Friedrich August von Kaulbach
Gemälde
Kaiserin Elisabeth von Österreich in Korfu
Großherzogin Alexandra Iosifovna
Portrait eines jungen Mädchens mit einem Fell und Hut
Tochter des Dichters Ludwig Ganghofers
Bildnis der Schauspielerin Hanna Ralph
Studie für das Porträt der Sängerin Geraldine Farrar
Friedrich August von Kaulbach, auch Fritz August von Kaulbach, (* 2. Juni 1850 in München; † 26. Juli 1920 in Ohlstadt bei Murnau am Staffelsee) war ein deutscher Maler. Er war der Sohn des Historienmalers Friedrich Kaulbach und ist berühmt für seine dekorativ schwärmerischen Porträts der vornehmlich weiblichen Gesellschaft im französischen Stil des 19. Jahrhunderts.
Leben
Friedrich August von Kaulbach studierte an der königlichen Kunstgewerbeschule in Nürnberg (bei August von Kreling und Karl Raupp) und dann bei seinem Vater Friedrich Kaulbach. 1871 siedelte er nach München um. Er gehörte neben Franz von Lenbach und Franz von Stuck zu den sogenannten Münchener Malerfürsten und wurde einer der bestbezahlten deutschen Porträtmaler. Seine Porträts waren zumeist Auftragsarbeiten, die Porträtierten fast ausschließlich Angehörige der höchsten deutschen und amerikanischen Gesellschaftskreise. Sein Bild Kinderkarneval, das die fünf Kinder der Familie Pringsheim darstellt, zeigt Katia Mann (ganz links) als Kind; Thomas Mann hatte lange, bevor er seine spätere Frau kennenlernte, eine Reproduktion des Bildes in seinem Zimmer hängen.
Es folgten Aufenthalte in Paris. 1886 wurde er zum Direktor der Münchner Akademie ernannt. Er war darüber hinaus Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Seine Tochter Hedda war mit dem Bildhauer Toni Stadler verheiratet, seine Tochter Mathilde heiratete 1925 den Maler Max Beckmann.
Kaulbach-Villa München
→ Hauptartikel: Kaulbach-Villa (München)
1888 wurde die nach Ideen von Friedrich August von Kaulbach in der Nähe des Englischen Gartens in München in der Kaulbachstr. erbaute Villa von Gabriel von Seidl vollendet. Diese Villa ist, wie die im selben Jahr von von Seidl begonnene Villa Lenbach, der italienischen Renaissance nachempfunden.
Kaulbach-Villa Ohlstadt
1893 erbaute der Maler die Kaulbach-Villa im oberbayerischen Ohlstadt, die ihm bis zu seinem Tode als Zweitwohnsitz im Sommer diente. Seit Juli 1997 ist sie ein Museum, in dem rund 30 Gemälde und 25 Zeichnungen von Kaulbach gezeigt werden. Zugänglich und im Originalzustand erhalten sind der Atelierraum und ein Studierzimmer.
Kaulbach und die „Allotria“
Skizze von Kaulbach aus der „Lenbachiade“. Von links nach rechts bei einem Treffen der Allotria: Friedrich August von Kaulbach, Gustav Laeverenz, Lorenz Gedon, Gustav Majer („Schwabenmajer“), Anton Seitz, Franz von Lenbach, Bruno Piglhein, Max Freiherr von Baligand, Gotthardt Kuehl
Mit einer Vielzahl von Karikaturen dokumentierte Kaulbach die Künstlerszene seiner Zeit. Prominente Motive fand er insbesondere unter den Mitgliedern der Künstlergesellschaft Allotria, die von Franz von Lenbach als Gegenkraft zu „etablierten“ Künstlern in München gegründet wurde. Schnell etablierte sich dabei Franz von Lenbach selbst, was Kaulbach und der „Schwabenmajer“ (Gustav Majer) zu freundlichem Spott in einer „Lenbachiade“ inspirierte.
Literatur
Friedrich August von Kaulbach. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 20, E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 20–22.
Evelyn Lehmann/Elke Riemer: Die Kaulbachs. Eine Künstlerfamilie aus Arolsen. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1978.
Brigitte Salmen (Hrsg.): „Ich kann wirklich ganz gut malen“. Friedrich August von Kaulbach - Max Beckmann. Murnau 2002.
Birgit Jooss: „Bauernsohn, der zum Fürsten der Kunst gedieh“. Die Inszenierungsstrategien der Künstlerfürsten im Historismus. In: Plurale. Zeitschrift für Denkversionen. Heft 5 - Gewinn. Berlin 2005, S. 196–228.
Klaus Zimmermanns: Kaulbach, Friedrich August Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 354–356 .
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