josefine von Remekházy: Feldblumen. Gedichte. Mit 16 Vignetten gez. von Th. Alconiere ; in Holz geschnitten von Blasius Höfel. Wien : Jg. Klang, 1841.

Literatur

Constantin von Wurzbach: Alconiere, Theodor. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 376 f. (Digitalisat).
Ludwig August Frankl: Friedrich von Amerling. Ein Lebensbild. Wien : Hartleben, 1889.
József Szinnyei: Magyar írók élete és munkái I. (Aachs–Bzenszki). Budapest: Hornyánszky. 1891.
Alconiere, Theodor H. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 238 (Textarchiv – Internet Archive).
Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Band 1. Czernowitz, 1927, Sp. 399–400.
Alconière Tivadar, in: Péter Ujvári: Magyar zsidó lexikon. Budapest, 1929, S. 23 (mek.oszk.hu).
Franz Probst: Theodor Alconiere, ein Menschenuntergang. In: Volk und Heimat ; Heft 8, 1948, S. 1 f.
A. Gehart: Alconiere, Theodor Heinrich. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 2, Seemann, Leipzig 1986, ISBN 3-363-00115-0, S. 177 f.
Adrian M. Darmon: Alconiere, Cohn Theodore, Tivadar dit Alconiere. In: Adrian M. Darmon: Autour de l ’art juif: encyclopédie des peintres, photographes et sculpteurs. Carnot. 2003, ISBN 2-84855-011-2, S. 363.

Weblinks
Geburtsjahr nach AKL, auch 1797.
Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. 1927, Sp. 400.

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