Jacopo Pontormo
Gemälde
Josefs Brüder betteln um Hilfe
Pharao mit seinem Butler und Bäcker
Anbetung der Heiligen Drei Könige
Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail
Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail
Episode aus dem Leben im Hospital
Episode aus dem Leben im Hospital, Detail
Cappioni-Kapelle: Maria Verkündigung, Detail
Cappioni-Kapelle: Maria Verkündigung, Detail
Cappioni-Kapelle: Maria Verkündigung, Detail
Geburt Johannes des Täufers, Tondo
Heilige Familie mit Johannes dem Täufer
Medici-Villa: Vertumnus und Pomona
Medici-Villa: Vertumnus und Pomona, Detail
Medici-Villa: Vertumnus und Pomona, Detail
Medici-Villa: Vertumnus und Pomona, Detail
Medici-Villa: Vertumnus und Pomona, Detail
Madonna mit Hl. Franziskus und Hl. Hieronymus
Madonna mit Johannes dem Täufer
Madonna mit Johannes dem Täufer
Maria mit Christuskind und Heiligen
Porträt Cosimo Il Vecchio de' Medici
Porträt des Alessandro de Medici
Porträt des Niccolò Ardinghelli
Porträt einer Dame in rotem Kleid
Porträt einer Dame in rotem Kleid, Detail
Porträt einer Dame mit Spindelkörbchen
Profilporträt eines Mannes (Francesco da Castiglione?)
Zeichnungen
Jacopo da Pontormo (* 24. Mai 1494 in Pontormo, heute ein Vorort von Empoli in der Provinz Florenz; † 2. Januar 1557 in Florenz; eigentlich Jacopo Carucci) war ein italienischer Maler und neben Rosso Fiorentino, Agnolo Bronzino und Giorgio Vasari einer der Hauptvertreter des Florentiner Manierismus.
Er schuf zahlreiche Fresken, Altarbilder und Porträts. Ein Teil seines Werkes entstand im Auftrag der Medici.
Leben und Wirken
Der am 24. oder 25. Mai (genaues Datum unbekannt) geborene Maler war der Sohn des Ghirlandaio-Schülers Bartolommeo di Jacopo di Martino Carucci und dessen Ehefrau Alessandra di Pasquale di Zanobi. Genannt wird er nach seinem Geburtsort Pontormo, der heute ein Vorort von Empoli in der Provinz Florenz ist. Als Jacopo fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater, als er zehn war auch seine Mutter. Von diesem Zeitpunkt an lebte er bei seiner Großmutter Mona Brigida. Die Großmutter ließ ihn in Lesen, Schreiben und den Grundzügen der Grammatik unterrichten und brachte ihn im Alter von 13 Jahren bei einem entfernten Onkel in Florenz unter.[1]
1508 kam Pontormo nach Florenz, wo er nacheinander Schüler von Leonardo da Vinci, Mariotto Albertinelli, Piero di Cosimo und Andrea del Sarto war. Seine erste durch Zahlungsurkunden belegte Arbeit war ein Wappen Leos X. mit den Heiligen Fides und Caritas für die Kirche Santissima Annunziata in Florenz. Nach Vasari sah Michelangelo die Arbeit und spendete höchstes Lob. In der nächsten Zeit seines Schaffens erhielt Pontormo viele Aufträge von den Medici, für die er u. a. ein Portrait des Cosimo de’ Medici, genannt Il Vecchio malte, das zu seinen bekanntesten Werken zählt.
Villa Medici in Poggio a Caiano
1519 erhielt er den Auftrag für die Ausstattung eines Saales in der Sommervilla der Medici in Poggio a Caiano. Thema des Freskos ist Vertumnus und Pomona, mythologische Verkörperungen von Garten und jahreszeitlichen Veränderungen.
Während der großen Pest in Florenz stattete er den Kreuzgang der Karthause von Galuzzo mit einem Passionszyklus aus. Pontormos am besten erhaltenes Altarbild ist eine Grablegung Christi in einer Kapelle der Florentiner Kirche Santa Felicità, ein Auftrag des Gino Capponi. Das Bild gilt als ein Hauptwerk des Florentiner Manierismus.
Grablegung Christi
Pontormos genaues Todesdatum ist nicht bekannt. Begraben wurde er am 2. Januar 1557 in der Kirche Santissima Annunziata in Florenz.
