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Josef Abel

Self-Portrait in the Studio Print by Josef Abel

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Socrates dictates his will Print by Josef Abel

Socrates dictates his will

Josef Abel, gelegentlich Joseph Abel (* 22. August 1764 in Aschach an der Donau, Oberösterreich; † 4. Oktober 1818 in Wien) war ein österreichischer Maler.

Leben

Josef Abel war der Sohn des Schreinermeisters Johann Melchior Abel. Nach seiner Schulzeit begann Abel in Aschach eine kaufmännische Lehre. Dort erregte er mit spontanen Zeichnungen das Interesse eines durchreisenden Beamten, der ihn an die Kunstakademie nach Wien empfahl.

Die Aufnahmeprüfung bestand Abel 1782 mit Bravour und aufgrund seines Talents wurde ihm das Schulgeld vollständig erlassen. Er wurde Schüler der Dozenten Heinrich Friedrich Füger und Franz Anton von Zauner. 1794 wurde Abels Bild Dädalus und Ikarus anlässlich einer Ausstellung der Akademie mit einer Goldmedaille prämiert. Als bester Schüler seines Jahrgangs bekam Abel durch Vermittlung Fügers ein äußerst großzügiges Stipendium, das er 1801 für einen sechsjährigen Studienaufenthalt in Rom nutzte. Zuvor engagierte ihn aber 1795/96 Fürst Adam Kazimierz Czartoryski als Zeichen- und Hauslehrer nach Polen auf seine Güter.

1796 kehrte Abel nach Wien zurück und wirkte dort als freier Maler, war aber durch die Freundschaft mit seinem Lehrer Füger immer noch der Akademie eng verbunden. Im Sommer 1801 wanderte Abel dann über Venedig und Florenz einen Großteil der Strecke nach Rom, um die Fahrtkosten zu sparen. Dort schloss er sich schon bald den deutschen Romantikern an. Durch seine Studien und Kopien gerade von Raffael und Michelangelo beeinflusste Abel u. a. die Maler Johann Christian Reinhart und Joseph Anton Koch. Aber auch Bertel Thorvaldsen fand bei Abel einige Anregung und Inspiration. Abel schloss sich in Rom dem Künstlerbund der Lukasgilde an. Ein wichtiges Werk aus dieser Zeit ist das Porträt der Familie Fries; Reichsgraf Moritz Christian Fries betreute in Rom die österreichischen Stipendiaten der Akademie.

1807 kehrte Abel nach Wien zurück und ließ sich durch seinen Lehrer Füger von der allgemeinen Begeisterung und Verehrung Klopstocks inspirieren. In einem freundschaftlichen Wettstreit mit dem Kollegen Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt, schuf Abel ein riesiges Bild mit dem Titel Klopstock im Elysium: Geleitet von einer Muse, empfangen von Homer an der Spitze der berühmtesten Dichter aus alter und neuer Zeit, wird Klopstock in das Elysium eingeführt. Die Landschaft bei diesem Werk wurde durch Johann Christian Reinhart ausgeführt.

Am 8. Februar 1815 wurde Abel zum Mitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien ernannt.

Am 4. Oktober 1818 starb Josef Abel im Alter von 54 Jahren an Auszehrung in Wien (1., Innere Stadt). Da Abel keine Familie hatte, erbte seine beeindruckende Arbeitsbibliothek die Stadt Wien. Seine Grabstätte wurde um 1920 aufgelassen.
Werke

Daedalus und Ikarus

‘Marie Pachler’, Gemälde von Josef Abel

Antigone auf den Knien vor dem Leichnam ihres Bruders
Cato von Utika
Heiliger Aegydius
Orestes und Elektra
Der gefesselte Prometheus
Sokrates rettet Theramenes
Sokrates als Künstler
Flucht nach Ägypten
Amor und Psyche
Hectors Abschied von Andromache, entstanden in Rom, 1805, Linz, Schlossmuseum
Andromache in Ohnmacht
Theramenes, die drei Grazien vollendend
Herrmann nach der Schlacht im Teutoburger Wald, Linz, Schlossmuseum
Die Heilige Familie, Linz, Schlossmuseum
Der Hl. Ägidius, Hauptaltarblatt in der Ägidiuskirche in Wien-Gumpendorf
Die Taufe Christi, Pfarrkirche in Gainfarn

Junger Mann mit Brille (Abel zugeschrieben)

Der Hl. Vitus, Hauptaltarblatt in der Pfarrkirche St. Veit in Krems
Bühnenvorhang für das Schauspielhaus in Pest
Mitarbeit am Bühnenvorhang für das „alte“ Burgtheater am Michaelerplatz
(figürlicher Teil nach Zeichnungen von Füger)

Porträts

Klopstock im Elysium
Selbstporträt, Linz, Schlossmuseum
Selbstportrait, 1818
Molitor
Melchior Abel
Marie Pachler
Junger Mann mit Brille (seit einiger Zeit in der Diskussion als Porträt des 17-jährigen Komponisten Franz Schubert)
Kaiser Franz im Kaiserornat (Abels letztes Werk)

Literatur

Abel Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 1.
Otto Baisch: Johann Christian Reinhart und seine Kreise. Seemann, Leipzig 1882.
Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Band 1 A–F. Selbstverlag, Wien 1972.
Rita Steblin: Ein unbekanntes frühes Schubert-Porträt? Franz Schubert und der Maler Josef Abel. Schneider, Tutzing 1992, ISBN 3-7952-0743-6.
Abel, Josef. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 19 (Textarchiv – Internet Archive).
Karl Weiß: Abel, Josef. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 16.
Constantin von Wurzbach: Abel, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 1 f. .

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