Maria van Oosterwijk
Still Life of Roses Carnations a Tulip and other flowers in a glass vase
Still Life of Roses Carnations Marigolds and other flowers
Maria van Oosterwijk, auch Oosterwyck und Oosterwijck (* 27. August 1630 in Nootdorp; † 12. November 1693 in Uitdam) war eine niederländische Barockmalerin.
Leben
Maria van Oosterwijck. Flower painter, Wallerant Vaillant
Sie wurde 1630 als Tochter des seit 1623 tätigen protestantischen Pfarrers Jacobus van Oosterwjik (1597–1674) und der Adriana Lambrechts van Linschoten (1600–1636) in Nootdorp bei Delft geboren. Ihre Eltern kamen beide aus Delft. Sie war das dritte von vier Kindern, wobei eines bereits früh verstarb. Somit wuchs sie nur mit ihrer Schwester Geertruyt und ihrem Bruder Lambert auf. Als ihre Mutter starb, zog die Familie nach Voorburg, wo ihr Vater ortsansässiger Pfarrer wurde. Bereits in ihrer Kindheit erkannte ihr Vater die besondere Begabung seiner Tochter und schickte sie dem Stilllebenmaler Jan Davidsz. de Heem (1606–1684) in die Lehre, dessen Kunst einen außergewöhnlichen Einfluss auf sie nahm. Die talentierte Schülerin eiferte ihm rasch nach und widmete sich schließlich auch dem Stillleben, insbesondere Blumenstücken zu. Als ihr Bruder Lambert 1658 nach Leiden umzog, um Theologie zu studieren, begleitete sie ihn - höchstwahrscheinlich, weil die meisten aus ihrer Familie dort wohnten. Maria van Oosterwijks Schwester war dort mit dem Witwer Johan van Assendelft verheiratet und der Stadthistoriker von Leiden, Jan Janszoon Orlers, war ihr Onkel. Damit ergaben sich nun auch gute Kontakte zu anderen Malern. Ab Mai 1660 blieb sie für etwa drei Jahre in Utrecht.
Mitte 1666 zog sie nach Amsterdam. Sie lernte dort bei dem Stilllebenmaler Willem van Aelst. Über ihn erlangte sie erstmals internationale Bekanntheit. Am 28. Dezember 1667 erwähnte der Großherzog der Toskana Cosimo III., dass ihre Stillleben mindestens so gut währen wie die van Aelsts. Zu dieser Zeit kam auch die Malerin Geertje Pieters (1665–1735) zur Weiterbildung in das Atelier hinzu. Mit ihr freundete sie sich an. Van Oosterwijk konzentrierte sich von da an ganz auf die Malerei von Blumen und Früchten und verkaufte die Bilder zu guten Preisen.
Im Jahr 1689 zog sie sich schließlich aus dem Malereigewerbe zurück. Zu etwa dieser Zeit malte Michiel van Musscher ein Porträt der Künstlerin Porträtallegorie der Malerin Maria van Oosterwijk, das von ihrer herausragenden Stellung im Genre der Blumenmalerei zeugt. Ein von oben herabschwebender Genius krönt die elegant gekleidete Malerin mit einem Lorbeerkranz. An einer Satinschärpe hängt die Porträtmedaille eines Auftraggebers. Das Gemälde hängt im North Carolina Museum of Art in Raleigh, USA.
Nachdem sie einen Großteil ihrer Kunstwerke verkauft hatte, zog Maria van Oosterwijck 1690 in das Haus ihres Neffen, Jacobus van Assendelft, der Sohn ihrer Schwester Geertruyt und seit 1688 Pfarrer in Uitdam. Dort verstarb sie 1693. Maria van Oosterwijk wurde auf dem Friedhof von Uitdam beigesetzt.
Popularität und Werke
Vanitas-Stillleben
Laut einer 1720 herausgegebenen Biografie habe sie sehr langsam gemalt und nur wenig produziert, woraus sich schließen lässt, dass nur zwei Dutzend ihrer Kunstwerke erhalten sind. Mit über hundert Gulden pro Bild gehörte sie zu den bestverdienenden holländischen Malerinnen ihrer Zeit. Allen voran bei den europäischen Fürsten erlangte sie große Anerkennung. So malte sie unter anderem für Kaiser Leopold I., König Ludwig XIV., den König Jan Sobieski von Polen und für den Statthalter der Niederlande. Wie viele ihrer Zeitgenossinnen wurde auch sie nicht in die Lukasgilde aufgenommen. Ihre Bilder findet man in den großen Museen der Welt, in Dresden, Wien, Prag, Florenz, Leningrad, USA und in der Sammlung der Königin von England.
Ein Vanitas-Stillleben von Maria van Osterwijk erzielte bei einer Auktion im Frühjahr 2005 einen Preis von 262.000 Euro.[1]
Einzelnachweise
Highlights beim Auktionshaus Lempertz.
Literatur
Joachim Oudaan: Joachim Oudaans Poezy 2. Amsterdam 1712, S. 392.
Gerard de Lairesse: Groot schilderboek, waar in de schilderkonst in al haar deelen grondig werd onderweezen, ook door redeneeringen en printverbeeldingen verklaard: met voorbeelden uyt de beste konst-stukken der oude en nieuwe puyk-schilderen, bevestigd: en derzelver wel- en misstand aangeweezen. Amsterdam 1714; Nachdruck der Ausgabe 1740: Doornspijk 1969, ‘twaalfde boek’, S. 360.
A. L. G. Bosboom-Toussaint: De bloemschilderes Maria van Oosterwijk. Leiden 1862 (Roman).
J. A. Worp (Hrsg.): De gedichten van Constantijn Huygens naar zijn handschrift uitgegeven. Band 8, Groningen 1898.
G. J. Hoogewerf: De twee reizen van Cosimo de’Medici, prins van Toscane, door de Nederlanden (1667–1669) journalen en documenten. Amsterdam 1919, S. 69.
A. Bredius: Archiefsprokkelingen. Een en ander over Maria van Oosterwijck, “vermaert Konstschilderesse”. In: Oud Holland. Band 52, 1935, S. 180–182.
Casper Spoor: Kroniek van Nootdorp. Nootdorp 1966, Nachdruck 1990, S. 94–104.
Sam Segal: Jan Davidsz de Heem en zijn kring. Den Haag 1991, S. 220–221.
Paul Taylor: Bloemstillevens in de Gouden Eeuw. Zwolle 1995, S. 166 und 171, (englisch als: Dutch Flower Painting 1600–1720. New Haven 1995).
Alan Chong und Wouter Kloek: Het Nederlandse stilleven 1550–1720. Tentoonstellingscatalogus Rijksmuseum Amsterdam. Zwolle 1999, S. 94–95, 253–255 und 296.
Adriaan van der Willegen und Fred G. Meijer: A dictionary of Dutch and Flemish still-life painters working in oils, 1525–1725. Leiden 2003, S. 154.
Claudia Lanfranconi: Maria van Oosterwijk, in: diess./Sabine Frank:Die Damen mit dem grünen Daumen. Berühmte Gärtnerinnen, S. 93-95, München 2009. ISBN 978-3-938045-18-3
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