Eugène Ferdinand Victor Delacroix
Gemälde
Lycurgus Consulting the Pythia
Interior of a Dominican Convent in Madrid
The Barque of Dante
The Massacre at Chios
The Death of Sardanapalus
Portrait of a Woman in a Blue Turban
Portrait of Eugene Berny d'Ouville
A Greek Horseman
Horses at a Fountain
Christ on the Sea of Galilee
Still Life with Flowers and Fruit
The Natchez
Ovid among the Scythians
Christ Asleep during the Tempest
Hercules and Alcestis
Markos Botsaris Surprises the Turkish Camp and Falls Fatally Wounded
The Stage of Archduchess Isabella
A Turk Surrenders to a Greek Horseman
Hesiod and the Muse
Greek Cavalry Men Resting in Forest
Christ on the Cross
Le Combat
Count Demetrius de Palatiano in Suliot Costume
Christ on the Sea of Galilee
Combat of the Giaour and the Pasha
Two Studies of a Standing Indian from Calcutta
Two Studies of an Indian from Calcutta Seated and Standing
Rebecca and the Wounded Ivanhoe
Arabs Skirmishing in the Mountains
The Bride of Abydos
Leon Riesener
The Lion Hunt
The Cardinal de Richeliey saying Mass in the Church of the Palais Royal
Lion Devouring a Goat
Lioness Reclining
Shipwreck on the Coast
Rider Attacked by a Jaguar
Saint Mary Magdalene at the Foot of the Cross
Basket of Flowers
The Roofs of Paris
Study for Mademoiselle Rose
Saada, the Wife of Abraham Ben-Chimol, and Preciada, One of Their Daughter
Hamlet and Horatio in the Graveyard
Goetz von Berlichingen's Horse
Studies of Six Greek Coins
Head of a Horse, after the Parthenon
Crouching Tiger
Studies of Four Greek Coins
Studies of Seven Greek Coins
Figure Studies for the Salon du Roi, Palais Bourbon
Mathurin Regnier
Head, Shoulder, and Foot, Studies for Scenes from the Chios Massacres
Henri IV Verleihung des Regentschaft an Maria von Medici (nach Rubens)
Hl. Sebastian mit Hl. Irene und Attendant
Innenraum eines Dominikanerkloster in Madrid
Porträt von Eugene Berny d'Ouville
Stillleben mit Blumen und Frucht
Apollo vernichtet die Pythonschlange
Attila überreitet Italien und die Künste, Detail
Bucht von Tanger in Marokko
Christus auf dem See Genezareth
Dante und Vergil in der Hölle (Die Dante-Barke)
Die Freiheit führt das Volk an
Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzritter
Ermordung des Bischofs von Lüttich
Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi sterbend
Hamlet und Horatio auf dem Friedhof
Hinrichtung des Dogen Marino Faliero
Kampf des Giaur mit dem Pascha
Marokkaner beim Satteln seines Pferdes
Marokkanischer Scheich besucht seinen Stamm
Milton diktiert sein »Paradise Lost«
Muley Abder-Rahman mit Leibwächtern und Prinzen
Nischenraum im Palast des Sultans von Meknes
Palais Bourbon: Erziehung des Achill
Palais Bourbon: Hesiod und die Muse
Palais Bourbon: Adam und Eva
Palais Bourbon: Babylonische Gefangenschaft
Porträt des Sultans von Marokko
Pulverspiel« vor den Toren von Meknes
Vertreibung Heliodors aus dem Tempel, Detail
Schlafgemach des Grafen de Mornay
Stilleben mit Hummer und Trophäen
Vor dem Blitz scheuendes Pferd
Saint-Sulpice: Jakobs Kampf mit dem Engel
Saint-Sulpice: Jakobs Kampf mit dem Engel, Detail
Saint-Sulpice: Jakobs Kampf mit dem Engel, Detail
Saint-Sulpice: Vertreibung Heliodors aus dem Tempel
Zeichnungen
Der Konstabler von Bourbon, von seinem Gewissen verfolgt
Löwen, ein Pferd zerfleischend
Ferdinand Victor Eugène Delacroix (* 26. April 1798 in Charenton-Saint-Maurice, einem Vorort von Paris; † 13. August 1863 in Paris) war einer der bedeutendsten französischen Maler und gilt wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und wegen seines großzügigen Umgangs mit den Farben als Wegbereiter des Impressionismus. Er stellte alljährlich im Pariser Salon Gemälde aus, deren leidenschaftliche Sujets Aufsehen erregten und nicht selten schockierten.
