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Friedrich von Amerling

Friedrich Von Amerling Painting - Scholar In His Study by Friedrich von Amerling

Scholar In His Study

Friedrich Von Amerling Painting - Portrait Of Prince Victor Odescalchi In Greek Costume At The Age Of Five by Friedrich von Amerling

Portrait Of Prince Victor Odescalchi In Greek Costume At The Age Of Five

Friedrich Von Amerling Painting - Bogumil Dawison As Richard IIi by Friedrich von Amerling

Bogumil Dawison As Richard III

Caritas

Girl in Straw Hat

Sleeping fisherwoman

Countess Julie von Woyna

Portrait of Austrian Emperor Francis II 

Portrait of Bertel Thorvaldsen 

Portrait of Ferdinand I of Austria 

Portrait of Ignaz Franz Castelli 

Portrait of Peter Fendi 

Portrait of Thomas Ender

Friedrich Ritter von Amerling (* 14. April 1803 in Spittelberg; † 14. Januar 1887 in Wien) war ein österreichischer Maler. Neben Ferdinand Georg Waldmüller war Amerling einer der angesehensten österreichischen Porträtmaler des 19. Jahrhunderts.

Leben

Friedrich Amerling, Radierung von Franz Xaver Stöber nach Josef Danhauser, 1834
Porträt von Amerlings letzter Ehefrau Marie geb. Nemetschke (1881)
Das Amerlingschlößl an der Mollardgasse (1895) [1]

Friedrich Amerling war der Sohn des Gold- und Silberdrahtziehers Franz Amerling und dessen Frau Theresia Kargl. Er studierte von 1815 bis 1824 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nachdem er dort zunächst bei Josef Klieber die Graveurschule besucht hatte, wechselte er in die Klasse für „Historische Zeichnungsgründe“ bei Hubert Maurer und Karl Gsellhofer (1779–1858).

1824 ging Amerling nach Prag zu seinem Onkel Heinrich und studierte an der Akademie der Bildenden Künste Prag als Schüler von Joseph Bergler dem Jüngeren bis 1826 weiter. 1827 und 1828 verbrachte er in London, wo er vom Porträtmaler Thomas Lawrence beeinflusst wurde. Weitere Reisen führten ihn nach Paris, wo er bei Horace Vernet arbeitete, und Rom, ehe er – seit 1828 wieder zurück in Wien – Aufträge des österreichischen Kaiserhauses, des Adels und Bürgertums ausführte.

1829 erhielt er den Reichel-Preis der Akademie in Wien. Amerling unternahm zeit seines Lebens ausgedehnte Studienreisen: 1836 und 1838 nach Italien, 1838 in die Niederlande, 1839 nach München, 1840-43 nach Rom, 1882 nach Spanien, 1883 nach England, 1884 nach Griechenland, 1885 nach Skandinavien bis zum Nordkap und 1886 nach Ägypten und Palästina.

Amerling war viermal verheiratet: 1832 bis zu deren Tod 1843 mit Antonie Kaltenthaler, 1844 bis zur Scheidung 1845 mit Katharina Heißler, 1857 bis zu deren Tod 1880 mit Emilie Heinrich, und 1881 mit Maria Nemetschke, ehemals verheiratete Paterno. 1878 wurde Amerling in den Adelsstand erhoben und hieß seither Friedrich Ritter von Amerling. Als einer der angesehensten Künstler Wiens empfing er zahlreiche wichtige Literaten und Musiker (wie Franz Liszt) bei sich zu Hause.

1858 erwarb Amerling das im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammende Schloss Gumpendorf in Wien und stattete es nach seinem Geschmack mit wertvollen Kunstschätzen aus. Das Gebäude wurde deshalb im Volksmund auch Amerlingschlößl genannt.[1]

Neben zahlreichen anderen Ehrungen empfing er 1879 den Orden der Eisernen Krone. Amerling starb 1887. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 30), das von Johannes Benk gestaltet wurde. Vom selben Künstler stammt auch das Amerling-Denkmal im Wiener Stadtpark aus dem Jahr 1902.


Nachlass

Den Nachlass Amerlings, im geschätzten Wert von 120.000 Gulden, verwaltete bis zu ihrem Tod, am 3. April 1914, seine letzte Frau, die spätere Gräfin Marie Hoyos. Sie vermachte diesen im Sinne des Künstlers der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens zur Gründung der "Marie Gräfin Hoyos-Amerling-Stiftung", um bedürftige Künstler zu unterstützen.[2] So kam im Mai 1916 ein Großteil des Nachlasses von Friedrich von Amerling im Dorotheum zur Versteigung. Die Stiftung selbst kam allerdings nur 1918-1922 mit jeweils 500-1.000 Kronen zum Tragen und wurde schon 1929 wieder aufgelöst.[3]

Sein letztes Wohnhaus, das Amerlingschlößl, musste 1895 zum großen Teil dem Stadtbahnbau weichen; seine Reste wurden 1961/1962 abgetragen, wobei das Renaissanceportal im Hof des Hauses 6, Gumpendorfer Straße 104, wiederaufgestellt wurde.[4] Ebendort hatte Amerling auch eine bedeutende Sammlung von Schmiedeeisenarbeiten, welche zum Teil von seiner Frau in das Haus Ihres Vaters Franz Nemetschke, Bäckerstraße 7, verbracht wurde und heute noch zu bewundern ist.[5]

1887 wurde die Amerlingstraße in Wien nach dem Maler benannt. Das Amerlinghaus genannte Geburtshaus des Künstlers ist seit 1978 ein Kultur- und Kommunikationszentrum, in dem sich auch das Bezirksmuseum Neubau befindet.

