Johann Heinrich Füssli
Gemälde
Aphrodite führt Paris zum Duell mit Menelaos
Cerasimus und Huon fliehen vor Oberon
Dante und Virgil auf dem Eis des Kozythus
Das Erwachen der Elfenkönigin Titania
Der Kampf des Thor mit der Schlange des Midgard
Der Künstler im Gespräch mit Johann Jacob Bodmer
Der Nachtmahr verläßt das Lager
Der Schlaf und der Tod tragen den Körper des Sarpedon
Die Einsamkeit bei Tagesanbruch
Titania findet am Strand den Zauberring
Titania streichelt den eselsköpfigen Zettel
Die Schicksahlskönigin erscheint Prinz Arthur
Die schlafwandelnde Lady Macbeth
Die Tugend ruft die Jugend zurück
Ein Maler mit Brille zeichnet einen Narren
Euphrosyne vor der Phantasie und der Temperantia
Fallstaff im Wäschekorb, Detail
Hagen und die Undine von Danubius
Halbfigur einer Kurtisane mit Federbusch
Hamlet, Horatio und Marcellus und der Geist
Kriemhild sieht im Traum den toten Siegfried
Kriemhild wirft sich auf den toten Siegfried
Kriemhild zeigt Gunther den Nibelungenring
Kriemhild zeigt Hagen das Haupt Gunthers
Lady Macbeth nimmt die Dolche entgegen
Liegende Nackte und Klavierspielerin
Odysseus vor Scilla und Charybdis
Porträt der Magdalena Hess aus Zürich
Prinz Arthur und die Feenkönigin
Reiter von Riesenschlange überfallen
Satanischer Aufruf an den Belzebub im Höllenfeuer
Theresias erscheint dem Ulysseus
Thetis beweint den toten Achilleus
Undine kommt in das Haus der Fischer
Zeichnungen
Johann Heinrich Füssli RA (* 7. Februar 1741 in Zürich; † 16. April 1825 in Putney bei London) war ein schweizerisch-englischer Maler und Publizist, der in England als Henry Fuseli bekannt wurde.
Leben
Johann Heinrich Füssli war ein Sohn des Malers und Schriftstellers Johann Caspar Füssli (1707–1782) und dessen Ehefrau Elisabeth Waser. Seine Schwestern Elisabeth und Anna Füssli wurden später Blumenmalerinnen. Seinen ersten künstlerischen Unterricht erhielt Füssli durch seinen Vater, dessen Liebe für Kunst und Literatur sich auf den Sohn übertrug. Mit den Schriften von dessen Freund Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) hat er sich später mehrfach, zuletzt eher kritisch, auseinandergesetzt.[1]
Füssli studierte zunächst Theologie und erlangte gute Kenntnisse der alten und neuen Sprachen, widmete sich aber zugleich auch der Malerei, wobei er von Johann Jakob Bodmer beeinflusst wurde, der ihm die Werke von Homer, Dante Alighieri, William Shakespeare und John Milton vermittelte.[2] 1761 erhielt er die Ordination zum evangelisch-reformierten Geistlichen. Im Alter von 20 Jahren wurde er in Zürich Pfarrer, musste aber 1763 nach Mitarbeit an einem Pamphlet gegen den damaligen Landvogt von Grüningen, Felix Grebel, Zürich verlassen und hielt sich einige Zeit bei dem Theologen Johann Joachim Spalding in Barth (Vorpommern) auf.
Durch die Übersetzung einiger Dramen Shakespeares mit dem englischen Gesandten in Berlin bekannt geworden, ging er auf dessen Veranlassung 1765 nach London. Auch hier war er zuerst als Übersetzer für verschiedene Verlage tätig. 1767 lernte er Joshua Reynolds kennen, der ihm riet, die Feder mit dem Pinsel zu vertauschen. 1770 ging Füssli nach Rom, wo er mit Anton Raphael Mengs verkehrte. Dort studierte er neben den Antiken vornehmlich die Werke Michelangelos. Als er 1779 nach London zurückkehrte, war er dort bereits neben Reynolds und Benjamin West ein gefeierter Künstler. 1788 wurde er in die Royal Academy of Arts aufgenommen. 1788 heiratete er Miss Rawlins und sie zogen in die Queen Anne Street No. 72 (die spätere Fowley Street). 1790 reicht Füssli sein Ölgemälde „Thors Kampf mit der Midgardschlange” bei der Royal Academy als Diplomarbeit ein, das angenommen wird. [3], mit dem er am 10. Februar als R.A. (Vollmitglied) gewählt wurde. 1799-1805 und noch einmal von 1810 bis 1825 war er Professor of Painting. Von 1804 bis 1825 war er ferner Keeper der Academy, wobei er durch die Intervention von Georg III. an Stelle des ursprünglich nominierten Robert Smirke in dieses Amt eingesetzt wurde. Jetzt widmete sich auch der Ausarbeitung verschiedener Schriften zur Malerei.
