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Carl Spitzweg

Gemälde

Carl Spitzweg

Alter Mönch vor der Klause

Carl Spitzweg

Ankunft in Seeshaupt

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Aschermittwoch

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Badende Nymphe

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Badende Nymphen

Carl Spitzweg

Bergwanderung (Ausflug zum Herzogsstand)

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Betendes Bauernmädchen im Walde

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Das Flötenkonzert

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Das Picknick

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Das Ständchen

Carl Spitzweg

Das Ständchen

Carl Spitzweg

Das Ständchen

Carl Spitzweg

Der abgefangene Liebesbrief

Carl Spitzweg

Der Adlerjäger

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Der Alchimist

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Der Angler

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Der arme Poet

Carl Spitzweg

Der Besuch des Landesvaters

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Der Bettelmusikant

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Der Briefbote im Rosenthal

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Der Bücherwurm

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Der eingeschlafene Nachtwächter

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Der ewige Hochzeiter

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Der Gang zur Kirche

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Der Geologe

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Der Herr Pfarrer als Kakteenliebhaber

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Der Kaktusfreund

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Der Kaktusliebhaber

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Der Klapperstorch

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Der Liebesbrief

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Der Maler im Garten

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Der Porträtmaler

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Der Schmetterlingsfänger

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Der Schreiber

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Der Sonntagsjäger

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Der Sonntagsspaziergang

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Der Sonntagsspaziergang

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Der Stellwagen

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Der strickende Vorposten

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Der Witwer

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Die Post

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Ein Besuch

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Ein Hypochonder

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Ein Solo, Detail

Carl Spitzweg

Ein Solo, Detail

Carl Spitzweg

Einsiedler, Violine spielend

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Engländer in der Campagna

Carl Spitzweg

Er kommt

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Es war einmal (Der strickende Vorposten)

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Forellenangler

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Frauenbad in Dieppe III

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Gebirgsmühle

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Gewitterstimmung

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Hinter den Kulissen

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Im Harem

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Im Hausgarten

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In der Synagoge

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Institutsspaziergang

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Italienische Straßensänger

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Jäger, einem Mädchen nachblickend

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Keine Rose ohne Dornen

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Kunst und Wissenschaft

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Mädchen mit Ziege

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Mäherinnen im Gebirge

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Rast auf dem Weinberg

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Rosenduft-Erinnerung

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Schlafender Wachtposten

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Tiroler Mauthaus

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Verdächtiger Rauch

Carl Spitzweg

Wäscherinnen am Brunnen

Carl Spitzweg

Wo ist der Paß?

Carl Spitzweg

Zeitungsleser im Garten

Carl Spitzweg

Zollrevision (Päpstliche Zollwache)

Carl Spitzweg

Zollstation in Zirl in Tirol (Zweierlei Reisen)

Franz Carl Spitzweg (veraltet auch: Karl Spitzweg; * 5. Februar 1808 in München; † 23. September 1885 ebenda) war ein deutscher Maler.

Leben
Kindheit und Jugend

Carl Spitzweg wurde am 5. Februar 1808 in München geboren. Seine Mutter – Franziska Spitzweg (geb. Schmutzer) – gehörte als Tochter eines reichen Früchtegroßhändlers dem Großbürgertum Münchens an. Das Anwesen der Schmutzers in der Neuhauser Gasse 14 war ein stattlicher Besitz, das Carl Spitzweg später durch die Erbschaft finanzielle Unabhängigkeit bescherte.[1] Carls Vater – Simon Spitzweg – stammte aus dem Dorf Unterpfaffenhofen nahe der Stadt Fürstenfeldbruck im heutigen Landkreis Fürstenfeldbruck (in Oberbayern), wo seine Familie zu Reichtum gekommen war. Bis 1807 war die geschäftliche Basis von Spitzwegs Vater der Handel mit Spezereien in München. Seine Verwandten beherrschten florierende Obstgeschäfte. Simon Spitzweg war ein gebildeter Kaufmann, der in München auch durch seine politische Tätigkeit zu Achtung und Ansehen gelangte. Carl Spitzweg hatte zwei Brüder, deren Berufe ebenso vom Vater vorbestimmt waren wie sein eigener. Der Älteste, Simon, sollte das Geschäft übernehmen, Carl sollte Apotheker und der Jüngste, Eduard, Arzt werden. In München genoss Carl eine wohlbehütete Jugend, doch 1819 verlor er als Elfjähriger seine Mutter. Der Vater heiratete noch im selben Jahr die Schwester seiner verstorbenen Frau, Maria Kreszenz.

