Johanes Zechner (* 26. November 1953 in Klagenfurt) ist ein österreichischer bildender Künstler.
Leben und Werk
Johanes Zechner zählt zu den wichtigsten Vertretern der „Neuen Malerei“ in Österreich. Er studierte Druckgrafik und Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste (1972–1977) und am Royal College of Art London. Er ist in zahlreichen internationalen Sammlungen und Museen vertreten.
Zechners künstlerische Strategie seit 1985 besteht aus dem kontinuierlichen Wechsel seines Lebensmittelpunktes, die ihn zu immer neuen Erfahrungen und ortspezifischem Arbeiten anregt. Resultat dieser meist längeren Aufenthalte in europäischen Städten (Wien, Köln, Berlin, London, Prag, zuletzt Hamburg) und längeren Projektreisen in zahlreiche Länder der Welt (Irland, Israel, Indien, USA, Ghana, Patagonien, Jugoslawien, Griechenland u.a.) ist ein Œuvre, das aus verschiedenen malerischen und druckgrafischen Werkgruppen besteht:
ABC-Bilder (1982)
Neue Spiele (1984–1986)
Kofferarbeiten (mit Bildern gefüllte Koffer) (seit 1986)
Rustica und Skulpturenzeichnungen (1987–1992)
Bildnerische Übersetzungen von Lyrik (seit 1992)
Triptychen und Diptychen (seit 1993)
Fahnenzyklus (1995/96)
Retorten-Skulpturen (seit 1998)
Netzbilder (seit 2000)
Edition Lessiak (mit Peter Waterhouse) (seit 2000)
Fähnchen und Netze- Dipthychen (2001/02)
Puzzlepaintings (seit 2002)
LAB- Serie (seit 2012)
Der Maidan Werkblock 2015
Sein Werk ist gekennzeichnet von bewussten „sidesteps“ in verschiedene Ausdrucksformen bildender Kunst, etwa in die Performance, Rauminstallation und zum Film. Jedoch kehrt er immer zur Malerei zurück. Nicht nur der intensive Kontakt zu Autoren, Text und Lyrik, sondern auch der Einbezug von Geschlechteridentitäten, Alltagsmythen und elementaren Zeichen hat bei Zechner eine eigene Bildsprache erzeugt. Sie ist konsequent zeitlos und subtil persönlich, gleicht im Ganzen visuell lakonischen, „nicht-expressionistischen Notizen“ (Robert Fleck) seiner Umgebung. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Peter Waterhouse und dem Komponisten Karlheinz Essl.
Werke von Zechner befinden sich in der Sammlung des Belvedere (Wien), im Essl-Museum (Klosterneuburg/ Wien), dem Rupertinum-Museum der Moderne (Salzburg), der Kunstsammlung der Stadt Wien, dem Stedelijk Museum (Amsterdam), dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt, in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und in der Sammlung Liaunig (Neuhaus/Kärnten). Johanes Zechner ist Mitglied der Wiener Secession und der Sächsischen Akademie der Künste, Dresden
Preise und Stipendien (Auswahl)
1974 Leopold-Goess-Förderungspreis, Klagenfurt
1987 Anton-Faistauer-Preis für Malerei des Landes Salzburg
1987–1988 British Council Stipendium, London
1992 Preis beim Österreichischen Grafikwettbewerb, Innsbruck
2001 Moldaustipendium
2002 Arbeitsstipendium des BKA-Kunst, Wien
Lehraufträge an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam
Einzelausstellungen (Auswahl)
1991: Galerie Thaddäus Ropac, Triptychen Salzburg
1992: Studiogalerie des Städtischen Museums, Schloss Morsbroich, Leverkusen
1993: Städtische Kunstsammlungen Chemnitz und Akademie der bildenden Künste Wien, WIEN B
1996: Galerie Ulysses Wien, Fahnenbilder
1998: Kulturhaus der Stadt Graz, Hirnschneien- der Reinhard Priessnitz-Zyklus, Graz
2000: Galerie Lelong Zürich (mit Erwin Bohatsch)
2002: Rupertinum, Museum für Moderne Kunst Salzburg und Lippische Gesellschaft für Kunst e.V. Detmold, Fähnchen und Netze
2006: Essl Museum, Klosterneuburg, Trauma und Traum – der Berlin Koffer
2007: Museum Moderner Kunst Passau – Stiftung Wörlen, Skulpturen
2008: Minoriten Galerien Graz – Diese Weiße Ekstase. – 99 Zeichnungen mit Sätzen von Inger Christensen
2010: Galerie Ruth Sachse, WIENNEU
2013: Minoriten Galerien Graz, "WORT UND WANGE, der Friederike Mayröcker Zyklus"
2015: M17 art center, Kiew, "Der Maydan Werkblock"
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