1948 emittierte die österreichische Post eine 60 Groschen-Sonderbriefmarke[6] aus Anlass des 60. Todestages von Friedrich von Amerling mit seinem Porträt. 2005 folgte als Gemeinschaftsausgabe mit dem Fürstentum Liechtenstein im Rahmen der Sondermarkenserie „Liechtenstein Museum Wien“ eine 125 Cent-Marke[7] mit einem Mädchenkopf.


Werk

Amerling schuf über 1000 Werke, großteils Porträts. Er war der beliebteste Porträtist des Hochadels und des Großbürgertums in der Zeit des Wiener Biedermeier; der Höhepunkt seines Schaffens lag in der Zeit von 1830 bis 1850. Elegante Zeichnung, exotische Arrangements und prächtige Farbigkeit zeichnen seine Werke aus. Der Großteil seiner Gemälde befindet sich in österreichischen Museen und Sammlungen. Einen Sensationspreis von 1.502.300 Euro erzielte am 15. Oktober 2008 im Auktionshaus Dorotheum das „Mädchen mit Strohhut“ aus dem Jahr 1835. Käufer ist das Liechtenstein-Museum in Wien.

Bildnis Andreas Amerling (1829)

Porträt Kaiser Franz I. von Österreich (1832)

Julie Gräfin von Woyna (1832)

Cäcilie Freiin von Eskeles (1832)

Selbstporträt (1834)

Mädchen mit Strohhut, bis dato das teuerste versteigerte Werk von Amerling im Wert von Euro 1,5 Millionen (1835)

Lesendes Mädchen (1835)

István Széchenyi (1836)

Theodor Alconiere (1836)

Porträt Rudolf von Arthaber und seine Kinder (1837)

Die Morgenländerin (1838)

Porträt Kaiser Ferdinand I. (um 1840)

Junges Mädchen (um 1840)

Pellegrino (1842)

Bildnis der Frau Plach (1850)

Alexandra Potocka (1852)

Werke

Ferdinand I., Kaiser von Österreich (Wien, Heeresgeschichtliches Museum), Öl auf Leinwand
Ein Fischerknabe (Wien, Belvedere), 1830, Öl auf Leinwand
Der Maler Thomas Ender (Wien, Belvedere), 1831, Öl auf Leinwand, 40,5 × 32,5 cm
Franz I. im österreichischen Kaiserornat (Wien, Kunsthistorisches Museum), 1832, Öl auf Leinwand, 260 × 164 cm
Marie Freiin Vesque von Püttlingen (Wien, Belvedere), 1832, Öl auf Leinwand, 90,5 × 75 cm
Maximilian Speck von Sternburg (Leipzig, Museum der bildenden Künste), 1832[8]
Porträt eines älteren Mannes - Graf Breda? (Wien, Belvedere), 1833, Öl auf Leinwand
Porträt des Malers Peter Fendi (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2063), 1833, Öl auf Leinwand, 52 × 42 cm
Bildnis der Henriette Baronin Pereira-Arnstein mit ihrer Tochter Flora (Wien, Belvedere), 1833, Öl auf Leinwand, 158 × 124,5 cm
Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirt mit Gattin Maria Theresia Esterhazy und den beiden Kindern (Schloss Grafenegg), 1834
Mädchen mit Strohhut (Wien, Liechtenstein Museum), 1835, Öl auf Leinwand (bislang teuerstes Bild Amerlings; wurde 2008 um 1,5 Millionen Euro ersteigert)
In Träumen versunken (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE1125), 1835, Öl auf Leinwand, 55 × 45 cm
Alexander Freiherr von Vesque-Püttlingen als Kind (Wien, Belvedere), 1836, Öl auf Leinwand, 31,5 × 26 cm
Porträt des Grafen István Széchenyi (Budapest, Ungarische Akademie der Wissenschaften), 1836, Öl auf Leinwand, 250 × 165 cm
Porträt der Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein im Alter von 2 Jahren (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2314), 1836, Öl auf Karton, 33 × 27 cm
Der Bildhauer Pompeo Marchesi (Wien, Belvedere), 1836, Öl auf Leinwand, 40 × 33 cm
Die Mutter des Malers (Wien, Belvedere), 1836, Öl auf Karton, 47 × 39 cm
Porträt des Tier- und Landschaftsmalers Friedrich Gauermann (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 8663), um 1836, Öl auf Leinwand
Porträt der Prinzessin Karoline von Liechtenstein im Alter von eineinhalb Jahren (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2315), 1837, Öl auf Leinwand, 35 × 28 cm
Porträt der Elise Kreuzberger (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2377), 1837, Öl auf Leinwand, 57 × 45 cm
Rudolf von Arthaber mit seinen Kindern Rudolf, Emilie und Gustav (Wien, Belvedere), 1837, Öl auf Leinwand, 221 × 155 cm
Bildnis des Malers Carl Vogel von Vogelstein (Berlin, Nationalgalerie, Inv. Nr. A III 541), 1837
Porträt der Prinzessin Sophie von Liechtenstein im Alter von etwa eineinhalb Jahren (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2379), 1838, Öl auf Leinwand, 34 × 28 cm
Die drei köstlichen Dinge (Wien Museum, Inv. Nr. 117.356), 1838, Öl auf Leinwand
Lautenspielerin (Wien, Belvedere, Inv. Nr. Lg 0040), 1838, Öl auf Leinwand, 99 × 82 cm
Porträt des Bildhauers Bertel Thorvaldsen (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE353), 1843, Öl auf Leinwand, 103 × 81 cm
Porträt des späteren Fürsten Johann II. von Liechtenstein als Kind auf einem Schimmelpony (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2381), 1845, Öl auf Leinwand, 234 × 157 cm
Die Malerin Luise Pfeiffer-Nathusius (Wien, Belvedere), 1846, Öl auf Leinwand, 50,5 × 78 cm
Der Sohn Friedrich Amerling auf dem Krankenbett (Wien Museum), 1850, Öl auf Leinwand
Friedrich, der Sohn des Künstlers (Wien Museum), 1851, Öl auf Leinwand
Gräfin Nákó (Budapest, Museum der bildenden Künste), 1855, Öl auf Leinwand, 127 × 106 cm
Studienkopf eines bärtigen Mannes (Wien, Liechtenstein Museum, Inv. Nr. GE2378), Öl auf Leinwand, 65 × 53 cm
Selbstporträt (Salzburg, Residenzgalerie, Inv. Nr. 00276), Öl auf Leinwand, 50,5 × 41,5 cm
Bildnis Frau Striebel (Privatbesitz), Öl auf Leinwand, 99 × 103 cm

