Karl Theodor von Piloty
Gemälde
Wallensteins Zug nach Eger
Nero auf den Trümmern des brennenden Rom
Cäsars Ermordung
Die Gefangennahme der Söhne Eduards IV im Tower zu London
Seni an der Leiche Wallensteins
The Dead Wallenstein Being Carried Away by Soldiers
Carl Theodor von Piloty, auch Karl, (* 1. Oktober 1826 in München; † 21. Juli 1886 in Ambach am Starnberger See) war ein deutscher Maler.
Grab von Carl Piloty auf dem Alten Südlichen Friedhof in München ♁Standort
Der Astrologe Seni an der Leiche Wallensteins (1855)
Leben
Carl Theodor von Piloty begann als Genremaler und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der realistischen Historienmalerei, die eine möglichst detailgetreue Wiedergabe der historischen Szenen, Gewänder usw. beabsichtigte. Nach dem Tod des Vaters leitete er 1844–1847 dessen Lithographische Anstalt Piloty & Löhle. 1856 wurde er als Professor an die Münchner Akademie der Bildenden Künste berufen. 1860 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand (Nobilitierung). Am 3. Juni 1860 heirateten Carl Piloty und Bertha Hellermann in der evangelischen Kirche St. Paulus in Perlach.[1] 1874 wurde er Direktor der Akademie. Er war ein ambitionierter und geschätzter Lehrer; zu seinen Schülern zählten unter anderem Franz von Lenbach, Franz Defregger, Nikiphoros Lytras, Joseph Wopfner, Rudolf Epp, Hans Makart, James Pitcairn-Knowles, Rudolf Köselitz, Wilhelm von Diez, Ludwig von Langenmantel und Hugo von Habermann d. Ä.[2]
Die Grabstätte von Carl Piloty befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 27 - Reihe 1 - Platz 17) ♁Standort.
Dass es zu Pilotys Lebzeiten nicht wenige „Piloty-Schwärmer“ gab, sprach Theodor Fontane in seinem Roman L’Adultera an.[3]
Monumentalgemälde Allegorie Monachia
Pilotys Monumentalgemälde Allegorie Monachia ist 15,30 m × 4,60 m groß und gilt als Bayerns größtes Gemälde. Darin sind 128 Personen aus der Münchner Stadtgeschichte dargestellt, unter deutlicher Missachtung der Wittelsbacher. Es wurde erstmals am 21. Juli 1879 im Münchner Rathaus aufgestellt, kam aber 1952 ins Depot. Die Restaurierung begann im Jahr 2000 und wurde an dem 20. September 2004 wieder im Großen Rathaussaal des Münchner Rathauses der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Kosten der Restaurierung betrugen ca. 500.000 Euro.
Familie
Auch sein Vater Ferdinand Piloty (der Ältere, 1786–1844) und sein Bruder Ferdinand von Piloty (der Jüngere, 1828–1895) waren Maler. Ferdinand von Piloty der Jüngere malte monumentale Wandgemälde im Bayerischen Nationalmuseum, im Münchner Maximilianeum, im Rathaus von Landsberg am Lech und im Schloss Neuschwanstein.
Der jüngere Sohn Carl Pilotys, Oskar Piloty, ein bedeutender Chemiker, fiel im Ersten Weltkrieg. Robert Piloty, ein weiterer Sohn, wurde Rechtswissenschaftler und Politiker.
Werke
Caesars Tod (1865)
Die Girondisten Abbildung des Ölgemäldes in der amerikanischen Zeitschrift Harper's Weekly 1881. Der Verbleib des Gemäldes ist unbekannt, eine Ölskizze befindet sich in deutschem Privatbesitz.
Badende Mädchen (1849)
Die Amme (1853)
Darstellungen für das Maximilianeum in München (1854)
Der Hofastrologe Seni vor der Leiche Wallensteins (1855, München, Neue Pinakothek)
Nero nach dem Brande Roms (1860, Budapest und München)
Einzug der Kreuzfahrer in Jerusalem (1860)
Maria Stuart beim Anhören ihres Todesurteils (1869, München, Neue Pinakothek)
Thusnelda im Triumphzug des Germanicus (1873, München, Neue Pinakothek)
Allegorie Monachia (1879, Münchner Rathaus)
Caesars Tod (1865, Niedersächsisches Landesmuseum)
Der Morgen vor der Schlacht am Weißen Berg
Die Gefangennahme der Söhne Eduards V.
Der Tod Alexanders des Großen
Die Befreiung Jerusalems durch Gottfried von Bouillon
Gründung der Katholischen Liga durch Herzog Maximilian I. von Bayern (Speisesaal der Stiftung Maximilianeum in München)
Die Girondisten (unbekannter Verbleib)
Literatur
Theodor Muther: Piloty, Ferdinand (Lithograph). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 140–148. (ab 1. Absatz)
Sabine Fastert: Piloty, Carl Theodor von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 444 f. .
Thusnelda im Triumphzug des Germanicus (1873)
Reinhold Baumstark, Frank Büttner (Hrsg.): Großer Auftritt. Piloty und die Historienmalerei. DuMont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7291-2 - Publikation zur Ausstellung „Großer Auftritt - Piloty und die Historienmalerei“ (München, Neue Pinakothek, 4. April - 27. Juli 2003)
Jürgen Wurst, Alexander Langheiter: Monachia von Carl Theodor von Piloty im Münchner Rathaus; [anlässlich der Restaurierung und Wiederanbringung von Carl Theodor von Pilotys Monumentalgemälde „Monachia“ im Großen Sitzungssaal des Münchner Rathauses im September 2004]. München, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2005, ISBN 3-88645-156-9
Einzelnachweise
LAELKB, KB München St. Paulus (Perlach), 365-02
hugo-von-habermann.de: Meisterschüler bei Piloty 1874-1879 (abgerufen am 11. August 2015)
Theodor Fontane: L’Adultera. Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane, Berlin 1908. S. 70.
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