Ab 1819 besuchte er die Studienanstalt München und durchlief die zwei lateinischen Vorbereitungsklassen und die zwei Progymnasialklassen mit wechselndem Erfolg; das eigentliche Gymnasium, das heutige Wilhelmsgymnasium München, verließ er jedoch 1824 nach der zweiten (von vier) Gymnasialklassen.[2]


Ausbildung

Obwohl sich sein künstlerisches Talent schon früh ankündigte (erste Zeichnung aus dem Jahre 1823), war Carl Spitzweg folgsam und begann im Jahre 1825 seine Lehrzeit unter dem Principal Franz Pettenkofer in der Königlich-Bayrischen Hofapotheke in München. Am 1. Dezember 1828, in Carls letztem Lehrjahr, starb sein Vater.

1829 arbeitete er in der Löwenapotheke der Stadt Straubing, wo er ein Jahr zusammen mit Theaterleuten und Malern verlebte. In diesem Jahr starb der älteste Bruder als Kaufmann im ägyptischen Alexandria.

Carl Spitzweg begann 1830 mit dem Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie an der Münchner Universität, das er 1832 mit Auszeichnung abschloss. Er war nun als praktischer Apotheker zugelassen und arbeitete als solcher u. a. auch in der Stadtapotheke in Erding. 1833 brach Spitzweg seine Apotheker-Laufbahn ab. Während eines Kuraufenthaltes in Bad Sulz (Peißenberg) nach einer Krankheit fasste er den Entschluss, sich hauptberuflich der Malerei zu widmen.[3] Die Entscheidung wurde dadurch erleichtert, dass er zu dieser Zeit seinen Erbanteil zugewiesen bekam.

1835 wurde er Mitglied des Münchner Kunstvereins. Carl Spitzweg hat nie eine Akademie besucht, er war ein Autodidakt. Es folgten Reisen nach Dalmatien (1839), nach Venedig (1850) und mit dem Landschaftsmaler Eduard Schleich nach Paris, London (zur ersten Weltausstellung) sowie auf dem Rückweg nach Antwerpen (1851), nach Frankfurt am Main und Heidelberg.

Seit 1844 war er Mitarbeiter der Fliegenden Blätter, die er mit zahlreichen humoristischen Zeichnungen versah.

Kurz nach dem Tod seines jüngeren Bruders starb Carl Spitzweg am 23. September 1885 im Alter von 77 Jahren an einem Schlaganfall, man fand ihn zurückgelehnt in seinem Stuhl in seiner Münchner Wohnung. In München wurde er auch begraben.


Grabstätte

Die Grabstätte von Spitzweg befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 5 – Reihe 17 – Platz 10/11) ♁Standort. Der Grabstein symbolisiert eine Apothekerflasche. Es ist ein Ersatz für den nicht mehr vorhandenen Originalgrabstein.


Werk
Bilder

Carl Spitzweg schuf über 1500 Bilder und Zeichnungen. Ab 1824 begann er mit Ölfarben zu malen. Zu Lebzeiten konnte Spitzweg etwa vierhundert Gemälde verkaufen. Bewunderer und Käufer fand er vor allem in der zu neuer Kaufkraft gelangten Bürgerschaft, wenngleich die Popularität, die Spitzwegs Malerei heute genießt, erst nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.

Sein Malstil gehört der Spätromantik an. Anfangs war Spitzweg noch der biedermeierlichen Richtung verbunden, später lockerte sich seine Malweise auf, dem Impressionismus sehr nahe. Bereits während seiner Jugend zeichnete Spitzweg viel; auch während seiner Arbeit in der Apotheke zeichnete er die Köpfe der wirklichen und eingebildeten Kranken, Jungen und Alten, sowie die Originale der Kleinstadt Straubing. An diesem idyllischen Städtchen gefiel Spitzweg besonders das malerische Kleinstadtbild mit den engen Gassen und zierlichen Erkern, die Türmchen, Brunnen und Steinfiguren. Immer wieder kommen diese Motive in seinen Bildern vor.

