Johann Aken (* möglicherweise um 1629 in Danzig[1]; † 1689 in Riga, Livland) war ein im Ostseeraum tätiger Maler des Barock.
Leben
Über den Künstler ist wenig bekannt. Johann Aken war in Danzig und Lübeck als Maler tätig. Spätestens 1662 ließ er sich im estnischen Tallinn (deutsch Reval) nieder.[2] Wahrscheinlich bestanden bereits frühere Bindungen zur Stadt. Die Familie Aken ist seit 1552 in Tallinn nachgewiesen.
Tallinner Rathaus
Das bekannteste erhaltene Werk Johann Akens entstand für die umfassenden Renovierung des Rathauses der estnischen Hauptstadt im 17. Jahrhundert. Den Ratssaal zieren acht Lünettenbilder mit Textlegenden über biblische Themen, die Johann Aken 1667 angefertigt hatte. Die Bilder sind auf Leinwand gemalt. Je zwei Bilder sind in einem Bogenfeld vereinigt. Einflüsse der Kunst von Rembrandt und Rubens konnten nachgewiesen werden.[3]
Die Motive der Lünettenbilder betreffen vornehmlich Gerichtsszenen, die durch Verse mit moralisierenden Nutzanweisungen erläutert sind. Die Bilder weisen auf die oberste Gerichtsbarkeit hin, die der Rat bis ins 19. Jahrhundert in der Stadt ausübte. Bei den einzelnen Szenen handelt es sich um
Herodias mit dem Kopf Johannes des Täufers
Samson und Delila
Susanna vor dem Richter
Christus und die Ehebrecherin
Das Urteil Salomos
Christus vor Pilatus
Die Königin von Saba vor Salomo
Christus mit dem Zinsgroschen
Einzelnachweise
http://www.familysearch.org/
Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 14
Eugen von Nottbeck, Wilhelm Neumann: Geschichte und Kunstdenkmäler der Stadt Reval. Zweiter Band: Die Kunstdenkmäler der Stadt. Tallinn 1904. S. 191
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Künstler
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