Die Arbeiten Delacroix’ werden zwar der französischen Spätromantik zugeordnet, er lehnte es jedoch für sich ab, der populär werdenden Strömung der romantischen Schule zugeschlagen zu werden.[1] Er wurde zum Vorbild vieler Impressionisten, die sich entschieden von der romantischen Schule und dem Klassizismus abgrenzten.
Leben
Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie Oeben, sein Vater Charles-François Delacroix war Mitglied der Revolutionsregierung und bis 1797 Außenminister. Anschließend arbeitete er als Botschafter in Holland. In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Es gibt allerdings gewichtige Hinweise darauf, dass sein Vater in Wahrheit Charles Maurice de Talleyrand war. Vertreten wird die These von Talleyrand als Erzeuger des berühmten Malers u. a. von Franz Blei, Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich, und Orieux. Diese Autoren berufen sich dabei auf die physiognomische Ähnlichkeit von Talleyrand und Delacroix, die Unmöglichkeit der biologischen Vaterschaft von Delacroix’ nominellem Vater, der zum Zeugungszeitpunkt infolge eines venerischen Gebrechens – das erst mehrere Monate nach der Zeugung behoben worden war – nicht zeugungsfähig war, und auf die Förderung des jungen Delacroix durch einen anonymen, aber mächtigen und finanzkräftigen Wohltäter.
Einige Monate nachdem Charles-François Delacroix Präfekt der Gironde geworden war, zog die Familie nach Bordeaux. Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie Alexandre Dumas, ein späterer Freund, die Nachwelt wissen ließ. In der Schule fiel sein musikalisches Talent auf. Nachdem 1805 Charles-François Delacroix gestorben war, zog die Familie einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte Eugène Delacroix das Lycée Impérial, an dem er eine Vorliebe für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen Kloster in der Normandie, das einem Cousin gehörte. Die Ruinen beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen Onkel Jean-Henri Riesener dazu ermuntert, besuchten die beiden ab und zu das Atelier von Pierre-Narcisse Guérin. Seine Mutter starb 1814 und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr später begann er ein Studium im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris ein.
Zwei Jahre später beobachtete Delacroix Théodore Géricault bei seiner Arbeit an dem Gemälde Das Floß der Medusa. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die Dante-Barke, die sich auf eine Szene aus Dante Alighieris Hauptwerk Göttliche Komödie bezieht. Dieses Werk gab er 1822 an den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell und erregte weite Aufmerksamkeit. Der französische Staat erwarb das Bild und ließ es im Palais du Luxembourg aufhängen. Mit 24 Jahren verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen, sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich an Diskussionen über Kunst.
Die Freiheit führt das Volk, 1830
Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweiten Bild Das Massaker von Chios wider, das auf eine geteilte Kritik stieß. Mit diesem Bild war seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen. Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese Führungsrolle immer wieder bestritt.
Delacroix las nun Gedichte von Lord Byron und begann sich für das Theater zu interessieren. Besonders schätzte er die Dramen von William Shakespeare und Goethes Faust. Zu Faust fertigte er 1827 17 Lithografien an. Im selben Jahr stellte er sein Bild Der Tod des Sardanapal aus, das die Kritiker entsetzte. Viele drängten ihn, sein Talent nicht in solchen Exzessen zu vergeuden. Diese Stimmen verstummten 1831, als er Die Freiheit führt das Volk zum Ruhme und zum Gedenken der Julirevolution im Salon ausstellte. Mit diesem Bild festigte er seine führende Rolle unter den Malern.
Einflussreiche Freunde ermöglichten Delacroix eine Reise nach Marokko und einen Besuch des dortigen Sultans. Er konnte nun mit eigenen Augen Dinge sehen, die sich die Romantiker in ihrer Fantasie vorgestellt hatten. Delacroix war vom strahlenden Licht, den üppigen Farben und der schlichten Würde des Islam beeindruckt. Die in dieser Zeit zu Hunderten entstandenen Notizen und Skizzen blieben ihm ein stetiger Quell der Inspiration. Studien zu Tieren und vor allem seine Gemälde zur Löwenjagd sind ebenfalls Ausdruck dieser Schaffensperiode.
Delacroix’ Grab auf dem Friedhof Père Lachaise
Nach Frankreich zurückgekehrt, beauftragte ihn die Regierung mit mehreren Gemälden, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigten. Dadurch, dass er monatelang ununterbrochen arbeitete, pausenlos Entwürfe und Skizzen anfertigte und dabei noch seine Mitarbeiter dirigierte, blieb ihm wenig Freizeit. Zerstreuung fand er morgens in den Salons, in denen sein Esprit und seine Intelligenz gefragt waren. Wirkliche Freunde hatte er nur wenige, darunter George Sand und Frédéric Chopin.
