Meister der Weibermacht
Grafiken
Christus am Kreuz und drei Engel
Die Anbetung der Heiligen Drei Könige
Die Anbetung der Heiligen Drei Könige
Als Meister der Weibermacht wird ein namentlich nicht bekannter Kupferstecher bezeichnet, der um 1450 am Niederrhein tätig war.
Namensgebung
Der Meister der Weibermacht erhielt seinen Notnamen nach einigen seiner Illustrationen der Weibermacht. Diese Stiche stellen das im ausgehenden Mittelalter und in der Renaissance beliebte Motiv der Macht der Frauen dar, auch aus einem Weisen leicht einen Narren machen zu können. Die Weibermacht symbolisiert die „verkehrte Welt“, in der die gesellschaftlich erwünschte Ordnung der Geschlechter auf dem Kopf steht.
Zuerst war nach einem einzelnen Stich mit einer Jahreszahl ein Meister von 1462 benannt, dem dann nachfolgend weitere 20 Stiche mit religiösen und weltlichen Motiven zugeordnet wurden. Nachdem jedoch der namensgebende Stich dieses Meisters als ein Werk des Meisters mit den Bandrollen erkannt wurde, wurden die restlichen Stiche unter dem Notnamen eines Meisters der Weibermacht nach diesen darunter befindlichen Stichen zur Weibermacht weiter geführt.
Zwischenzeitlich wird vermutet, dass diese verbliebene Gruppe von Stichen eventuell von mehreren verschiedenen Künstlern, also nicht nur vom Meister der Weibermacht alleine stammen könnte.
Dem Meister der Weibermacht wird auch der Entwurf einiger Kartenspiele zugeschrieben.
Werke (Auswahl)
Basel, Öffentliche Kunstsammlung, Kupferstichkabinett
Folge zur Passion Christi
Berlin, Kupferstichkabinett
Gefangennahme Christi
Dresden, Kupferstichkabinett
Szenen aus Leben und Passion Christi
Kartenspiel
Kartenspiel
Wien, Staatliche Grafische Sammlung
Macht des Weibes
Hl. Katharina
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Grafische Sammlung
Maria lactans
Wien, Grafische Sammlung Albertina
Christus am Kreuz und drei Engel, um 1451–1475
Folge zur Passion Christi
Literatur
Max Lehrs: Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert, Band 1. Wien 1908
Max Geisberg: Das Kupferstich-Kartenspiel der K. und K. Hofbibliothek zu Wien aus der Mitte des XV. Jahrhunderts. Strassburg 1918
Max Geisberg: Alte Spielkarten. (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Nachdruck der Ausgaben 1905, 1910, 1918). Baden-Baden 1973
Max Lehrs: Beiträge zum Werk der primitiven Kupferstecher. In: Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen 41 (1920), S. 189-207
Max Geisberg: Die Anfänge des Kupferstichs (Meister der Graphik 2). Leipzig 1923
F. Rumpf: Beiträge zur Geschichte der frühen Spielkarten. In: Adolph Goldschmidt zu seinem siebenzigsten Geburtstag. Berlin 1935, S. 77-91
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