A Winter Scene with Skaters near a Castle
A Winter Scene with a Windmill and Figures on a Frozen River
A Scene on the Ice near a Town
A Wooded River Landscape with a Church and Figures
Frolicking on a frozen canal in a town
Enjoying the Ice
A panoramic Winter landscape with a multitude of figures on a frozen river
The Fish Seller
Hendrick Avercamp (* 1585 in Amsterdam; † 15. Mai 1634 in Kampen) war ein niederländischer Maler.
Leben
Hendrick Avercamp wurde in v in einem Hause neben der Nieuwe Kerk („Neue Kirche“) geboren und in der Oude Kerk („Alte Kirche“) am 27. Januar 1585 getauft. 1586 zog die Familie nach Kampen, wo der Vater eine Apotheke eröffnete. Mütterlicherseits war er ein Enkel des Gelehrten Petrus Meerhoutanus. Vermutlich aufgrund einer angeborenen Taubheit lernte er niemals sprechen. Er erhielt von seiner Mutter Unterricht im Schreiben, doch zeigte sich bald, dass er seine Gefühle noch besser mit seiner zeichnerischen Begabung ausdrücken konnte. Er wird auch häufig als „der Stumme von Kampen“ (de Stomme van Kampen) bezeichnet.
Ab dem zwölften Lebensjahr erhielt er bei einem armen Zeichenlehrer Unterricht, der früh einer Pestepidemie zum Opfer fiel. Mit ungefähr 18 Jahren übersiedelte Avercamp nach Amsterdam, wo er bei dem dänischen Maler Pieter Isaacsz in die Lehre ging. Auch der Einfluss der flämischen Schule insbesondere des Landschaftsmalers Gillis van Coninxloo ist bei Avercamp spürbar.
1614 ging Avercamp zurück nach Kampen, wo er bis zu seinem Tod 1634 lebte und arbeitete. In seinen späten Jahren unterrichtete er seinen Neffen Barent Avercamp, der ebenfalls überwiegend Winterlandschaften malte.
Werke
Von 1614 bis 1634 schuf Avercamp vor allem eine Vielzahl an Winterlandschaften. Die frühen Landschaften von Avercamp haben vorherrschend berichtenden Charakter. Seine Bilder sind bunt und lebhaft und zeichnen sich durch Volkstümlichkeit aus, weshalb er viele seiner Zeichnungen, von denen einige später mit Aquarellfarbe coloriert wurden, verkaufen konnte.
Winterlandschaft, c. 1608, 78 × 132 cm, Rijksmuseum, Amsterdam
Wahrscheinlich malte Avercamp in seiner Werkstatt anhand von Skizzen, die er im Winter angefertigt hatte. Seine Vorliebe für Winterszenen kommt möglicherweise aus seiner Jugend, in der er häufig mit seinen Eltern Schlittschuh laufen ging. So stellen denn auch häufig seine Bilder eine große Anzahl von Menschen dar, die sich winterlichen Vergnügungen, insbesondere dem Schlittschuhlaufen hingeben. Das letzte Viertel des 16. Jahrhunderts, während dem Avercamp geboren wurde, gilt als eine der kältesten Perioden der sogenannten kleinen Eiszeit.
Der flämische Einfluss kommt insbesondere in seinen Frühwerk zum Ausdruck, bei dem er sich auch an Pieter Bruegel den Älteren anlehnte. Typischerweise haben seine Bilder einen hohen und weiten Horizont und zeigen eine Vielzahl emsiger Menschen, wobei etliche Geschichten und Anekdoten in den Bildern versteckt sind. Er verwendete vornehmlich Maltechniken wie die der „atmosphärischen Perspektive“, die eine räumliche Tiefe durch eine Veränderung der Farbe in Horizontnähe suggeriert.
Viele seiner Bilder befinden sich heute in Privatbesitz. Eine bedeutende Sammlung befindet sich im Schloss von Windsor.
Nachfolger
In der Tradition von Hendrick Avercamps Winteransichten malten vor allem seine Nachfolger Jan van Goyen, Aert van der Neer und Jan van de Capelle.
Eponyme
2016 wurde der Asteroid (12646) Avercamp nach ihm benannt.
Einige seine Werke nach Entstehungsjahr
Dunkle Burg 1605-10; Öl auf der Eiche, 25 × 34 cm; Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln.
Links eine Kirche ca. 1608; Öl auf der Tafel, 87.5 × 132 cm; Rijksmuseum, (Amsterdam).
Rundbild mit Burg ca. 1608-09; Öl auf der Eiche, 40.7 × 40.7 cm; nationale Galerie, London, Vereinigtes Königreich.
Fischer im Mondlicht ca. 1625; Zeichnung, 14.4 × 19 cm.
Stadt im Hintergrund ca. 1630-34; Öl auf der Leinwand, 25 × 37.5 cm; Rijksmuseum, Amsterdam.
Rundes Bild Öl auf der Eiche, Durchmesser 30,5 cm, Museum of Fine Arts, Budapest.
Bevölkerte Winterlandschaft am Meeresufer, Kolorierte Zeichnung auf Papier, Graphische Sammlung, Städel, Frankfurt am Main.
Winterlandschaft, undatiert; Öl auf Holz, 31 × 52,5 cm, Lempertz, Köln 12. Mai 2012.
Ausstellungen
2009: The Little Ice Age, Rijksmuseum, Amsterdam, danach in 2010: National Gallery, Washington, D.C., USA.
1982: Hendrick Avercamp and Barent Avercamp. Frozen Silence: Paintings from Museums and Private Collections, Rijksmuseum, Amsterdam.
Literatur
Wilhelm Adolf Schmidt: Avercamp, Hendrik van. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 704.
Rijksmuseum Amsterdam: Hendrick Avercamp and Barent Avercamp. Frozen Silence: Paintings from Museums and Private Collections. K & V Waterman, 1982.
Pieter Roelofs (Hrsg.): The Little Ice Age. Rijksmuseum, Amsterdam 2009, ISBN 978-9086890590.
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