Im Alter wurde Delacroix, der sich mehr und mehr zurückzog, mit großen Ehren bedacht. Auf der Weltausstellung von 1855 wurde ihm eine Retrospektive gewidmet. Außerdem wurde er mit der Grand Médaille d’Honneur ausgezeichnet, wurde Kommandeur der Ehrenlegion und 1857 Mitglied der École des Beaux-Arts, an die er 1859 sein letztes Bild schickte. Vier Jahre später starb er an einer chronischen Halserkrankung.
Wegbereiter des Impressionismus
Delacroix wandte sich gegen die zu seiner Zeit vorherrschende Praxis der Klassizisten, die dem plastischen Ideal zuliebe den Helligkeitswerten in der Malerei den Vorrang gaben und die Buntwerte der Farbe eher als zweitrangig ansahen. Delacroix war mit anderen Romantikern wie Turner der Meinung, dass sich die Malerei damit um ihr ureigenstes Mittel betrüge, der Farbwerte selbst. Mit ihrer Hilfe bestimmte er die Gesamtwirkung des Bildes. Entsprechend dem jeweiligen Thema stellte er die Farben zunächst auf der Palette zusammen, um von vornherein den Charakter des Werks zu beeinflussen. Auf diese Weise erreichte Delacroix einen enormen Reichtum in der farblichen Differenzierung.
Auch durch den Einsatz der optischen Mischung und der Reflexfarben, der auf der genauen Beobachtung der wechselnden Lichtverhältnisse basiert, kündigt Delacroix’ Malweise den Impressionismus an.[2]
Werke (Auswahl)
London, Wallace Collection:
Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero (1826)
Paris, Musée National du Louvre:
Die Dante-Barke (1822)
Das Massaker von Chios (1824)
Der Tod des Sardanapal (1827)
Die Frauen von Algier (1834)
Jüdische Hochzeit in Marokko (1837–41)
Die Einnahme von Konstantinopel (1840)
Die Freiheit führt das Volk (1830)
Bordeaux, Musée des Beaux-Arts:
La Grèce sur les ruines de Missolonghi (Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi sterbend) (1826)
Sankt Petersburg, Eremitage:
Löwenjagd in Marokko (1854)
Stuttgart, Neue Staatsgalerie Stuttgart:
Inderin, von einem Tiger zerrissen (1856)
Washington, Phillips Collection:
Pferde, aus dem Meer kommend (1860)
Wien, Belvedere:
Blumenstillleben (um 1834)
Berühmte Schüler (Auswahl)
Pierre Andrieu
Alexandre Bida
Léon Bonnat
Alphonse de Neuville
Spätere Ehrung
Die französische Nationalbank gab in den Jahren 1978 bis 1995 100-Francs-Banknoten mit seinem Porträt aus.
Literatur
Ausstellungskatalog: Géricault, Delacroix, Daumier und Zeitgenossen. Französische Lithographien und Zeichnungen, hg. von Michael Brunner u. a., bearb. von Karin Althaus, Michael Mohr und Götz J. Pfeiffer. Imhof-Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-403-5.
Philippe Burty (Hrsg.): Lettres de Eugène Delacroix: 1815 à 1863 (1878). Erstausgabe 1878; Neuausgabe Kessinger Publishing, Whitefish (Montana) 2010, ISBN 978-1-16018-331-4.
Gilles Néret: Eugène Delacroix. 1798–1863. Der König der Romantiker. Taschen, Köln, London, Los Angeles, Madrid, Paris und Tokyo 2004, ISBN 3-8228-1393-1.
Robert Floetemeyer: Delacroix' Bild des Menschen - Erkundungen vor dem Hintergrund der Kunst des Rubens. Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2329-8.
Sabine Maria Schmidt / Marie-Christine Torre-Schäfer / Günter Busch: Eugène Delacroix. Ausstellungskatalog Kunsthalle Bremen. Hauschild, Bremen 1998, ISBN 978-3-931785-85-7.
Daguerre de Hureau Delacroix. Das Gesamtwerk. Belser Verlag , Stuttgart & Zürich 1994, ISBN 3-7630-2305-4.
Paul-Henri Michel Delacroix. Das Gemetzel von Chios. Saar-Verlag , Saarbrücken, und Editions d’art Vendôme, Paris 1947.
Einzelnachweise
Peter H. Feist: Französischer Impressionismus, S. 24.
W. Nerdinger (Hrsg.): Perspektiven der Kunst, München, Oldenbourg, 2002.
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