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Helmut Ditsch (* 6. Juli 1962 in Villa Ballester, Provinz Buenos Aires) ist ein österreichisch-argentinischer Maler.


Helmut Ditsch

Leben
Helmut Ditsch auf der Nordkette in Tirol/Österreich 1997

Die Großeltern von Ditsch stammten aus Österreich, Deutschland und Norditalien und waren um 1920 nach Argentinien ausgewandert. Der frühe Tod seiner Mutter und somit das Thema Leben und Tod prägten und beschäftigen ihn bis heute. Mit acht Jahren lernte er die Anden und die Pampa kennen.

1983 begann Helmut Ditsch als freischaffender Künstler zu arbeiten. Nach zwei Jahren unterbrach er seine künstlerische Arbeit nach ersten negativen Erfahrungen mit dem Galeriebetrieb. Stattdessen unternahm er zahlreiche Expeditionen in den argentinischen Anden und wurde zum Extrembergsteiger. 1986 begann er wieder zu malen, dabei flossen seine Erfahrungen der Berge in sein Werk ein, und er entfernte sich zunehmend vom Surrealismus. Für ihn sind Malen und Naturerfahrung eine Analogie.

1988 übersiedelte Helmut Ditsch nach Wien, um zu studieren. 1993 schloss er das Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste mit Auszeichnung ab. Zu seinen wichtigsten Professoren zählte der Künstler Ulrich Gansert.

Er installierte im darauf folgenden Jahr sein Atelier bei Wien. In Meran lernte er den Bergsteiger Reinhold Messner kennen, mit dem er seither immer wieder zusammenarbeitete. Helmut Ditsch überquerte 1995 im Rahmen einer Studienreise das patagonische Inlandeis und verbrachte 1998 mehrere Wochen mit Studien für sein Gemälde Das Gebirge isoliert in den österreichischen Alpen. Immer wieder unternahm er Reisen in Naturlandschaften um sich Vorlagen für seine Bilder zu holen. Neben der Malerei betätigt sich Ditsch als Designer für Mode, Autos und Flugzeuge und als Weinproduzent. Von Universitäten wurde er für Vorträge eingeladen. Im Jahr 2000 installierte er sein Atelier in Irland, wo er seither lebt und arbeitet.

2006 präsentierte Helmut Ditsch sein Buch The Triumph of Nature im Rahmen einer Einzelausstellung auf der „32. Feria International del Libro“ in Buenos Aires. Mehr als eine Million Menschen besuchten diese internationale Buchmesse.

2008 gründete er die „Helmut Ditsch Fan Fabrica de Arte Nacional“, ein transparentes Laboratorium für Kunst, Musik, Philosophie und High Technology Design. Erste Entwürfe für das LE MANS Super Sport Car HD1. 2009 starb seine Ehefrau Marion sehr jung.

2010 wurde Ditsch mit dem Verkauf des Gemäldes Das Meer II um US$ 865.000 zum teuersten argentinischen Künstler aller Zeiten.[1] Im gleichen Jahr begann er seine Ausstellungstournee „Gira Nacional y Popular“ (bisherige Stationen: Santa Fe, Paraná, Rosario, Wien, Mar del Plata, Mendoza). Die Ausstellungen charakterisieren sich durch ihre inklusive Art und finden auf öffentlichen Plätzen bei freiem Eintritt statt.
Werke (Auswahl)

In seinem Werk beschäftigt er sich mit den extremen Naturerscheinungen Berg, Wüste, Eis und Wasser. Als Extrembergsteiger lässt er eigene Naturerfahrungen in seinen Bildern sichtbar werden. Sein Werk ordnet er der Kunstsparte des Erlebten Realismus zu.

Cycle IV, 1991
Über dem Güßfeldt-Gletscher, 1993
Cerro Ameghino, 1994
Aconcagua, 1994
Klagenfurt Becken, 1996
Death Valley IV, 1996
Mountain Range, 1998–1999
Death Valley?, 1995–2000
The Answer, 1997–2000
Ötscher, 1998–2000
Descalza, 1999–2000
Point Of No Return, 2001
Das Eis und die vergängliche Ewigkeit, 2001–2002
The ten commandments II, 2002
Los Hielos, 2002
Cosmigonon, 2002
Traunsee, 2003
Das Meer I, 2004
Cafayate, 2004
Perito Moreno, 2004
Also Sprach Zarathustra, 2004
Das Meer II, 2005
Point Of No Return II, 2005
K2, 2006
Hafner, 2012

Preise und Auszeichnungen

1990 Meisterschulpreis der Akademie der bildenden Künste Wien
1993 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung der Republik Österreich
1997 Sonderpreis des Bau Holding Kunstforums
2010 Ernennung zum Ehrenbürger des Partido de General San Martín, Provinz Buenos Aires, Argentinien
2012 Arturo-Jauretche-Kulturpreis
2012 Ehrenmagister-Titel der Universidad Nacional de General San Martín (UNSAM)

Einzelausstellungen (Auswahl)
Helmut Ditsch mit der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner im Salón Eva Perón, Casa Rosada, Buenos Aires.

