Jean Pucelle (* um 1300; † um 1334) war ein französischer Maler und Illuminator. Genauer fassbar wird er aufgrund seiner Buchmalereien ab 1320 bis zu seinem Tod.
Als sein Hauptwerk gilt das Stundenbuch der Johanna von Evreux in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art, The Cloisters, um 1324-1328. Auch das Belleville-Stundenbuch der französischen Nationalbibliothek Paris stammt von seiner Hand.
Pucelle zeichnet oft in Grisaille feine und sehr detaillierte Figuren im höfischen Stil der Pariser Kunst seiner Jahre, die durch sicher gesetzte Farbakzente ausgestaltet werden. Die kleinen Figuren in den Randbereichen der Seite (bas-de-page) zeigen oft den Hauptszenen in der Auffälligkeit fast gleichwertige Handlungen. So sieht man dort oft Abbilder des täglichen Lebens im 14. Jahrhundert (Jagdszenen, Turniere, Blinde Kuh-Spiel). Stilistisch und motivisch kommen die Arbeiten Jean Lenoirs der Bildsprache Pucelles sehr nahe, was Überlegungen zur Schülerschaft und Werkstattnachfolge entstehen ließ. Seine Art der Gestaltung von Buchseiten setzt sich als Standard bis in die 1380er Jahre bei anderen Buchmalern fort.
Seine Gestaltungsweise lässt Abhängigkeiten vom italienischen Trecento erkennen. Die kunsthistorische Diskussion dauert an.
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