Josef Madlener (* 16. April 1881 in Amendingen; † 27. Dezember 1967 in Memmingen) war ein deutscher Dichter, Maler und Illustrator.
Werke
Seine Werke wurden in zahlreichen Zeitungen und Magazinen publiziert. Außerdem illustrierte er einige Kinderweihnachtsbücher wie Das Christkind kommt (1929) und Das Buch vom Christkind (1938). Seine Weihnachtsbilder erschienen auch in Postkartenserien. Weitere Madler-Buchtitel wie Ein verdortes Herzlein blüht oder Das Wunderstädtlein, alle in hohen Auflagen im Josef-Müller-Verlag in München erschienen, erläutern Madleners religionspädagogisches Engagement.
Ein berühmtes Bild Madleners ist „Der Berggeist“, das auf die Zeit zwischen 1925 und 1930 datiert wird. Dieses Bild war als Reproduktion im Besitz J. R. R. Tolkiens und gilt als Inspirationsquelle für seine Romanfigur Gandalf, einer Hauptfigur in den Romanen Der Herr der Ringe und Der Hobbit.
Eine ganz besondere Bedeutung maß Madlener seinem Mitte der 1920er Jahre entstandenen Bildzyklus Gott, Erde und Ewigkeit zu, da dieser in verdichteter Weise seine christlich-mystische Philosophie und visionäre Weltsicht widerspiegelte. 1927 schrieb Madlener eine Anfrage an das Direktorium der Universal-Film A.G. UFA Berlin mit der Bitte diesen Bildzyklus zu verfilmen: "... das gehört der ganzen Welt, das ist aber nur durch den Film möglich." Er blieb damit allerdings zunächst erfolglos.[1][2]
In einem Interview schätzte Madleners Tochter Julie (* 1910) die Entstehung des Bildes „Der Berggeist“ auf 1925/26. Sie bemerkte auch, dass die Postkarte in den späten 1920er-Jahren vom Münchner Ackermann Verlag in einer Mappe mit drei oder vier ähnlichen Motiven aus der deutschen Mythologie verlegt wurde: eine Fee in den Wäldern, ein Hirsch mit leuchtendem Kreuz in seinem Geweih (Hubertus), Rübezahl und möglicherweise ein weiteres.
Der Verbleib der Originale war über 60 Jahre unbekannt, bis diese im Juli 2005 in einer Auktion bei Sotheby’s auftauchten und für 84.000 Pfund Sterling verkauft wurden.
Sein künstlerischer Nachlass wird in der MEWO Kunsthalle in Memmingen verwahrt.
Literatur
Eduard Raps: Josef Madlener 1881 bis 1967, Memmingen 1981.
Manfred Zimmermann: The Origin of Gandalf and Josef Madlener. In: Mythlore 34, 1983.
Hans-Wolfgang Bayer und Johannes Hoyer: Der Nachlaß des Memminger Künstlers Josef Madlener. In: Schönere Heimat 87, 1998, S. 66–70.
Joseph Kiermeier-Debre, Fritz Franz Vogel (Hg): Josef Madlener - Mein Kosmos , 2006 MEWO Kunsthalle Memmingen, Böhlau Verlag. Köln.
Joseph Kiermeier-Debre, Fritz Franz Vogel (Hg): Josef Madlener - Das goldene Buch, 2006 MEWO Kunsthalle Memmingen, Brack Verlag, Altusried.
Joseph Kiermeier-Debre, Fritz Franz Vogel (Hg): Josef Madleners Schattentheater, 2008 MEWO Kunsthalle Memmingen, Brack Verlag, Altusried.
Weblinks
Literatur von und über Josef Madlener im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
openpr.de: Josef Madlener – Der Maler der schwäbischen Weihnacht
memmingen.de: MEWO Kunsthalle - Sammlungsbestand
Einzelnachweise
Vgl. Joseph Kiermeier-Debre, Fritz Franz Vogel (Hg): Josef Madlener - Mein Kosmos, S. 116 f.
Vgl. auch den Kurzfilm zum Madlener-Zyklus GOTT ERDE EWIGKEIT
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