Jürgen Ovens
Portrait of a woman with four children depicted as Caritas
Portrait of a Woman
Jürgen Ovens (* 1623 in Tönning; † 9. Dezember 1678 in Friedrichstadt) war ein Schüler Rembrandts. Er wurde vor allem für seine Gemälde als Hofmaler im Auftrag der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf bekannt.
Jürgen Ovens: Justitia, 1663–1665, Museumsberg Flensburg
Leben
Jürgen Ovens war der Sohn des Landmanns und Ratsherrn Ove Broders[1] in Tönning und der Agneta Ovens, auch Broders genannt. Seit 1640 war er als Schüler Rembrandts in den Niederlanden. Bis 1651 lebte er in Amsterdam, seit Mai 1651 in Schleswig-Holstein. Nach seiner Eheschließung 1652 mit Maria Martens von Mehring, Tochter eines reichen Tönninger Ratsherrn, war er in Friedrichstadt ansässig. 1654 zog er nach Stockholm, von 1657 bis 1663 hielt er sich erneut in Amsterdam auf, kehrte dann auf einen Ruf des Herzogs Christian Albrecht von Gottorf nach Friedrichstadt zurück. Von 1674 bis 1675 lebte er in Holland. 1675 malte er das Altarbild der St. Christophorus-Kirche in Friedrichstadt, auf dem er sich in einer Männergestalt oben links auch selbst verewigte. Sein Grab befindet sich ebenfalls in der Kirche. Er hatte eine Tochter Catharina. Sein Sohn Friedrich Adolf Ovens († 1699) war ebenfalls Ratsverwandter und Maler in Tönning.[2]
Sein Epitaph mit Selbstporträt und Porträt seiner Frau über einem von Ovens gefertigten Bild der Heiligen Familie, gerahmt in einem ovalen Akanthus-Schnitzrahmen des Hamburger Bildhauers Henrich Roelcke,[3] befindet sich in der Laurentiuskirche von Tönning,[4] der die Familie Oven auch die 1703 von Henrich Roelcke gefertigte Kanzel stiftete.
Werke
Jürgen Ovens bekanntestes Werk ist die Blaue Madonna im Schleswiger Dom. Ein Selbstbildnis von ihm aus dem Jahre 1660-1670 befindet sich in der Laurentius-Kirche in Tönning. Weitere Werke von Jürgen Ovens befinden sich in der Christophorus-Kirche in Friedrichstadt und in den Sammlungen des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums auf Schloss Gottorf. Er malte u.a. Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg, den Gründer der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Nicolaes Tulp, Comenius, Maarten Tromp, König Charles II. von England, Adam Olearius, Königin Christina von Schweden, Dirck Kerckring und Josepho Francisco Borri, einen Arzt, Scharlatan und Alchemisten; des Weiteren hatte er mittels der Familie De Graeff diverse öffentliche Aufträge erhalten.
Rezeption
Theodor Storm hat Jürgen Ovens in seiner Novelle Aquis submersus einfließen lassen.
Literatur
August Sach: Ovens, Jürgen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 1–4.
Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler
Jan Drees: Ovens, Jürgen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 718–720 .
Ulrich Schulte-Wülwer (Bearb.): Malerei in Schleswig-Holstein. Katalog der Gemäldesammlung des Städtischen Museums Flensburg. VA Boyens, Heide 1989, ISBN 3-8042-0467-8, 400 Seiten.
Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 4, 177; Band 5, 297
Einzelnachweise
Harry Schmidt: Ovens, Broders in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 26, Leipzig 1932, S. 102
Harry Schmidt: Ovens, Friedrich Adolf in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 26, Leipzig 1932, S. 103
E. S.: Roelcke, Hendrich in: Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 28, Leipzig 1934, S. 488/489
Hartwig Beseler: Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 1966–1989.
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