Buonamico Buffalmacco
Gemälde
Buonamico Buffalmacco, eigentlich Buonamico di Cristofano (* um 1262 in Florenz; † um 1340 ebenda) war ein italienischer Maler des Trecento in Florenz.
Buffalmacco wurde anfänglich als eher legendäre Künstlerfigur behandelt, die anekdotisch in Giovanni Boccaccios Dekameron (VIII. Tag 3,5,9 und IX. Tag 3 und 5) und in Franco Sacchettis Novellen auftauchte. 1450 rühmte ihn der Bildhauer Lorenzo Ghiberti in seinen „Comentarj“ und Giorgio Vasari widmete ihm in seinen Viten (Ausgabe 1550 und 1568) ein ausführliches Kapitel, mit teilweise irrigen Zuschreibungen. Laut Sacchetti (Novelle 191) war er Schüler und Mitarbeiter des weniger bedeutenden Florentiner Malers Andrea di Rico, genannt Tafo. Mit der Eröffnung seiner eigenen Malerwerkstatt arbeitete er laut Boccaccio jahrelang mit dem Maler Bruno di Giovanni zusammen.
Wohl gegen 1314-15 freskierten Buffalmacco und Bruno die Klosterkirche von Fortezza da Basso bei Florenz, so Vasari, mit Szenen aus dem Leben Christi. Um 1320 wurde Buffalmacco nach Pisa gerufen, um das Kirchenschiff in der Abtei S. Paolo a Ripe d’Arno auszumalen. Diese Fresken sind, wie die meisten seiner Arbeiten verloren gegangen.
Erst 1920 wurde das erste gesicherte Werk von seiner Hand entdeckt: In der Chorkapelle der Badia-Kirche von Florenz hatten sich unter einer Kalktünche 4 von 12 Wandbildern mit Passionsszenen aus den Jahren 1330-40 erhalten. Ähnlich wie bei Giotto umrahmen vielfarbige Imitationen von Marmorintarsien in der Art der Kosmaten seine Szenen. Seine kraftvolle, naturalistische Darstellungsweise zeichnet ihn als Vorläufer der erst um 1400 praktizierten Malerei der „Internationalen Gotik“ aus.
Dass, nach Meinung Einzelner, Buffalmacco Schöpfer des berühmten Freskos Triumph des Todes vom Camposanto ist, muss angezweifelt werden, da der Künstler (wie auch Vasari angibt) bereits 1340 gestorben war, und die Wandmalereien nach baugeschichtlicher Zuordnung erst nach 1350 entstanden sein können. Allgemein schreibt man heute diese Arbeit dem pisanischen Maler Francesco Traini zu.[1]
Literatur
Buonamico Buffalmacco. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 68
Giorgio Vasari: Künstler der Renaissance. Herausgegeben von Ernst Jaffé. Verlag Julius Bard, Berlin 1923, S. 36–51.
Franco Sacchetti: Toskanische Novellen. Wagenbach, Berlin, ISBN 3-8031-2308-9.
Buonamico Buffalmacco. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 5, E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 202ff.
Lexikon der Kunst. Band 3. Verlag Karl Müller, 1987/94, ISBN 3-86070-452-4, S. 16ff.
Giovanni Boccaccio: Dekameron. Deutsche Ausgabe von Sadea, Firenze 1966. Vollständige Ausgabe, übertragen von Karl Witte 1973.
Einzelnachweise
Camillo Sitte: Über Gesch[ichte] des Persp[ektivischen] Zeichn[en]s. In: Camillo Sitte: Schriften zu Kunsttheorie und Kunstgeschichte. Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-205-78458-6, S. 507
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