Joseph Kutter (* 12. Dezember 1894 in Luxemburg; † 2. Januar 1941 ebenda) war ein luxemburgischer Maler.
Leben
Kutter wuchs in der Stadt Luxemburg auf, wo sein Vater als Fotograf arbeitete. Nach der Handwerkerschule in Luxemburg besuchte er von 1911 bis 1914 Kunstgewerbeschulen in Straßburg und München. 1915 arbeitete er zwei Monate bei einem Glasmaler in Köln. 1917-18 war er für einige Monate an der Kunstakademie in München.
Kutter blieb bis 1924 in München, wo er 1919 heiratete. Seine Malerei wurde in dieser Zeit von den Werken Cézannes und der deutschen Expressionisten beeinflusst. 1924 kehrte Kutter nach Luxemburg zurück, wo er fortan lebte. Ausgezeichnet wurde er in diesem Jahr mit dem Prix Grand-Duc Adolphe. Im gleichen Jahr nahm er am "Salon du Cercle Artistique" (Ausstellung des Kunstvereins) teil, fand jedoch wenig Anerkennung. 1926 erschienen erste positive Kritiken in Belgien.
1927 gründete Kutter mit anderen Künstlern die Luxemburger Sezession, die im gleichen Jahr eine erste Ausstellung veranstaltete. 1930 nahm er am Pariser "Salon d'Autommne" (Herbstausstellung) teil. In Frankreich und Belgien feierte man Kutter, während er in Luxemburg abgelehnt wurde. Daher zeigte er seine Bilder ab 1930 in seinem Heimatland nicht mehr öffentlich.
Ab 1933 wurde Kutter in Deutschland zu den entarteten Künstlern gezählt. Seine Bilder wurden jedoch weiterhin erfolgreich in Paris, Brüssel und Antwerpen gezeigt. 1936-37 malte er zwei großformatige Bilder, "Luxembourg" und "Clerf", für den Luxemburger Pavillon auf der "Exposition Internationale" (Internationale Ausstellung) in Paris.
In dieser Zeit erkrankte Kutter an einer rätselhaften Krankheit, die nie eindeutig diagnostiziert wurde. Die letzten Jahre seines Lebens litt er unter starken Schmerzen. Am 2. Januar 1941 starb er an einem Gehirnschlag.
Werke (Auswahl)
Der Mann mit dem verletzten Finger, 1930. Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
Der Champion, 1932. Privatsammlung, Leihgabe an das Musée National d'Histoire et d'Art, Luxemburg
Clown mit Akkordeon, 1936. Städtisches Museum, Amsterdam
Clerf, 1936-37. Musée National d'Histoire et d'Art, Luxemburg
Luxemburg, 1936-37. Musée National d'Histoire et d'Art, Luxemburg
Retrospektiven (Auswahl)
1946 Musées de l'Etat, Luxemburg
1946 Palais des Beaux Arts, Brüssel
1948 Städtisches Museum, Amsterdam
1951 Musée National d'Art Moderne, Paris
1953 Schloss Morsbroich, Leverkusen
1961 Museum der Stadt Trier
1986 Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris
1994-95 Musée National d'Histoire et d'Art, Luxemburg
1995 Große Orangerie, Schloss Charlottenburg, Berlin
2007 Musée National d'Histoire et d'Art, Luxemburg
Literatur (Auswahl)
Joseph-Emile Muller: Kutter (Monographie). UNIL, Luxemburg, 1945
Ingeborg Kuhn-Regnier: Joseph Kutter. Editions de l'Imprimerie Saint-Paul, Luxemburg, 1990
Frédéric Humbel: J.K. la vie et l'œuvre de Joseph Kutter (frz.). Promotion 4 a.s.b.l., Luxemburg, 1994
Jean Luc Koltz, Edmond Thill, Robert Wagner: Joseph Kutter, Luxembourg, 1894-1941 (frz./dt.). Grand-Duché de Luxembourg, Ministère des Affaires Culturelles, Musée National d'Histoire et d'Art, 1994
Jean Luc Koltz, Edmond Thill: Joseph Kutter. Catalogue raisonné de l'oeuvre. Editions Saint-Paul, Luxemburg, 2. Aufl. 2008
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