Friedrich Kaiser (* 21. Januar 1815 in Lörrach; † 13. Oktober 1890 in Berlin) war ein deutscher Historien- und Schlachtenmaler sowie Lithograf.
Leben
Kaiser wollte anfangs Lithograf werden, wurde aber, als er nach Paris kam, durch die Schlachtenbilder Horace Vernets so gefesselt, dass er sich diesem Zweig der Malerei zu widmen beschloss.
Von da ging er nach München und 1848 nach Karlsruhe, wo er beim Zeichnen militärischer Aktionen von den Freischaren gefangen wurde und beinahe als Spion erschossen worden wäre. 1850 zog er nach Berlin und malte in Öl und Aquarell zunächst mehrere Szenen aus den verflossenen Kriegsjahren, aber auch Szenen aus andern Kriegen, die, lebendig aufgefasst, nur in der Farbe zu bunt sind. Darüber hinaus wirkte er als Bildhauer und malte Portraits, so zum Beispiel eine großformatiges ovales Bild von seiner Ehefrau, das in Familienbesitz ist.
Werke
Einzug einer Freischärlerkolonne unter Gustav Struve in Lörrach am 20. April 1848 auf dem Weg zur Unterstützung des Heckerzugs beim Gefecht von Kandern[1][2]. (Ölgemälde)
Tempo der Gründerzeit, Umbau der Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße), 1875
Vertreibung der Türken aus Korfu durch Feldmarschall v. d. Schulenburg 1716,
preußische Husaren ziehen über das Schlachtfeld von Belle-Alliance,
das erste Garderegiment in der Schlacht vor Paris (1862),
Konradin in der Schlacht bei Tagliacozzo (1863),
Lager der Preußen vor Schanze IV bei Düppel (1864, Aquarell),
Verwundung des Prinzen Friedrich Karl bei Wiesenthal.
Tempo der Gründerzeit (um 1875, Öl auf Leinwand)
1879 stellte er ein figurenreiches Bild,
Kaiser Wilhelm inspiziert eine Geschützposition vor Paris, 1886 eine
Kavallerieattacke preußischer Kürassiere bei Rezonville aus.
Literatur
Hartmann, René: Kaiser, Friedrich, in: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843, Berlin/Boston 2013, S. 135–136.
Einzelnachweise/Anmerkungen
Gustav Struve: Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden 1848/ 1849; Freiburg, 1980, S. 67f., Zitat: „Um so schnell als möglich die Verbindung mit der Heckerschen Schar herzustellen, zog die Weißhaar-Struve’sche Colonne, etwa 700 Mann stark, am folgenden Morgen, Gründonnerstag, den 20. April, nach Lörrach. Daselbst sollte Rast gehalten werden.“
Willy Real: Die Revolution in Baden 1848/49 (Stuttgart, 1983), Abb.3 (zw. S. 64 u. 65)
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