Literatur

Constantin von Wurzbach: Amerling, Friedrich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 29 f. .
Ludwig August Frankl: Friedrich von Amerling. Ein Lebensbild. Hartleben, Wien u. a. 1889. Digitalisat (PDF; 25,3 MB).
Theodor Frimmel von Traisenau: Amerling, Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 766–771.
Margarete Braun-Ronsdorf: Amerling, Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 248 f. .
Felix Czeike (Hrsg.): Amerling Friedrich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 83 .
Sabine Grabner (Hrsg.): Friedrich von Amerling. 1803–1887. Seemann, Leipzig 2003, ISBN 3-363-00816-3 (Ausstellungskatalog, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, 26. März–22. Juni 2003).
Mathias F. Müller: Friedrich von Amerling: Das Porträt von Marie Primitive Freifrau von Kaiserstein. In: Unsere Heimat (Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich) 81/2 (2010) S. 116-119.
Motylińska, Monika: "Amerling, Friedrich von", in: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793-1843, Berlin/Boston 2013, S. 2–4.
Dorotheum: Nachlass Friedrich von Amerling (Stiftung für die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens), Versteigerungskatalog der 263. Kunstauktion 3.-6. Mai 1916, Wien

Einzelnachweise
Karl von Thaler: Das Gumpendorfer Schlößchen. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt (Nr. 10988/1895), 28. März 1895, S. 1 f. (Online bei ANNO)
Wien Geschichte: "Künstlerhaus-Preise / 11 Marie-Gräfin-Hoyos-Amerling-Preis", Stand 22. Februar 2016
Dorotheum: Nachlass Friedrich von Amerling, Versteigerungskatalog der 263. Kunstauktion 3.-6.Mai 1916, Wien
Wien Geschichte: Gumpendorfer Schloss, Stand 22. Februar 2016
Internetseite der Stadt Wien: Stadtspaziergang: Innenhöfe - Bäckerstraße 7, Stand 22. Januar 2016
Abbildung der von F. Lorber entworfenen Briefmarke.
Abbildung der von W. Seidel entworfenen Briefmarke.

Maximilian Speck von Sternburg Stiftung. In: sternburg-stiftung.de.

Weblinks

Eintrag zu Friedrich von Amerling im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
Biografie von Friedrich von Amerling auf austrian-paintings.at
Literatur von und über Friedrich von Amerling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Eintrag zu Friedrich von Amerling in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Werke von Friedrich von Amerling in: Digitales Belvedere
Nachlaß Friedrich von Amerling Versteigerung im Dorotheum am 6. Mai 1916, Digitalisierter Katalog: Universitätsbibliothek Heidelberg
Amerlingschlößl Originalfotografie im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, (weitere Aufnahmen - ebenda, Schnellsuche "Amerling")
Amerlinghaus und Friedrich Amerling in Wien Geschichte Wiki.

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