Sein Werk geriet in Folge in Vergessenheit, bzw. wurde wegen einer nicht zuletzt durch die vernichtende Kritik seines Biographen Giorgio Vasari bedingten,[2] langen Abwertung seiner Malerei im Besonderen und des Manierismus im Allgemeinen in der Kunstgeschichtsschreibung wenig geschätzt. Eine Wende in der Wertschätzung des Malers begann erst mit den 1912 erschienenen Studien des amerikanischen Kunsthistorikers Frederick Mortimer Clapp zu Pontormos Bild Grablegung Christi.
Werke
Heimsuchung, 1514–1516, Fresko, 392×337 cm, Santissima Annunziata, Florenz (Abbildung rechts oben).
Cosimo de’Medici il Vecchio, um 1518, Holz, Holz, 87×65 cm. Florenz, Galleria degli Uffizi (Abbildung rechts unten).
Josef in Ägypten, 93x110 cm, 1515–1518, The National Gallery, London.
Cosimo der Ältere
Erzengel Michael, um 1518–1519, Fresko, 173×59 cm. Pontormo, S. Michele.
Anbetung der Könige, um 1520, Holz, 85×191 cm. Florenz, Palazzo Pitti.
Bildnis einer Dame in rotem Kleid, Holz, 90×71 cm. Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut
Bildnis eines jungen Mannes, um 1522–1525, Holz, 85×61 cm. Lucca, Pinacoteca Civica.
Heimsuchung, 1528–1529, Öl auf Holz, 202×156 cm, Pfarrkirche zu Carmignano.
Der Heilige Hieronymus als Büßer, um 1528/29, 105x80 cm, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover.
Bildnis eines Kardinals, um 1532, Holz, 103×86 cm. Rom, Galleria Borghese.
Der Hellebardier, 1529–1530, J. Paul Getty Museum, Los Angeles
Benjamin am Hofe Pharaos, um 1546. Rom, Palazzo del Quirinale.
Ausstellungen
Pontormo – Meisterwerke des Manierismus in Florenz. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, 2013.
Pontormo, Bronzino, and the Medici. The Transformation of the Renaissance Portrait in Florence. Philadelphia Museum of Art, 2004.
Literatur
Bastian Eclercy (Hg.), Pontormo. Meisterwerke des Manierismus in Florenz. Katalog zur Ausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover vom 27. Januar bis zum 5. Mai 2013, Hannover, Petersberg 2013.
Frederick Mortimer Clapp: Jacopo Carucci da Pontormo – His life and work. 1912. Online
Carl Brandon Strehlke (hrsg.): Pontormo, Bronzino, and the Medici. – The transformation of the Renaissance portrait in Florence. Mit Essays von Elizabeth Cropper. Pennsylvania State University Press, Philadelphia, Pa. 2004.
Giorgio Vasari: Das Leben des Pontormo. Edition Giorgio Vasari, Band 4. Hrsg. von Alessandro Nova. Neu übersetzt und bearbeitet von Katja Burzer. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2004, ISBN 978-3-8031-5023-3.
Doris Krystof: Jacopo Carrucci, genannt Pontormo: 1494–1557. Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1998, ISBN 3-8290-0696-9.
Christoph Bertsch: Jacopo Pontormo, "Vier Frauen" in Carmignano : ein Hauptwerk des Manierismus im Spannungsfeld der politischen und geistigen Umbrüche der zweiten Florentiner Republik. Wien : Böhlau, 2000 ISBN 3-205-99175-3
Pontormos Grablegung Christi ist Ausgangspunkt für Pier Paolo Pasolinis Film La Ricotta (Der Weichkäse), 1962.
Einzelnachweise
Doris Krystof: Jacopo Carrucci, genannt Pontormo 1494–1557. Könemann Verlagsgesellschaft mbh, Köln 1998, ISBN 3-8290-0696-9, S. 18.
Ralf Bormann, Weisen manieristischer Welterzeugung. Vasari, Pontormo und das deutsche Formgefühl, in: Bastian Eclercy (Hg.), Pontormo. Meisterwerke des Manierismus in Florenz. Katalog zur Ausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover vom 27. Januar bis zum 5. Mai 2013, Hannover, Petersberg 2013, S. 154-185.
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