Iwasa Matabei
Gemälde
Iwasa Matabei (jap. 岩佐又兵衛; geb. 1. Januar 1578; gest. 20. Juli 1650) war ein japanischer Maler der stilistischen Übergangszeit um 1600.
Leben
Matabei war der Sohn einer Konkubine des Fürsten Araki Murashige (荒木村重; 1535–1586), Daimyō auf der Burg Itami (Provinz Settsu). [1] In dem Jahr, als er geboren wurde, ordnete der militärische Führer Japans, Oda Nobunaga, die Tötung von Murashige und seiner ganzen Familie an, da dieser eine Rebellion geplant haben soll. Matabei entkam und wurde in der Familie seiner Mutter unter dem Familiennamen seiner Mutter, Iwasa, aufgezogen.
Matabei zeigte schon in jungen Jahren malerisches Talent. Sein Lehrer soll Kanō Naizen (狩野内膳; 1570–1616) gewesen sein, ein Maler, der in enger Beziehung zur Araki-Familie gestanden hatte. Um das Jahr 1615 verließ Matabei Kyōto und ging nach Kitan-no-shō, dem heutigen Fukui in der Provinz Echizen, wo er sich der Förderung des dortigen Fürsten, Matsudaira Tadanao (松平忠直; 1595–1650).[1], erfreute. Er blieb auch in Kita-no-shō, als Tadanao in Ungnade fiel und nach Bungo geschickt wurde. In dieser Zeit entwickelte er dort seinen eigenen Stil.[1]
1637 wurde Matabei nach Edo beordert, um Werke für das Tokogama-Shogunat zu produzieren. Er reiste von Kita-no-shō nicht direkt, sondern über Kyōto nach Edo und hielt diese Reise fest in einem Bericht, den er Kaikokudō no ki[1] nannte. In Edo malte er verschiedene Räume für das Shogunat aus und malte eine Serie der Sechsunddreißig Unsterblichen der Dichtkunst für den Tōshōgū-Schrein[A 1] in Kawagoe. Darüber hinaus schuf er eine große Zahl Stellschirme und andere Werke.
Wertung
In der Edo-Zeit wurde Matabei als Begründer des Ukiyoe-Stils betrachtet und Ukiyoe Matabei genannt.[2] In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es üblich, diese Zuordnung zu widerrufen, aber später entwickelte sich zunehmend die Tendenz, die ursprünglichen Zuordnungen anzuerkennen. Sein Werk ist charakterisiert durch ein ungewöhnliches Gefühl für Form und Gestaltung mit einer Tendenz zur starken Ausdrucksweise. Seine Figuren zeigen typischerweise betont rundliche oder betont längliche Gesichter. Matabei hatte viele Schüler, und so konnte sein Atelier eine große Zahl von Werken produzieren. Er war besonders aktiv in der Kan'ei-Zeit (1624–1644), in der Zeit, die einen Wendepunkt in der japanischen Kunst markiert..[2] Und so ist es gut möglich, dass er eine Art Brücke bildete zwischen der Malerei der Momoyama-Zeit und der der sich entwickelnden Edo-Zeit.
Neben den bereits erwähnten „Sechsunddreißig Unsterblichen“ gehören zu seinen bedeutenden Werken die Darstellungen auf zwei Hängerollen: Die Kakinomoto no Hitomaro und Ki no Tsurayuki im MOA-Kunstmuseum in Atami (Wichtiges Kulturgut Japans) und der Stellschirm „Aufwartende Damen, Chrysanthemen betrachtend“ im Yamatane-Kunstmuseum. Es besteht zudem eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Stellschirm „Hōkoku-Fest“ im Besitz des Tokugawa-Kunstmuseum aus seiner Hand ist.[2]
Bilder
Stellschirm links
Stellschirm rechts
Bedeutende Bilder
Während der Zeit des Matsudaira Tadamasa
Hōkoku Fest (豊国祭礼図, Hōkoku sairei-zu), Stellschirm
Die 36 Unsterblichen als Buch (三十六歌仙画冊, Sanjūkasen gasatsu)
Vormals Kanaya-Stellschirm-Paar, je 6-teilig (旧金谷屏風, Kyū Kanaya byōbu)
Ki no Tsurayuki und Kakimoto no Hitomaro, zwei Hängerollen (紀貫之、柿本人麻呂図)
Während der Zeit des Matsudaira Masatoki
Vormals Taruya (Familie Ikeda)-Stellschirm, 8-teilig (旧樽屋屏風 (池田家屏風))
Hotei (布袋図)
Hirsch und Edelmann (鹿と貴人図)
Taiheiki (太平記図)
Alte Japaner und Chinesen (和漢故事人物図巻, Wakan koji jimbutsu emaki), bebildertes Buch
Daruma (達磨図)
Während der Zeit in Edo
Die 36 Unsterblichen der Dichtkunst (三十六歌仙図扁額)
Feld-Anbau (耕作図, Kōsaku), Stellschirm
Priester Saigyō (西行図)
Saigyō, den Mond betrachtend (月見西行図)
Yang Guifei
Prinzessin Lingnü (霊照女図)
Anmerkungen
Tōshōgū-Schreine (東照宮) wurden nach dem Tode Tokugawa Ieyasus ihm unter seinem posthumen Nammen Tōshō Daigongen (東照大権現) gewidmet.
Einzelnachweise
Suzuki, Toshihiko (Hrsg): Iwasa Matabei. In: Nihon daihyakka zensho (Denshibukku-han), Shogakukan, 1996.
*Tazawa, Yutaka: Iwasa Matabei In: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.
Literatur
Théo Lésoualc’h: Die Japanische Malerei. 25. Band der Reihe Weltgeschichte der Malerei. Editions Rencontre, Lausanne 1968.
Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Iwasa der Familienname, Matabei der Vorname.
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