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Gabriele Mucchi (* 25. Juni 1899 in Turin; † 10. Mai 2002 in Mailand) war ein italienischer Maler, Grafiker und Architekt. Er gilt als Mitbegründer des „Neuen Realismus“ (Nuovo Realismo).

Leben

Nach dem Abitur absolvierte Gabriele Mucchi von 1916 bis 1923 ein Studium zum Bauingenieur und Architekten an der Universität Bologna, das durch den Kriegsdienst 1917/18 unterbrochen wurde. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in einem Bauunternehmen in Rom, ab 1927 in einem Architekturbüro in Mailand. Einem Aufenthalt in Berlin in den Jahren 1928 bis 1930 folgte ein längerer Aufenthalt in Paris von 1931 bis 1934. In den Folgejahren wurde sein Name durch eindrucksvolle Wandmalereien über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. Sein Atelier wurde zum Treffpunkt der antifaschistischen Gruppe Corrente.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er zunächst als Soldat und später als Partisan gekämpft hatte, war er Mitbegründer der Zeitschrift Realismo.

Mucchi lebte nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit in der DDR. Von 1956 bis 1961 war er als Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee tätig, von 1961 bis 1963 am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Danach lebte er in Mailand und in Berlin.

Gabriele Mucchi war von 1933 bis zu ihrem Tod 1969 mit der Bildhauerin Jenny Mucchi-Wiegmann und in zweiter Ehe ab 1973 mit der Grafikerin Susanne Arndt verheiratet.

Die Grabstätte Mucchis und seiner ersten Ehefrau liegt in der Reihe der Künstlergräber auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde.
Grabstätte von Gabriele Mucci und Jenny Mucchi-Wiegmann auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde


Literatur

1957 Raffaele de Grada: Gabriele Mucchi (Verlag der Kunst, Dresden)
1982 Mario De Micheli: Gabriele Mucchi - Welt der Kunst (Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin)
1989 Realismo + Razionalismo italiano - 90 Jahre Gabriele Mucchi, Texte von Eberhard Roters, Augusto Rossari, umfangreiche Biographie; (POLLeditionen Bd 22, Berlin), ISBN 978-3-931759-11-7
1997 Gabriele Mucchi: „Verpaßte Gelegenheiten“ - Memoiren 1899-1997 (Karl Dietz-Verlag, Berlin) ISBN 978-3-320-01948-8
2006 Melanie Ehler und Matthias Müller: wirklich.wahr. Gabriele Mucchi und die Malerei des Realismus (Katalogbuch Greifswald, Barth)
Kurzbiografie zu: Mucchi, Gabriele. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
2012 Fabio Guidali, Il secolo lungo di Gabriele Mucchi. Una biografia intellettuale e politica (Unicopli, Milano)

illustrierte Bücher

2005 Erasmus von Rotterdam, Lob der Narrheit. Mit 100 Zeichnungen von Gabriele Mucchi Verlag Faber & Faber

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