Pietro Longhi
Gemälde
Eine Dame empfaenht einen Cavalier
Ein Edelmann küßt die Hand einer Dame
Interieur mit drei Frauen und einen sitzenden Mann
Ausstellung eines Nashorns in Venedig
Im Gemüsegarten an der Flußmündung
Im Gemüsegarten an der Flußmündung, Detail
Porträt des Bischofs Benedetto Ganassoni
Porträt einer Patrizierfamilie
Porträt einer venezianischen Familie
Zeichnungen
Pietro Longhi (* 5. November 1702 in Venedig; † 8. Mai 1785) war ein Maler des venezianischen Rokoko. Er malte Fresken, Altarbilder, Porträts sowie Genreszenen aus dem Venedig seiner Zeit.
Leben und Wirken
Longhi wurde als Sohn von Alessandro und Antonia Falca geboren. Seinen Geburtsnamen änderte er 1733 bei seinem Eintritt in die venezianische Fraglia dei Pittori in den Künstlernamen Pietro Longhi. Longhi heiratete 1732 Caterina Maria Rizzi, mit der er elf Kinder hatte, die aber, bis auf drei, früh starben. Sein einziger überlebender Sohn Alessandro Longhi wurde ebenfalls Maler. 1756 trat er in die Accademia di pittura e scultura in Venedig ein, an der er bis 1780 lehrte.
Longhi wurde zunächst von dem aus Verona stammenden Antonio Balestra ausgebildet, der ein Mitarbeiter des Römers Carlo Maratta gewesen war. Longhis erste Bilder, wie das Altarbild in San Pellegrino bei Verona, waren noch von deren – spätbarocken - Einflüssen geprägt, ebenso wie sein erster großer Auftrag für ein Mitglied des venezianischen Adels, das Fresko im Palazzo Sagredo zu dem Thema Gigantensturz. Die hochrangigen Familien Venedigs, wie zum Beispiel die Grimani, Querini, Pisani und Manin, sollten später seine wichtigsten Auftraggeber werden.
Von nachhaltigem Einfluss auf Longhi war seine Zusammenarbeit mit dem Bologneser Giuseppe Maria Crespi. Unter dem Eindruck Crespis, der sich von den Traditionen akademischer Malerei gelöst hatte, mit neuen Maltechniken experimentierte und religiöse Themen, wie zum Beispiel die Sieben Sakramente, als Genreszenen malte, wendete sich Longhi ebenfalls der Genremalerei zu. Seine Genreszenen mit ihren genauen, zuweilen humorvollen oder leicht ironischen Schilderungen venezianischen Gesellschaftslebens sind nicht nur eine erstrangige Quelle für die venezianische Kultur- und Sittengeschichte, sondern zeichnen sich durch eine kostbare und feine Farbigkeit aus.
Darüber hinaus malte Longhi zahlreiche Gruppen- und Einzelporträts des venezianischen Adels.
Werke
Gigantensturz, Palazzo Sagredo, Venedig
Fresken in der Cappella der Madonna von Loreto, 1745, San Pantaleon, Venedig
Tanzstunde, Accademia (Venedig)
Die Jagd in der Lagune, Gemäldezyklus, Pinacoteca Querini Stampalia, Venedig
Die Ausstellung des Rhinozeros, 1751, Ca’ Rezzonico, Venedig
Die Kringelverkäuferin, Ca’ Rezzonico, Venedig
Der Brief des Mohren, 1751, Ca’ Rezzonico, Venedig
Porträt des Prokurators Ludovico Manin, 1764, Musei Civici, Udine
Das Topfspiel, National Gallery of Art, Washington
Die sieben Sakramente, Zyklus, Pinacoteca Querini Stampalia, Venedig
Das kleine Konzert, Pinacoteca di Brera, Mailand
Zahlreiche Werke Longhis sind in Venedig zu sehen, vor allem im Ca’ Rezzonico (Palazzo Rezzonico) mit dem Museo Settecento Veneziano, sowie im Palazzo Querini-Stampalia.
Literatur
Teresio Pignatti: L’opera completa di Pietro Longhi. Rizzoli, Mailand 1974, (Classici dell'arte 75, ZDB-ID 1117369-5).
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