Spitzweg stellte Menschen in ihrem zeitbedingten bürgerlichen Milieu dar. Er schildert auf kleinformatigen Bildern das biedermeierliche Kleinbürgertum, die kauzigen Sonderlinge und romantische Begebenheiten. Zwar stellte er menschliche Schwächen dar, jedoch nicht das Verruchte oder das Gemeine; alles Derbe war Spitzweg fremd. Der arme Poet – das bekannteste und beliebteste Bild Spitzwegs überhaupt – stammt aus dem Jahre 1839. In dem Bild Der Kaktusliebhaber zeigt Spitzweg den Büromenschen vor seiner Lieblingspflanze, dem Kaktus. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch Gemälde wie Beim Antiquar, Schildwache am Tor, Der Sterndeuter, Der Alchimist, Der Bücherwurm, Ein Besuch, Abschied oder Der Bettelmusikant.

Durch die Freundschaft mit dem Landschaftsmaler Eduard Schleich, mit dem er viele Reisen unternahm, rückte die Landschaft stärker in sein Bewusstsein. Mit Natur- und Farbsinn malte er grandiose Bergmassive und deren freie Weite, romantische Waldwinkel, die grüne Hochebene mit Wald, Wiese und Erntefeld – zumeist bei schönem Wetter; er stellte lieber das Licht dar. Als Beispiele lassen sich Am Ammersee, Heuernte im Gebirge und Fahrendes Volk nennen.

Spitzweg hatte einen ausgeprägten Farbensinn. Durch die Apothekerausbildung gewann er chemische und technische Erfahrung bei der Herstellung seiner Farben. Er verwendete ein einmaliges, hell leuchtendes Blau, das man bei keinem anderen Maler wiederfindet. Er verstand es auch, dauerhafte Farben zu produzieren. Von seinen weiten Reisen brachte Spitzweg eine reiche Sammlung von Skizzen mit nach Hause, die er im Atelier in seine Gemälde einfügte.


Pointenbilder

Spitzweg entwickelte als seine Spezialität das witzige, manchmal ironische Pointenbild, das sich später oft zur Idylle wandelte. Zu den beliebtesten Spitzweg-Bildern gehören

Der arme Poet: Darstellung malerischer Armut
Der Bücherwurm: Darstellung eines Büchergelehrten
Der abgefangene Liebesbrief: Darstellung einer romantischen Alltagsszene
Es war einmal (Der strickende Vorposten): Ein unbeschäftiger Vorposten in Friedenszeiten (Das Sujet kommt auf zwei Bildern vor)

Wo ist der Pass?

Spitzweg machte sich über viele Gepflogenheiten seiner Zeit lustig. Auch die Obrigkeit versieht er mit gutmütigem Spott, so in dem Bild, in dem ein Polizist fahrende Musikanten nach ihrem Pass fragt. Da der Polizist fränkischen Dialekt spricht, versteht einer der Musikanten „Bass“ und deutet auf das Musikinstrument.

Jagdunglück

Ein Sonntagsjäger aus der Stadt ist über Baumwurzeln gestolpert und den Hang hinuntergerutscht. Er hängt mit verrutschter Perücke hilflos am Riemen seiner Jagdtasche und hält verkrampft seine Büchse fest. Spitzweg hat dieses Malheur schadenfroh ausgemalt, indem er die vor Schrecken geweiteten Augen, die nach Halt suchende rechte Hand und die über dem Bauch gespannte Hose zeigt.

Disputierende Mönche / Streitende Einsiedler

Spitzweg zeigt mit diesem Bild, dass es auch unter Mönchen sehr menschlich zugeht, indem er zwei streitende Einsiedler in einer höhlenartigen Schlucht darstellt. Es geht um Schriftauslegung. Der eine Mönch pocht auf eine Textstelle, während ihm der andere den Vogel zeigt. Außerdem liegt noch ein Knüppel bereit.

