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Oscar Zügel (* 18. Oktober 1892 in Murrhardt; † 5. März 1968 in Tossa de Mar in Spanien) war ein deutscher Maler, Gegner und Verfolgter des NS-Regimes und später der spanischen Faschisten. Seine Werke werden der Neuen Sachlichkeit zugerechnet. Oscar Zügel war ein Großneffe des Murrhardter Impressionisten Heinrich von Zügel.


Leben

Oscar Zügel wurde als Sohn des Schultheißes Heinrich Zügel in Murrhardt geboren. Zügel schloss zunächst auf elterlichen Wunsch eine Schreinerlehre ab, begann jedoch zeitgleich, ermutigt von seinem Großonkel Heinrich von Zügel, mit Zeichnen und Malen. Oscar Zügel begann 1914 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Stuttgart, wo Bernhard Pankok sein Lehrer war. Unterbrochen von seiner Soldatenzeit setzte er von 1919 bis 1922 seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Stuttgart fort. Anschließend arbeitete Zügel als freier Künstler in Stuttgart. Sein Werk entwickelte sich von der Neuen Sachlichkeit hin zur Abstraktion, mit der zunehmend zeitkritische Themen zum Bildinhalt wurden.

Am 5. März 1933 wurde von den Nazis die Ausstellung Zeichen und Bilder im Essener Museum Folkwang geschlossen und alle Werke Zügels entfernt. Kurze Zeit später folgte die Absage einer geplanten Retrospektive, die Durchsuchung seines Ateliers und die Beschlagnahme von Bildern, die im Hof der Staatsgalerie Stuttgart verbrannt werden sollten.

Die Denunziation seines Werks und seiner Person veranlassten Zügel am 25. Juli 1934 zur Flucht ins spanische Tossa de Mar. In der dort seit den 1920er Jahren bestehenden Künstlerkolonie der internationalen Avantgarde fand Zügel schnell Anschluss und blühte künstlerisch auf. Als mit dem Spanischen Bürgerkrieg und der Franco-Hitler-Allianz das Misstrauen gegenüber deutschen Exilanten stieg, wurde eine erneute Flucht notwendig. Mit einem falschen Pass kehrte er mit seiner Familie kurzzeitig nach Deutschland zurück, um von dort die Flucht nach Argentinien vorzubereiten. Am 7. Juli 1937 verließen Zügel und seine Familie Europa per Schiff in Richtung Argentinien. Die Wahl dieses Exillandes war durch seine deutsch-argentinische Frau begründet. Diese hatte 1935 ein Stück Land geerbt, welches einen Neuanfang in dem südamerikanischen Land ermöglichte. Den Lebensunterhalt bestritt Zügel während dieser Zeit jedoch nicht als Künstler sondern als Farmer. Nachdem auch in Argentinien - unter Juan Perón - die Denunziationen gegen ihn begannen, kehrte er 1950 ins spanische Exil zurück, wo er sich wieder ganz der Malerei widmen konnte. Sein Haus fand er jedoch teilweise geplündert vor - einige seiner Bilder konnten allerdings von einheimischen Fischern gerettet werden. Bei einem Besuch Zügels in seiner Heimatstadt Stuttgart, fanden sich schließlich auch jene Bilder wieder, die 1933 im Hof der Staatsgalerie Stuttgart verbrannt werden sollten.

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