Bernard Dufour (* 21. November 1922 in Paris; † 22. Juli 2016 in Foissac, Département Aveyron[1]) war ein französischer Maler. Er gehört zu den bedeutenden Vertretern der Abstrakten Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg.
Leben
Ursprünglich studierte Bernard Dufour Agraringenieur. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in Deutschland zum Arbeitsdienst zwangsverpflichtet. Er ging zusammen mit Alain Robbe-Grillet nach Deutschland, wo sie Claude Ollier begegneten. Im Winter 1944/1945 ging Dufour an die Universität von Heidelberg und studierte Eugène Delacroix und Stéphane Mallarmé. Nach dem Ende des Krieges begann er im Louvre die Werke von Michelangelo und Tintoretto zu kopieren.
Seine erste Einzelausstellung hatte Dufour in der Galerie Maeght im Jahre 1948, es folgten Ausstellungen in der Galerie Jeanne Bucher zwischen 1951 und 1953. Motiviert durch diese Erfolge unterzeichnete er bald einen Exklusivvertrag mit dem Kunsthändler Pierre Loeb. Bernard Dufour hatte Kontakte zu zahlreichen Schriftstellern, darunter René de Solier, André Pieyre de Mandiargues, Georges Lambrichs, Paule Thévenin und Alain Jouffroy. In den 1950er Jahren bekam seine Kunst internationale Aufmerksamkeit. Im Jahr 1959 war Dufour Teilnehmer der documenta 2 in Kassel.
Im Jahre 1961 richtete er sich eine neue Werkstatt in einer alten Mühle am Aveyron bei Foissac ein, wo er auch wohnte. Er war Teilnehmer der Biennale von Venedig im Jahre 1964. In dieser Zeit schloss er neue, dauerhafte Freundschaften mit anderen Schriftstellern der literarischen Avantgarde wie Pierre Guyotat, Denis Roche, Catherine Millet und Jacques Henric. In den 1970er Jahren interessierte sich Bernard Dufour, parallel zu seiner Malerei, für die Photographie. Im Jahr 1991 drehte Jacques Rivette einen Film: La Belle Noiseuse, der auch einen Teil des Lebens von Bernard Dufour zum Vorbild hat.
Dufour malte auch zahlreiche gegenständliche Porträts und menschliche Figuren. Seine Kunst hat oft auch erotische Komponenten. Die Modelle auf seinen Bildern werden oft in Gesellschaft des Malers dargestellt. Diese sichtbare Beziehung mit dem Modell bringt die Betrachter seiner Bilder in eine voyeuristische Position.
Bernard Dufour lebte und arbeitete in Villeneuve.
Literatur und Quellen
Ausstellungskatalog zur documenta II (1959) in Kassel: II.documenta’59. Kunst nach 1945; Katalog: Band 1: Malerei; Band 2: Skulptur; Band 3: Druckgrafik; Textband. Kassel/Köln 1959
Einzelnachweise
Décès de Bernard Dufour, peintre de la femme
Weblinks
Beispiele seiner Arbeiten
Materialien von und über Bernard Dufour im documenta-Archiv
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Künstler
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