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Johann-Baptist Lampi d. Ä.

Gemälde

Porträt der Kaiserin Katharina II.

Porträt des Fürsten Boris Golizyn

Porträt des Grafen Alexej Mussin-Puschkin

Porträt des Grafen Alexej Mussin-Puschkin, Detail

Johann Baptist Edler von Lampi der Ältere (* 31. Dezember 1751 in Romeno, Bistum Trient, Tirol, heute Italien; † 11. Februar 1830 in Wien; eigentlich Johann Baptist Lamp) war ein österreichischer Porträt- und Historienmaler.

Leben

Lampi lernte zunächst bei seinem Vater, dann wurde er bei seinem Großonkel Lorenzoni in Salzburg ausgebildet. In Brixen wirkte er bei Michelangelo Unterberger und bei Lorenzi in Verona, wo er Mitglied der Kunstakademie wurde. Hier heiratete er 1772 seine erste Frau Anna Maria Franchi. Über Trient, wo ihm 1775 sein Sohn Johann Baptist Lampi der Jüngere, später ebenfalls Maler, geboren wurde, Rovereto, Innsbruck (1779-1781) und Klagenfurt (1781-1782), wo sein Sohn Franz, ebenfalls Maler geboren wurde, kam er 1783 nach Wien. Hier war er der Wohnungsnachbar von Wolfgang Amadeus Mozart im sogenannten Figarohaus in der Domgasse 5.

In Wien nannte er sich nunmehr Lampi und wurde 1785 Mitglied der Wiener Akademie. Nachdem er für die Akademie ein Ganzkörperporträt des Kaisers Josephs II. gemalt hatte, wurde er dort 1786 zum Professor ernannt. 1787 berief ihn König Stanislaus August II. nach Warschau. 1791 ging er nach Sankt Petersburg, wo er die kaiserliche Familie Katharinas der Großen porträtierte. Er wurde Ehrenmitglied der dortigen Russischen Kunstakademie.

1795 starb Lampis Frau und sein Sohn folgte ihm nach St. Petersburg. Seit 1797 wieder in Wien, wurde er 1798 in den Reichsritterstand mit dem Prädikat „Edler von“ erhoben, 1799 zum Ehrenbürger der Stadt und 1800 Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste. 1805 wurde Lampi Hauptmann, 1806 Major der Akademischen Legion und machte sich bei der Besetzung Wiens durch Napoléon als Führer des akademischen Korps bei der Rettung von Kunstgegenständen verdient (1809). 1807 heiratete er seine zweite Frau Juliana Regini. Nachdem er 1820 den Schulpreis der Akademie erhalten hatte, ging er 1822 in Pension. Seine zweite Frau starb 1829, er selbst ein Jahr darauf. Er wurde auf dem Währinger Ortsfriedhof beigesetzt und erhielt später ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 8 ). 1875 wurde die Lampigasse in Wien nach ihm benannt.

Im Jahr 1875 wurde in Wien Leopoldstadt (2. Bezirk) die Lampigasse nach ihm benannt.
Leistung

Lampi war einer der besten Porträtmaler seiner Zeit. Seine gedämpfte Farbgebung verlieh den dargestellten Persönlichkeiten des Hochadels eine Aura des Unnahbaren und Vergeistigten. Es gelang ihm vom spätbarock-klassizistischen Adelsportät bis zum bürgerlichen Bildnis des frühen 19. Jahrhunderts ein hervorragender Menschendarsteller zu sein. Die großen Maler der Biedermeierzeit, wie Ferdinand Georg Waldmüller oder Peter Fendi, hatten ihn zum Lehrer. Seine Bilder sind heute noch in zahlreichen Museen in Wien und Österreich, aber auch in der Eremitage in St. Petersburg zu sehen.
Werke (Auszug)

Skizze zum Bildnis eines Feldherrn (Wien, Akademie der bildenden Künste, Inv. Nr. 295)
Bildnis Fürst Wenzel von Kaunitz-Rietberg im Ornat eines Ritters des Ordens vom Goldenen Vlies (Wien, Akademie der bildenden Künste, Inv. Nr. 93), 1786, Öl auf Leinwand, 281×186 cm
Porträt der Zarin Katharina II. (St. Petersburg, Ermitage), 1793, Öl auf Leinwand, 290×208 cm
Porträt des Grafen Alexej Mussin-Puschkin (St. Petersburg, Ermitage), 1794, Öl auf Leinwand, 132×113 cm
Porträt des Fürsten Boris Golizyn (St. Petersburg, Ermitage), 1797, Öl auf Leinwand, 73×61 cm
Franz II. (I.), Kaiser von Österreich als Oberstinhaber des 1. Chevauxlegerregiments (Wien, Heeresgeschichtliches Museum), Öl auf Leinwand
Die Gräfinnen Caroline und Zoe Thomatis (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), Öl auf Leinwand
Johann Josef Fürst von und zu Liechtenstein als k. k. Feldmarschall (Wien, Heeresgeschichtliches Museum), Öl auf Leinwand
Kaiser Franz I. (Wien Museum), 1825, Öl auf Leinwand
Porträt Albert Kasimir, Herzog von Sachsen-Teschen als k.k.Feldmarschall (Wien, Heeresgeschichtliches Museum), 1792, Öl auf Leinwand.


Schüler von Johann Baptist von Lampi

Ferdinand Georg Waldmüller
Peter Fendi
Joseph Edward von Gillern

Literatur

Schöny: Lampi Johann Bapt. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 420.
Heinz Schöny: Lampi, Johann Baptist. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 462 f. .
Karl Weiß: Lampi, Johann Baptist. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 580 f.

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