1983 Municipalidad de San Martín, Buenos Aires, Argentinien
1983 Centro Cultural Teatro San Martín, Buenos Aires, Argentinien
1995 Hipp-Halle, Gmunden, Österreich
1997 Bau Holding Kunstforum, Klagenfurt, Österreich
2001 Museo Nacional de Bellas Artes, Buenos Aires, Argentinien
2001 Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile, Chile
2002 „Meister/Werke im Belvedere“, Museum Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Österreich
2003 Kunsthalle Krems, Krems, Österreich
2005 „The Triumph Of Nature“, “tresor” im BA-CA Kunstforum, Wien, Österreich
2006 „The Triumph Of Nature“, at the Casa Ditsch, Lesachtal, Österreich
2006 32. Feria Internacional del Libro de Buenos Aires, Buenos Aires, Argentinien
2009 19. Abu Dhabi International Book Fair, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate
2010 Museo Provincial de Bellas Artes, Santa Fe, Argentinien
2010 Hotel Howard Johnson, Paraná, Argentinien
2010 Bar „El Cairo“, Rosario, Argentinien
2010 Heldenplatz, Wien, Österreich
2011 Plaza del Agua, Mar del Plata, Argentinien
2012 Kulturzentrum „Espacio Contemporáneo de Arte“, Mendoza, Argentinien
2012 MERCOSUR – UNASUR Gipfel, Hotel Intercontinental, Mendoza, Argentinien
Seit Mai 2012 Dauerausstellung in der Casa Rosada, Salón Eva Perón, Buenos Aires, Argentinien

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

1990 „Meisterschule Brauer Oberes Belvedere ’90“, Museum Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Österreich
1991 „Die Kunst“, Messepalast, Wien, Österreich
1992 Städtische Galerie Wiener Neustadt, Österreich
1994 „Realismus heute“, Stadtmuseum Erlangen, Deutschland
1994 „Kick off“, Akademie der bildenden Künste Wien, Österreich
1998 „Über die Berge“, Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten, Österreich
1999 „10. Faistauer-Preis 1999“, Galerie im Traklhaus, Salzburg, Österreich
2000 „Malerei: Österreichische KünstlerInnen heute“, Graphische Sammlung Albertina und Suppan Contemporary, Wien, Österreich
2001 „Festészet nevében“, Szépmüvészeti Múzeum, Budapest, Ungarn
2001 „I Bienal Internacional de Arte de Buenos Aires“, Museo Nacional de Bellas Artes, Córdoba, Argentinien
2002 „Mo(u)numental“, Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Österreich
2002 „Schöne Aussicht“, Kunst Meran, Italien
2004 „Phänomen Landschaft“, Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten, Österreich
2004 Messner Mountain Museum, Sulden, Italien
2004 Strabag Artlounge, Wien, Österreich
2005 „Figur und Wirklichkeit – das BA-CA Kunstforum on tour im Ferdinandeum“, Innsbruck, Österreich
2006 „Einblicke“, Werke aus der Kunstsammlung der Oesterreichischen Nationalbank, Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main, Deutschland
2006 Messner Mountain Museum, Bozen, Italien
2008 Expo 2008, Zaragoza, Spanien
2010 Frankfurter Buchmesse 2010, Frankfurt am Main, Deutschland
2012–2013 Sonderausstellung „Die Hohen Tauern“, Salzburg Museum, Austria

Bilder in ständiger Sammlung (Auswahl)

Messner Mountain Museum Firmian: Aconcagua, The answer, K2
Messner Mountain Museum Ortles: Perito Moreno
Niederösterreichisches Landesmuseum: Ötscher
Strabag Kunstforum: The Last Day
Sammlung BIG (Bundes Immobilien Gesellschaft):
Landesgericht Klagenfurt: Klagenfurter Becken
Bezirksgericht Spittal an der Drau: Das Eis und die vergängliche Ewigkeit
Bundes Polizei Direktion Villach: Großglockner II
Finanzamt Villach: Cafayate, Das Meer III
Stadtgalerie Klagenfurt: Großglockner I

Publikationen

Carl Aigner: The Triumph of Nature. The Paintings of Helmut Ditsch. Prestel, München / Berlin / London / New York 2005, ISBN 3-7913-3269-4 (Monographie).
Beiträge und Artikel in verschiedenen internationalen Katalogen und Zeitschriften, unter anderem: Elle Argentinia (Buenos Aires), El Mercurio (Santiago, Chile), Weltkunst (München), Wirtschaftsblatt (Wien), Krone (Wien), Kurier (Wien), Neue Zürcher Zeitung (Schweiz), La Nacion (Buenos Aires), Clarin (Buenos Aires)
Carl Aigner: Helmut Ditsch: The Triumph of Painting. Prestel, München / Berlin / London / New York 2009, ISBN 978-3-7913-4209-2 (Monographie).

Weblinks

Literatur von und über Helmut Ditsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Internetauftritt
Eintrag zu Helmut Ditsch in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

Einzelnachweise
Una obra de Helmut Ditsch batió el récord histórico para el arte argentino. In: Diario Clarín, 26. August 2010.

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