Fernand Cormon
Gemälde
Studie für das Bronze Zeitalter. Bauern
Fernand Cormon, eigentlich Fernand-Anne Piestre Cormon, (* 24. Dezember 1845 in Paris; † 20. März 1924 ebenda) war ein französischer Maler und Leiter der privaten Malschule Atelier Cormon. Zu seiner Zeit war er ein bekannter Historienmaler in Frankreich, der häufig religiöse Themen malte und sich später gelegentlich der Porträtmalerei zuwandte. Sein Malstil ist dem akademischen Realismus zuzuordnen.
Leben und Wirken
Das Atelier Cormon, etwa 1884/85. Cormon an der Staffelei, links Toulouse-Lautrec, rechts oben (siehe Pfeil) Bernard
Seine Malstudien begann Cormon in Brüssel bei Jean-François Portaels. Im Jahr 1863 kehrte er nach Paris zurück, wo er Schüler von Alexandre Cabanel und Eugène Fromentin wurde. Cormon verließ in seinen Werken nie die akademische Linie. Er stellte seit 1868 im Salon de Paris aus und leitete in den 1880er Jahren seine private Kunstschule, das Atelier Cormon, wo er seine Schüler in einer Malerei unterwies, die von der Jury des Salons anerkannt wurde. Unter seinen Schülern, die dieses Ziel nicht erreichten, weil ihre malerischen Intentionen vom vorgegebenen Stil des Salons abwichen, waren unter anderem Henri de Toulouse-Lautrec, Louis Anquetin, Eugène Boch, Émile Bernard und Vincent van Gogh.
1880 wurde Cormon in die Ehrenlegion aufgenommen. Er unternahm Reisen nach Tunesien und in die Bretagne. Cormon wurde 1898 Leiter an der École nationale supérieure des beaux-arts und Mitglied der Académie des Beaux-Arts. Henri Matisse, der unter Cormons Vorgänger Gustave Moreau die École besucht hatte, musste sie 1899 wegen Unstimmigkeiten mit Cormon verlassen.[1]
Werk
Cormon: Caïn, 1880.
Fernand Cormon war, neben in dunklen, durch Schlaglichter erhellten Sujets des modernen Lebens, spezialisiert auf biblische und prähistorische Szenen. In dem in Öl auf Leinwand gemalten Bild Caïn (Kain) mit den Maßen 384 × 700 cm, das im Jahr 1880 die Sensation des Salons war, illustrierte er einen Vers aus La legende des siècles (Die Legende der Jahrhunderte) von Victor Hugo: „Als Kain mit seinen in Tierfelle gehüllten Kindern, mit wirrem Haar, bleich mitten in den Stürmen, vor Jehova floh, / da es Abend wurde, kam der finstere Mann in einer großen Ebene an den Fuß eines Gebirges [...]“. Für dieses Werk arbeitete er jede Figur nach Modell und studierte für deren Ausstaffierung die Ergebnisse archäologischer Forschung. Das Gemälde wurde vom französischen Staat erworben und befindet sich heute im Musée d’Orsay in Paris.[2]
Weblinks
Commons: Fernand Cormon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Atelier Cormon ~1885 (von links, siehe Beschriftungen des Fotos: Toulouse-Lautrec, Tampier, Anquetin; letzte Reihe, der zweite nach der Skulptur: Émile Bernard).
Musée d’Orsay über Cormons Gemälde Kain
Cormon bei artcyclopedia
Einzelnachweise
Lawrence Gowing: Matisse, Lichtenberg, München 1997, ISBN 3-785-28406-3, S. 200
Caroline Mathieu: Musée d’Orsay. Édition de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1987; Zitat Victor Hugo ebenda. ISBN 2-7118-2124-2, S. 202–205;
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