Vita
Ernst Alt wurde als erstes von drei Kindern der Eheleute Katharina und August Alt geboren. Er wuchs in dem Hunsrückdorf Merschbach, in einem Seitental der Dhron gelegen, in sehr einfachen Verhältnissen auf. In der religiös-mythisch geprägten, bäuerlichen Landschaft empfing Alt seine ersten künstlerischen Impulse. Seine Gymnasialzeit verbrachte Alt in dem vom Barock geprägten bayerischen Voralpenland, da er ursprünglich den Beruf des Priesters anstrebte. Dort erlebte er intensiv die barocke Malkunst und wandte sich endgültig der Kunst zu. Es folgten, ganz im Sinn alter Tradition, Lehr- und Wanderjahre in Italien, wo er in Rom und Florenz seine stärksten Eindrücke empfing. Dort erfuhr seine spätere Kunst wichtige Impulse: die florentinische Renaissance mit ihrer filigranen Sinnlichkeit und die Ewige Stadt mit ihrer lateinisch-römischen Formensprache beeindruckten Alt in besonderer Weise. Beides floss in sein späteres Schaffen ein. Nach seiner Rückkehr aus Italien wohnte er in seinem Elternhaus in Saarbrücken und schuf sich dort ein eigenes Atelier. 1957 feierte er erste Erfolge als Künstler[1]. Mit seinen überwiegend sakralen Werken erarbeitete er sich bundesweite Bedeutung.
Ernst Alt lebte und arbeitete in Saarbrücken. Dort verstarb er im März 2013 in der Osternacht.[2]
Stilistische Einordnung
Ernst Alt ist vor allem bekannt durch seine Malerei und Plastiken mit antik-mythischen, jüdisch-christlichen sowie religiös-sakralen Motiven. Sein Werk verstand er selbst als Erinnerungsarbeit (Mnemosyne). Die Thematik seines Schaffens ist sehr weit gesteckt. Oft fand er seine Sujets in Sagen und Mythen oder in der klassischen Literatur. Sie waren ständige Quellen der Inspiration und fanden seit Anfang der 1980er-Jahre ihren Niederschlag in gemalten Tagebüchern. Alt schuf weiterhin eine große Zahl von Altarbildern, Mosaiken und Kirchenfenstern. Sein besonderes Augenmerk galt der Gestaltung liturgischer Räume, für die er Bronzeportale, Personengruppen und weitere Bauplastiken anfertigte.
In besonderer Weise bekannt wurde Alt mit seinen Grabmal-Plastiken im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Sie sind inzwischen „… Inbegriff einer innovativen, künstlerischen Erneuerung moderner Grabmalkunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“.[2] Als letztes Werk übergab Alt im Frühjahr 2010 sein Bronzebozzetto für den Osterleuchter der Hohen Domkirche St. Peter in Trier.
Werke
1980–1986 Erstellung des Kirchenportals der Basilika St. Johann in Saarbrücken
2000–2002 Realisierung des Bronzeportals der St. Laurentius Kirche in Ahrweiler
Glasfenster-Zyklus in der Kirche St. Ludwig in Saarlouis, über zwölf Fenster hinweg, 1980–2006
Seit den 1950er Jahren zahlreiche Aquarelle und Grafiken
Literatur
Armin Schmitt (Hrsg.): Mnemosyne. Der Maler und Bildhauer Ernst Alt. Blieskastel 2002, ISBN 3-935731-27-2
Josef Mischo: „Denn sehet, ich bin mit euch alle Tage“, Die Pfarrkirche St. Ludwig – Saarlouis und ihre Glasfenster von Ernst Alt, Gedanken zu einem Kunstwerk unserer Zeit, Saarlouis-Lisdorf 1993.
Josef Mischo: Die Heilsgeschichte in Farbe, Der Fensterzyklus von Ernst Alt in der Pfarrkirche St. Ludwig Saarlouis, Dillingen/Merzig 2015.
Weblinks
Literatur von und über Ernst Alt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Literatur zu Ernst Alt in der Saarländischen Bibliographie
Werkschau Ernst Alt
Kunstdrucke und Kunstkarten von Ernst Alt
Einzelnachweise
Albrecht, Thomas: Phönix und Einhorn. Zum 75. Geburtstag von Ernst Alt. In: Saar Revue, Nr. 74 (2010), S. 30-31.
Saarbrücker Bildhauer Ernst Alt gestorben − Liebe zur Kirchenkunst, Saarbrücker Zeitung, 4. April 2013
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