Georg Oeder (* 12. April 1846 in Aachen; † 4. Juli 1931 in Düsseldorf) war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malerschule.
Leben und Werk
Dämmerung, um 1880
Morgens auf dem Lande, ohne Datum
Atelier mit japanischer Sammlung und Italienisches Zimmer im Haus Oeder, 1904
Der Sohn eines Bankiers und seiner in Gent geborenen Ehefrau besuchte das Gymnasium in Duisburg, danach die Handelsschule in Wiesbaden. Anschließend war er drei Jahre Gutseleve in Westfalen.[1] 1866 trat er der Ersatz-Eskadron des 11. Husarenregiments in Düsseldorf bei. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 diente er als Reserveoffizier. Nach dem Krieg wandte er sich ganz der Malerei zu und war Mitarbeiter von Emil Hünten.
Bereits ab 1868 hatte er mit der Landschaftsmalerei begonnen, indem sich an Studien nach der Natur versuchte. Ermutigt durch den damaligen Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, Eduard Bendemann, ließ er sich 1869 in Düsseldorf nieder, blieb aber zeitlebens Autodidakt. Auf Reisen in Bayern, Holland, der Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich und England vervollkommnete seine Technik.
In seinen Bildern dominieren intime Landschaften vom Niederrhein, häufig auch in trüber herbstlicher oder winterlicher Stimmung.[2]
Im Alter von 47 Jahren zwang ihn ein Kopfleiden, die Malerei aufzugeben. Fortan widmete Oeder sich dem Sammeln asiatischer Kunst, wozu Schwertzierrat (Tsuba) und japanische Drucke unter anderem des Ukiyo-e gehören. Die Sammlung wurde nach dem Tode Oeders am 17. Oktober 1943 in Wien versteigert.
1872[3] baute er sich ein Haus am Düsseldorfer Hofgarten, unmittelbar neben dem Malkasten an der Jacobistraße 10, wo er bis zu seinem Tode wohnte. Der auch als Privatgalerie fungierende Wohnsitz wurde 1894 nach Plänen von Hubert Jacobs und Gottfried Wehling luxuriös umgebaut und erweitert. Verheiratet war Oeder seit dem 11. September 1879 mit Thusnelde (1860–1931), Tochter von Louis Haniel aus der berühmten Unternehmerfamilie Haniel.[4]
Um 1900 gehörte Oeder zusammen mit Paul Clemen, Heinrich Lueg und Fritz Roeber zu den Initiatoren der Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf 1902.
1916 wurde er anlässlich einer Sonderausstellung seiner Bilder Ehrenmitglied der Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 1926 ernannte ihn die Stadt Düsseldorf zum Ehrenbürger. Ferner ehrte sie ihn durch die Benennung der Oederallee an der Tonhalle.
Oeder ruht auf dem Nordfriedhof (Düsseldorf).
Werke (Auswahl)
Waldlandschaft mit Rehen (1874)
Der Holzschlag (1876)
Spätherbststimmung (1879)
Novembertag (1880), Berliner Nationalgalerie (ab 1930 Leihgabe nach Hannover, dort 1943 verbrannt)
Ein Herbstmorgen (1883)
Waldinneres (1884)
Motiv von der holländischen Küste (1886)
Literatur
P. Vautier: Japanische Stichblätter und Schwertzieraten. Sammlung Georg Oeder, Düsseldorf. Beschreibendes Verzeichnis. (hrsg. von Otto Kümmel) Oesterheid, Berlin 1916. (Katalog zu Oeders Sammlung japanischer Kunst)
Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft. Band 2 (L–Z), Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 1348.
Claudia Delank: Das imaginäre Japan in der Kunst. „Japanbilder“ vom Jugendstil bis zum Bauhaus. Iudicium, München 1996, ISBN 3-89129-310-0.
Belege
Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, S. 1348
AKL-online
Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, ebd.
Artikel Thusnelde Haniel im Portal gedbas.genealogy.net, abgerufen am 1. Dezember 2012
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