Meister der Chronik des Konzils von Konstanz
Gemälde
Chronik des Ulrich von Richental, Szene
Die Konzilschronik Richentals ist in 16 Handschriften überliefert, die von zwei Ausnahmen abgesehen alle innerhalb kurzer Zeit in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden sind. Allein zehn Handschriften stammen aus den Jahren 1460 bis 1475 und lassen sich teilweise auf das Wirken des Konstanzer Chronisten Gebhard Dacher († 1471) zurückführen, das auch noch die 1483 bei Anton Sorg in Augsburg erschienene editio princeps der Chronik beeinflusste. Nach Buck ist die auffällige zeitliche Häufung der Überlieferung in den Jahren ab 1460 ein Zeichen dafür, dass Richentals Werk zum Bestandteil einer „nachkonziliaren kollektiven Gedächtnis- und Geschichtskultur“ in Konstanz wurde, zu einem Zeitpunkt, als die Stadt ihre vormalige politische und wirtschaftliche Führungsrolle eingebüßt hatte. Der Erstdruck von 1483 ist durch seine zahlreichen Holzschnitte und mehr als 1000 Wappendarstellungen auch eine bedeutende heraldische Quelle.
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