Hugo Jäckel (* 11. Mai 1864 in Spandau; † nach 1933) war ein deutscher Landschafts- und Glasmaler.
Leben
Hugo Jäckel erhielt seine Ausbildung von 1881 bis 1884 an der Akademie der Künste in Berlin. Anschließend folgte bis 1888 in München eine Ausbildung in der Glasmalerei. Jäckel ließ sich dann in seiner Heimatstadt nieder, wo er hauptsächlich Glasmalereien für Kirchen fertigte, so etwa für die Kirchen in Zerkwitz und Spandau sowie für das Ständehaus in Neuruppin.
Jäckel kaufte 1895 die Büdnerei B 54 (Heute: Hauptstraße 20) in Althagen, heute Ortsteil von Ahrenshoop, die er zu einem Sommerhaus mit Atelier umgestaltete. Er gehörte wie Paul Müller-Kaempff (1861–1941), Elisabeth von Eicken (1862–1940), Friedrich Wachenhusen (1859–1925) oder Anna Gerresheim (1852–1921) zur Gründergeneration der Künstlerkolonie Ahrenshoop. In Althagen entstanden vorwiegend Landschaftsbilder, die das Fischland und den Darß zum Inhalt hatten. 1916 verkaufte er das Haus an den Berliner Photochemiker und Physiker Adolf Miethe, der es als Geschenk für seine Tochter Käthe erwarb.
„Er besaß ein großes Haus in der Stadt; dieses kleine sollte nur der Standort seines Sommers sein, der aus Segeln und Angeln und Jagen bestand und auch aus Malen. Er nannte sich Maler und hat zuzeiten gemalt. Aber er setzte seinen Stolz darein, daß seine Bilder nicht käuflich zu erwerben waren.“
– Käthe Miethe[1]
„Man erzählte sich von ihm, daß er gern tagelang mit seinem Boot auf dem Wasser gelegen und sich herzlich wenig bemüht hätte, als Künstler bekannt zu werden und auf Ausstellungen mit Werken hervorzutreten.“
– Hermann Glander und Erich Venzmer[2]
Anfang der 1930er Jahre verlieren sich die Spuren des Malers. Die letzten Hinweise sind die Angaben in den Berliner Adressbüchern bis zum Jahr 1933, in denen er als Landschaftsmaler in Berlin-Spandau geführt wurde.[3]
Werke (Auswahl)
Hohes Ufer (Öl/Lwd.)
Dorflandschaft (Öl/Lwd.)
Boddenlandschaft (Haus mit Anlegesteg) (Öl/Lwd.)
Norddeutscher Bauernhof (Öl/Karton)
Norddeutscher Bauernhof unter alten Bäumen (Öl/Lwd./Karton)
Letzter Schnee am alten Katen (Öl/Karton)
Ahrenshooper Vorgarten mit Stockrosen (Öl/Karton)
Sommerliche Dorfstraße mit Personenstaffage (Öl/Karton)
Weg nach Althagen (Öl/Lwd.)
Sommerwiesen am Meer (Aquarell)
Hohes Ufer in Ahrenshoop (Aquarell)
Märkische Wasserlandschaft mit bewaldeten Ufern (Öl/Lwd.)
Bäume am Ostseestrand (Aquarell)
Bauernhaus in Althagen auf dem Darss (Öl/Platte)
Entenfamilie am Seeufer (Öl/Lwd.)
Literatur
Jäckel, Hugo In: Dr. Hermann Alex. Müller, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1908, S. 151
Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2, S. 88
Weblinks
Werke von Hugo Jäckel bei artnet
Einzelnachweise
Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. siehe Literatur, hier: Käthe Miethe über Hugo Jäckel in ihrer Erzählung: Geschichte meines kleinen Hauses.
Hermann Glander, Erich Venzmer, Gerhard Vetter (Fotos): Ahrenshoop, Petermänken, Schwerin 1963, S. 142. DNB 840383134
Jäckel, Hugo. In: Berliner Adreßbuch, 1933, Teil 1. „Landschaftsmaler, Spandau, Neuendorfer Straße 105, E[igentümer]“ (ab 1934 ist dort Ingemarie Jäckel als Eigentümerin verzeichnet). Abgerufen am 8. Juli 2015.
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