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Hermann Wilhelm Benjamin Eschke (* 6. Mai 1823 in Berlin; † 15. Januar 1900 ebenda) war ein deutscher Maler.

Leben

Mit 17 Jahren kam Eschke 1840 als Schüler ins Atelier von Professor Wilhelm Herbig und besuchte auf dessen Empfehlung von 1841 und 1845 die Berliner Akademie. Sofort im Anschluss daran bekam er eine Anstellung als Assistent bei dem Marinemaler Wilhelm Krause, wo er bis 1848 blieb. Durch Krauses Empfehlung bekam Eschke von 1849 bis 1850 eine Anstellung im Atelier des Marinemalers Eugène Lepoittevin in Paris.

Im Jahr 1850 unternahm Eschke ausgiebige Studienreisen nach Südfrankreich und die Pyrenäen und kehrte dann nach Berlin zurück, um sich dort als freischaffender Künstler niederzulassen. In den folgenden Jahren folgten weitere Studienreisen an die deutsche Nord- und Ostseeküste, Capri ca. 1871, Südnorwegen ca. 1877, Süd-Wales (ca. 1883), Insel Wight ca. 1885, die Kanalinsel Jersey ca. 1868 und 1886, die Bretagne, die schottischen und die norwegischen Küsten (Lofoten, Nordkap 1887). Von allen seinen Reisen brachte Eschke Skizzen und Zeichnungen mit, welche die Grundlage seiner Seestücke bildeten. Aber er schuf auch Ölgemälde „en pleine air“.

Das Ansehen von Hermann Eschke ging unter anderem auf die gemeinsam mit seinem Sohn Richard Eschke erstellten Fresken Kaiserpanorama zu Berlin: Die deutsche Flottendemonstration vor Sansibar, und das Diorama Besitzergreifung vor Neuguinea zurück.

Eschke wurde später mit dem Titel Königlicher Professor geehrt und auf der Berliner Kunstausstellung mit einer kleinen goldenen Medaille ausgezeichnet.

Eschke hatte im Laufe seines Lebens viele Schüler: Unter den wichtigsten wären Louis Douzette, Moritz Erdmann, Ernst Koerner, Walter Moras, Carl Saltzmann, Alexander Kircher und Fritz Sturm zu nennen. Zu den erfolgreichen Schülern sind auch seine Söhne Richard und Oskar Eschke zu nennen, mit denen er gemeinsam auch Aufträge für den Hof ausführte (s. o.).

Mit seinen Motiven führte Eschke dieses Genre seines Lehrers Wilhelm Krause weiter und gestaltete sie durch die glückliche Wahl der wiedergegebenen Stimmungen in bemerkenswertem Zusammenspiel zwischen Licht, Luft und Wasser.

Hermann Eschke war verheiratet mit Anna Louise Minna Vogeler (* 1. Juli 1832; † 6. April 1913), sie hatten zehn Kinder und lebten seit 1878 An der Apostelkirche 11 in Berlin. Zu ihren Söhnen gehörten die Maler Oscar Eschke (1851–1892) und Richard Eschke (1859–1944).
Werke (Auswahl)

Helsingör und der Sund, Mondschein, 1855
Die Insel Neuwerk an der Elbemündung, 1863
Westküste von Helgoland 1866
Der Jordan an der Stätte der Taufe Christi, 1867
Leuchhtum bei Dieppe, Mondschein, 1869
Wachtturm bei l’Etaq, Jersey, 1869
Sturm auf hoher See
Die Blaue Grotte von Capri,1872
Der Polyphem (auf Capri), 1872
Rettungsboot einem strandenden Schoner zu Hilfe kommend, an der Mündung der Dievenow, 1872
Balholm und Balestrand im Sognefjord, 1876
Freshwaterbai auf der Insel Wight, 1877
Vorgebirge auf Rügen,1878
Im Hafen von Livorno, 1878
Die Ostmole von Swinemünde, 1879
Leuchtturm auf der Klippe bei Mondschein, 1879
Worm’s Head an der Küste von Südwales, 1881
Stettin von Danzig aus gesehen, 1883
Hohe See bei Worm’s Head, 1884
Der Hafen von Hammerfest, 1887
Mitternachtssonne auf den Lofoten, 1888

Literatur

Frauke Josenhans: Eschke, (Wilhelm Benjamin) Hermann In: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 2: 1844–1870. Berlin/Boston 2015.
Alfried Nehring: Hermann Eschke – Klippen und Küsten – ein Urgestein der Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Herstellung Klatschmohnverlag, Rostock/Bentwisch 2012, ISBN 978-3-941064-32-4; Begleitbuch zur Sonderausstellung „Malreisen ans Meer, Hermann Eschke und seine Schüler Louis Douzette, Carl Saltzmann, Walter Moras und Walter Leistikow“ im Kunstkaten Ahrenshoop vom 13. Mai bis 9. Juli 2012
Bötticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, S. 294/295
Eschke, Hermann. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 6. Band, S. 347 (auch 1908, 6. Bd., S. 228/229).
Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), 1996, Bd. 3, S. 176
Hans-Jürgen Hansen: Deutsche Marinemalerei. Stalling, Oldenburg 1977
Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl. 1904, S. 101/102
Eschke, Wilhelm Benjamin Hermann. In: Hermann Alex. Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 162

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