Der Porträtmaler

Links folgt ein Mann mit weißer Schürze devot dem Blick seines Meisters. Dieser ist zurückgetreten, um das von ihm gemalte Porträt zu prüfen. Er steht stolz vor seinem Bild, dessen Staffelei den Bildraum in zwei Hälften teilt. Rechts thront das Modell auf einem Podest. Auffällig ist, dass das Modell eine spanische Tracht des 17. Jahrhunderts trägt. Das wirft die Frage auf, ob Porträts der flämischen Maler Frans Hals, Anthonis van Dyck oder Rembrandt als Vorbild dienten. Vom Fensterbrett aus schaut ein Vogel neugierig zu.

Idyllen und Landschaftsbilder

Vom Jahr 1859 bis zu seinem Tod beschäftigte sich Spitzweg viel mit „kleinen Landschaften“, die er oft auf den Brettchen seiner Zigarrenkisten malte. Mit zunehmendem Alter überzeichnete Spitzweg seine Figuren weniger karikaturhaft, sondern betonte immer öfter das Idyllische.

Liebhabereien

Spitzweg charakterisierte gerne Menschen mit ihren Liebhabereien. Auf dem Bild Der Kaktusfreund betrachtet ein alter, Pfeife rauchender Herr im Hausrock seinen Kaktus, der eine Blüte hervorgebracht hat. Lange musste er darauf warten und freut sich jetzt still darüber. Spitzweg entwirft hier einen friedlichen Ort, an dem sich Natur und Mensch harmonisch zusammenfinden.

Beim Kaktusliebhaber zeigt der dicke Kaktus eine rote Blüte. Ein Schreiber mit Glatze, rötlicher Knubbelnase und hochgeschlossenen Rock beugt sich dem Kaktus entgegen, der sich ihm seinerseits zuneigt.

Der Schmetterlingsjäger zeigt noch einmal Spitzwegs ironische Ader. Mit starker Brille und einem zu kleinen Kescher steht der Hobbybiologe ziemlich hilflos mitten in einem tropisch anmutenden Wald, während zwei riesige blaue Schmetterlinge im Vordergrund frei herumgaukeln. Der Bildbetrachter sieht sie, der weiter entfernte unbeholfene Schmetterlingssammler nicht.

Im Dachstübchen hält eine Szene fest, in der ein lehrerhaft aussehender Mann die Gelegenheit, seine Fensterblumen zu gießen, nutzt, um eine junge Nachbarin bei einer Hausarbeit am offenen Fenster zu beobachten, was sie mit einem Blick erwidert.

Der Geologe zeigt einen Erdwissenschaftler bei der Geländearbeit, ein Handstück beobachtend.

Idyllen

Seit den 1860er Jahren beschäftigte sich Spitzweg intensiv mit Nachtbildern und schuf die Werke wie Das Ständchen im Mondlicht oder Der eingeschlafene Nachtwächter.

Der Blasturm in Schwandorf erzählt keine Geschichte, sondern ist eine Naturstudie. Vor dem Sternenhimmel ragt der alte Turm auf, aus dessen oberem Fenster Licht scheint.

Exotisches

Auf einer Reise zur Weltausstellung in London bekam Spitzweg einen kleinen Einblick in die Lebensweise fremder Völker, die er gleich in Bilder umsetzte.

Das Leben der Juden setzte er ohne Vorurteile um. Das Bild In der Synagoge wurde durch Spitzwegs Besuch der „Alt-Neu-Synagoge“ in Prag angeregt. Anders als bei den Disputierenden Mönchen, die am hellen Tag streiten, liegt die Synagoge in einem mystischen Dunkel, in dem sich fromme Juden zum Studium der heiligen Schriften versammelt haben.