Am Sonntag, den 10. April 1825 hielt sich Füssli in Putney Hill bei der Countess of Guildford auf und musste seine Verabredung für den Abend mit Mr. Samuel Rogers in London absagen. Am Montag wurden seine Ärzte Mr. Alexander Chrichton und Dr. Holland hinzugezogen, die seine Krankheit aber nicht benennen konnten. Am Mittwoch sprach er noch mit Mr. John Knowles,[4] der auch sein Testamentsvollstrecker wurde, und verstarb am nächsten Tag. Die sterblichen Überreste wurden von Putney Hill nach Somerset House überführt. Am 25. April erfolgte die Beisetzung in einer Gruft in der südlichen Krypta der St. Paul’s Kathedrale in der Nähe seiner Freunde Sir Joshua Reynolds und John Opie. [5]
Werk
Füssli thematisiert in seinem Werk immer wieder die Welt der Träume und Visionen, oft des Grauens, und er wird dabei von englischen Gespenstergeschichten inspiriert. In seinen Bildern verliert die konkrete Welt des Äusseren an Faszination gegenüber der Welt des Subjekts (Der Nachtmahr oder Der Alp in mehreren Versionen um 1781).
Füssli schuf neun Gemälde zur boydellschen Shakespeare-Gallery und einen Zyklus von 47 Bildern zu John Miltons Das verlorene Paradies. Weitere Werke sind unter anderem: Der Bund der Stifter der schweizerischen Freiheit (auf dem Zürcher Rathaus); Theseus, am Eingang des Labyrinths von Ariadne Abschied nehmend; Zug der Schatten im Elysium, nach Lukians Beschreibung; Die drei Eidgenossen beim Schwur auf dem Rütli und Ugolino im Hungerturm.
Literatur
Matthias Vogel: Füssli, Johann Heinrich im Historischen Lexikon der Schweiz
Gerold Meyer von Knonau: Füßli, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 260–263.
Gert Schiff: Füßli, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 702–705 .
Christoph Becker, Claudia Hattendorff: Johann Heinrich Füssli, Das verlorene Paradies, 2002. ISBN 3-7757-0665-8.
Arnold Federmann: Johann Heinrich Füssli. Zürich 1927. (Katalog der Zürcher Gemälde-Ausstellung von 1926, Briefe an Johann Jakob Bodmer, Johann Caspar Lavater, Verzeichnis der Füssli-Sammlungen usw).
Paul Ganz: Die Zeichnungen Hans Heinrich Füsslis. (Henry Fuseli), Urs Graf-Verlag, Bern, Olten 1947.
Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-74-4
Philipp Gonon: Erziehung zur Erhabenheit oder Erkundungen zu einer pädagogischen Trias: Bodmer, Füssli und Homer im Selbstbildnis des „Wild Swiss“. In: Pädagogik und Politik, Historische und Aktuelle Perspektiven. Hrsg. v. C. Crotti, W. Herzog, Ph. Gonon, Bern 2007
The life and writings of Henry Fuseli, the former written and the latter edited by John Knowles. Vol. I. Publishers: Robert Colburn and Richard Bentley, London 1831
The life and writings of Henry Fuseli, the former written and the latter edited, by John Knowles. Vol. II. Publishers: Robert Colburn and Richard Bentley, London 1831
The life and writings of Henry Fuseli, the former written and the latter edited by John Knowles. Vol. III. Publishers: Robert Colburn and Richard Bentley, London 1831
John Timbs: Anecdote lives of William Hogarth, Sir Joshua Reynolds, Thomas Gainsborough, Henry Fuseli, (Seite 178-222) Sir Thomas Lawrence, and J.M.W. Turner. Publisher: Richard Bentley & Sons, London 1887
Einzelnachweise
Philipp Gonon: Erziehung zur Erhabenheit oder Erkundungen zu einer pädagogischen Trias: Bodmer, Füssli und Homer im Selbstbildnis des „Wild Swiss“. In: Pädagogik und Politik, Historische und Aktuelle Perspektiven. Hrsg. v. C. Crotti, W. Herzog, Ph. Gonon, Bern 2007
Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Stuttgart 1995, S. 649
Thor battering the Midgard Serpent
John Knowles
Henry Fuseli Seite 202-203 in: John Timbs: Anecdote lives of William Hogarth, Sir Joshua Reynolds, Thomas Gainsborough, Henry Fuseli, Sir Thomas Lawrence, and J.M.W. Turner. Publisher: Richard Bentley & Sons, London 1887
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