Leo Gestel
Leo (Leendert) Gestel (* 22. November 1881 in Woerden; † 26. November 1941 in Hilversum) war ein niederländischer Maler des Impressionismus, Pointillismus, Fauvismus, Kubismus, Futurismus und des Expressionismus. Er war auch als Freskant, Illustrator und Lithograf tätig.
Leben
Die frühen Jahre
Leendert Gestel[1] erhielt seinen ersten Zeichenunterricht von seinem Vater Willem Gestel[2], einem Maler und Direktor der Woerdense Avondteekenschool, und wurde auch von seinem Onkel Dimmen Gestel, ein Drucker und Maler, welcher mit Vincent van Gogh im Freien malte unterrichtet. Bevor Leo Gestel Maler wurde, entwarf er für seinen Onkel Werbungen und er illustrierte Zeitungen und Bücher. Gestel unterrichtete als Kunstlehrer an der „Rijksnormaalschool“ und später, von 1900 bis 1903, Abendklassen der Reichsakademie der Bildenden Künste in Amsterdam. 1912 wurde er von einer Futuristenausstellung in Amsterdam angeregt und 1913 konnte er beim Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin zwei Kompositionen und ein Porträt ausstellen.
Zeit in Bergen
Gewöhnlich verbrachten die Gestel ihre Sommer in Bergen (siehe Bergen School). Dort ließ er sich für drei Jahre von 1921 bis 1924 nieder, in einem Reetdachhaus am Buerweg 4, welches von seinem Freund, dem Architekten L. Streefkerk entworfen worden war. Das Gebäude existiert heute noch. In den Jahren 1923 und 1924 machte er eine längere Reise nach Dresden und Sizilien um zu zeichnen und zu malen. Im Jahr 1929 zerstörte ein Brand sein Atelier und einen großen Teil seiner Arbeiten. Mehr als fünftausend Arbeiten auf Papier allerdings blieben verschont und werden heutzutage von dem niederländischen Instituut Collectie Nederland verwaltet.
Nach seinem Aufenthalt in Bergen hatte er sein Atelier in Blaricum. Während dieser Zeit bewegte sich sein Stil zunehmend zur Abstraktion hin, ohne tatsächlich abstrakt zu werden.
Gesundheit
Leo Gestel litt seit seinem dreißigsten Lebensjahr an einem Magenleiden und war daher oft krank.
Bedeutung für die Kunstwelt
Leo Gestel war einer der ersten niederländischen Künstler, die mit dem Kubismus und Expressionismus experimentierten. Seinetwegen konnten sich diese Kunstrichtungen in den Niederlanden festsetzen. Er gehört zu den wichtigsten niederländischen Künstlern der Moderne.
Werke in öffentlichem Besitz
Museum of Fine Arts, Boston
Frans-Hals-Museum, Haarlem
Kröller-Müller Museum, Otterlo
Rijksmuseum Twenthe, Enschede
Stedelijk Museum Alkmaar
Gemeentemuseum Den Haag
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
Centraal Museum Utrecht
Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam
Es Baluard, Palma
Literatur
E. Dorrmann: Gestel, Leo. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 52, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22792-2, S. 389 f.
Trivia
In seiner Heimatstadt Woerden wurde eine Straße nach ihm benannt.
Weblinks
Comité Leo Gestel
Kurzbiografie bei artfacts - aufgerufen am 14. Januar 2012
Einzelnachweise
der Name „Gestel“ wird auf der zweiten Silbe betont
biografische Angaben zu Leo Gestel bei artnet
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Künstler
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