Illustrationen

Carl Spitzweg sammelte Rezepte, die er oft mit Zeichnungen oder Collagen versah. Für seine Nichte Nina Spitzweg fertigte er eine Reihe von illustrierten Kochrezepten an, die nach seinen Angaben aus mindestens fünf Kochbüchern stammten. Zur „Marmelade aus Erdbeeren“ bemerkte er: Hier gilt dasselbe wie bei der Bereitung von Kirschenmarmelade. Siehe diese.[4]
Rezept Kräutertee

Als Apotheker hat sich Spitzweg intensiv mit der Phytomedizin befasst.[5] Er kreierte diverse Teemischungen, unter anderem seinen berühmten Fünfkräutertee, den die Phytomedizinerin Christa Habrich in alten Quellen entdeckte und anlässlich einer Ausstellung zum 125. Todestag von Spitzweg im Medizinhistorischem Museum Ingolstadt in einem Beitrag in der Fernsehsendung Querbeet im BR Fernsehen vorstellte.[6] Die Ingredienzien des Tees sind Lavendel, Pfefferminze, Quendel, Rosmarin, dazu noch Gewürznelke. In dem Spitzweggemälde „Der Blumenfreund“ sind vier der fünf Bestandteile des Tees – Lavendel, Pfefferminze, Quendel und Rosmarin – abgebildet.[6]


Gedichte

Weniger bekannt ist, dass Spitzweg auch als Dichter tätig war. Es sind auch etliche seiner Briefe veröffentlicht. Er selbst beschrieb diese zweite Passion in mehreren Gedichten.

Ich als Dichter

Wenn ich den Tag schon opfre doch
Rein nur Vergnügens Sachen,
So will ich wenigst’ abends noch
Ein klein Plaisir mir machen.

Ich bitt’, du mußt nur hier von all’n
Auf jeden Schmerz verzichten;
Am Täge nämlich tu ich mal’n,
Und abends tu ich dichten. […][7]

Als Spitzweg im Jahre 1865 den bayerischen Michaelsorden erhielt, verfasste er gleich darüber ein Spottgedicht:

Die Orden

Wenn einer einen Orden kriegt,
Bei uns ist’s so der Brauch,
Sagt jeder grad zu ihm ins G’sicht:
"Verdient hätt‘ ich ihn auch!"
Wahrhaft erfreulich ist dies schon,
Es gibt ein treues Bild!
Wie hoch muß stehen die Nation,
Wo jeder sich so fühlt!![7]


Ehrungen und Rezeption

In seiner Geburtsstadt Germering-Unterpfaffenhofen ist das Carl-Spitzweg-Gymnasium nach ihm benannt, in München die Carl-Spitzweg-Realschule. Mehrere Straßen und Wege in Deutschland tragen seinen Namen, so in Bergheim, Frankenthal (Pfalz), Goslar, Heidenheim an der Brenz, Leinfelden-Echterdingen, Pulheim, Schweinfurt, Stendal, Walldorf und Wesseling. Im Jahre 1938 wurde die Spitzweggasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt. Aus Anlass seines 200. Geburtstages gab Deutschland am 7. Februar 2008 eine Sonderbriefmarke sowie eine 10-Euro-Silbergedenkmünze (Auflage 1.760.000 Stück) mit dem Motiv „Der arme Poet“ heraus.[8]

Max Barta, der Rübezahl vom Wartberg, war im 20. Jahrhundert als Kopist von Carl Spitzwegs Werken tätig. Das kleine Hofkonzert, ein musikalisches Lustspiel in drei Akten, schildert die Welt Carl Spitzwegs. Es stammt von Edmund Nick (Musik) sowie Paul Verhoeven und Toni Impekoven (Libretto). Das Werk besteht aus zehn Bildern, die Carl Spitzweg nachempfunden sind. Auch „der arme Poet“ kommt als Figur darin vor.

Ausstellungen

2003: Carl Spitzweg, Haus der Kunst, München[9]
2017: Carl Spitzweg - Erwin Wurm. Köstlich! Köstlich? Leopold Museum, Wien[10]

Literatur

Sigrid Bertuleit, Hans Joachim Neyer (Hrsg.): Carl Spitzweg (1808–1885) und Wilhelm Busch (1832–1908). Zwei Künstlerjubiläen. Katalog zur Ausstellung in der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt 2008 und im Wilhelm-Busch-Museum, Hannover 2009. Seemann, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86502-193-9.
Max von Boehn: Carl Spitzweg. Bielefeld, Leipzig 1920.
Richard Braungart, (Einleitung): Spitzwegs Bürgerlicher Humor mit Briefen und Anekdoten des Künstlers. Hugo Schmidt, München 1922.
Johannes Glötzner: „… und abends tu ich dichten“ – zum 199. Geburtstag von Carl Spitzweg. Edition Enhuber, München 2007, ISBN 978-3-936431-13-1.
Hyacinth Holland: Spitzweg, Carl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 226–230.
Jens Christian Jensen: Carl Spitzweg. Gemälde und Zeichnungen im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt. Prestel, München 2007, ISBN 978-3-7913-3747-0.
Jens Christian Jensen: Carl Spitzweg. Zwischen Resignation und Zeitkritik (= DuMont-Kunst-Taschenbücher. Bd. 26). DuMont Schauberg, Köln 1975, ISBN 3-7701-0815-9.
Kristiane Müller, Eberhard Urban: Carl Spitzweg – Beliebte und unbekannte Bilder nebst Zeichnungen und Studien ergänzt durch Gedichte und Briefe, Zeugnisse und Dokumente. Unipart, 1995, ISBN 3-8122-3410-6.
Guenther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. Bruckmann, München 1960 (Digitalisat: urn:nbn:de:bsz:16-diglit-289698).
Herbert W. Rott: Spitzweg, Franz Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 725–727 .
Wilhelm Rudeck (Hrsg.): Spießbürger und Käuze zum Lachen. Bilder und Wort von Carl Spitzweg. Leipzig 1913.
Lisa Schirmer: Carl Spitzweg. E. A. Seemann, Leipzig 1998, ISBN 3-363-00515-6.
Hans W. Schmidt: Carl Spitzweg, Illustrierte Bibliographie. Isensee, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-89995-538-5.
Eugen Spitzweg (Hrsg.): Die Spitzweg-Mappe: hervorragende Gemälde des Meisters in Kupferdruck-Reproduktion. Mit einem Vorwort von Friedrich Pecht. München 1887.
Hermann Uhde-Bernays: Carl Spitzweg. Des Meisters Leben und Werk; seine Bedeutung in der Geschichte der Muenchener Kunst. Delphin, München 1913 (erste kunsthistorische Monographie zu Spitzweg, die zur Grundlage seiner breiten Anerkennung wurde).
Siegfried Wichmann, Christa Habrich: Carl Spitzweg, der Maler und Apotheker. Natur und Naturwissenschaft in seinem Werk. Zur Ausstellung im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt. Belser, Stuttgart 2003, ISBN 3-7630-2445-X.
Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg – Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle. Belser, Stuttgart 2002, ISBN 3-7630-2395-X.
Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg – Reisen und Wandern in Europa und der Glückliche Winkel. Belser, Stuttgart 2002, ISBN 3-7630-2396-8.
Birgit Poppe: Spitzweg und seine Zeit. Seemann Henschel, Leipzig 2015, ISBN 978-3-86502-346-9.

Einzelnachweise
Christa Habrich, Wichmann Siegfried: Spitzweg, der Maler und Apotheker: Natur und Naturwissenschaft in seinem Werk. Hrsg.: Christa Habrich. Belser, Stuttgart, ISBN 3-7630-2445-X, S. 12.
Jahres-Bericht von der königlichen Studienanstalt zu München. Band 1824. München 1824, S. 27. (auch vorherige und folgender)
Max Biller: Peißenberger Heimatlexikon. 2., erw. Auflage. 1984, S. 53.
Gerhard Tötschinger: Wünschen zu speisen? Ein kulinarischer Streifzug durch die Länder der Österreichischen Monarchie. Amalthea Verlag, 1996, ISBN 3-85002-384-2, S. 139.
Christa Habrich, Wichmann Siegfried: Spitzweg, der Maler und Apotheker : Natur und Naturwissenschaft in seinem Werk. Hrsg.: Christa Habrich. Belser, Stuttgart, ISBN 3-7630-2445-X.
Carl Spitzwegs Fünf-Kräuter-Tee, aufgerufen am 29. Januar 2017 (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive)
Müller / Urban: „Carl Spitzweg“
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil I Nr. 3, ausgegeben zu Bonn am 25. Januar 2008.
hausderkunst.de: Carl Spitzweg
leopoldmuseum.org: Carl Spitzweg - Erwin Wurm. Köstlich! Köstlich?

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