Antoine Watteau
Gemälde
Les Plaisirs du Bal
The Rest
Pleasures of Love
Mezzetin
Pierrot Content
The Country Dance
Viosseu or Chinese Musician
The Italian Comedians
Soldiers on the March
Cupid's Realm
Reclining Nude
The Judgment of Paris
Two Cousins
Polish Woman
The French Comedians
The Love Lesson
Happy Age. Golden Age
Fountain Nymph
Das Ballvergnügen (Les Plaisirs du bal)
Das Ballvergnügen (Les Plaisirs du bal), Detail
Das Ballvergnügen (Les Plaisirs du bal), Detail
Das Murmeltier, Der Spielmann und das Murmeltier
Das Urteil des Paris
Der Zeitvertreib der italienischen Komödianten
Der Zeitvertreib der italienischen Komödianten
Die französische Komödie, Detail
Die italienische Komödie, Detail
Die Schäfer (Fêtes galantes), Detail
Die Schäfer (Fêtes galantes), Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Einschiffung nach Kythera, Detail
Gesellige Unterhaltung im Freien
Maskerade (Die Rückkehr vom Ball)
Treffen zur Jagd (Rendez-vous de chasse)
Treffen zur Jagd (Rendez-vous de chasse), Detail
Treffen zur Jagd (Rendez-vous de chasse), Detail
Treffen zur Jagd (Rendez-vous de chasse), Detail
Venezianische Feste (Fêtes vénitiennes)
Venezianische Feste (Fêtes vénitiennes), Detail
Venezianische Feste (Fêtes vénitiennes), Detail
Venezianische Feste (Fêtes vénitiennes), Detail
Venezianische Feste (Fêtes vénitiennes), Detail
Zeichnungen
Seated Young Woman
The Old Savoyard
Two Figure Studies of a Young Woman,
Diana Bathing
Study of a Standing Dancer with an Outstretched Arm
Studies of a Woman Wearing a Cap
Seated Woman
Study of Woman's Head
Head of a Man
Two Studies of a Violinist Tuning His Instrument
A Man Reclining and a Woman Seated on the Ground
Seated Woman Looking Down
Seated Woman Holding a Fan
Auf einem Stuhl sitzendes Kind
Bacchantin auf dem Boden liegend
Büste einer Frau und Studie ihrer Hände
Der Schauspieler Philippe Poisson
Drei Darstellungen eines Trommlers
Drei Studien des Doktors aus der Italienischen Komödie
Drei Studien einer sitzenden Frau
Drei Studien eines Frauenkopfes und Studie einer Hand
Drei Studien nach dem Kopf eines jungen Afrikaners
Drei Studien nach einem Mädchen
Ein ausgestreckt liegender Leopard
Halbfigur einer sitzenden Dame im Profil
Halbfigurenporträt eines jungen Mädchens
Halbfigurenstudie eines jungen Mannes
Italienische Komödianten, Beifall empfangend
Kniende Frau, ihre Schürze aufhaltend
Kopf eines Knaben im Profil nach rechts
Männlicher Akt am Boden sitzend
Porträt des Antoine de La Roque
Rückenansicht eines Sitzenden Mannes und Armstudie
Schauspieler, die eine Militärparade parodieren
Sitzende Dame, nach rechts blickend und weisend
Sitzende Frau, nach links blickend und weisend
Sitzender Mann, sich nach rechts wendend und einen Stab haltend
Sitzender Perser mit Pelzkappe
Stehende Frau, ihren Rock hochhebend
Stehende männliche Figur; Nicolas Vleughels
Stehender Perser mit Pelzkappe
Stehender Savoyarde mit Murmeltier
Studieblatt, Sitzende Frau und liegender Mann
Studienblatt mit der Rückansicht einer stehenden Frau und einer Kopfstudie
Studienblatt mit drei stehenden Figuren, zwei Männer und eine Frau
Studienblatt mit dreifachen Figur eines Schauspielers und Handstudien
Studienblatt mit Flötenspielern und Kopfstudie eines Knaben
Studienblatt mit sitzender Frau und einer Detailzeichnung ihres Kopfes und ihrer Schultern
Studienblatt mit zwei jungen Männer, einer sitzend, der andere stehend
Studienblatt mit zwei Kinderköpfen und vier Frauenköpfen
Studienblatt mit zwei männlichen Köpfen und der Figur einer Frau
Studienblatt mit zwei stehenden Männer, zwei stehenden und drei sitzenden Frauen
Vier Studien eines Frauenkopfes
Vier Studien eines Frauenkopfes und zwei einer sitzenden Dame
Vier Studien italienischer Komödianten
Weibliche Halbfigur mit gefalteten Händen
Zwei Herren, einer kniend, einer stehend
Zwei nach rechts gewandte Köpfe
Zwei Schauspieler mit einem Hund
Zwei Studien der Halbfigur eines kleinen Mädchens
Zwei Studien eines Dudelsackspielers
Zwei Studien eines Knabenkopfes und Hände, die eine Schleife binden
Zwei Studien eines Schauspielers
Zwei tanzende Männer und alter Mann mit Stock
Jean-Antoine Watteau (* 10. Oktober 1684 in Valenciennes; † 18. Juli 1721 in Nogent-sur-Marne) war Maler des französischen Rokoko. Mit seinen fêtes galantes schuf er zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine neue Bildgattung.
Leben
Antoine Watteau war der zweite von vier Söhnen von Jean-Philippe Watteau (1660–1726) und seiner Frau Michelle Lardenois (1653–1728). Im Alter von zehn Jahren wurde er Lehrling in seiner Heimatstadt bei dem Maler Jacques-Albert Gérin.
Nachdem er sich um 1702 nach Paris begeben hatte, war er, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, anfangs für Bilderhändler tätig, bis er mit Claude Gillot bekannt wurde, der ihn als Schüler aufnahm, und von dem er die Vorliebe für Darstellungen aus Bühnenstücken übernahm. Doch war Watteau nur kurze Zeit bei Gillot tätig. Von diesem ging er zu dem Dekorationsmaler Claude Audran, dem Verwalter der Galerie du Luxembourg, in dessen Auftrag er zahlreiche Wanddekorationen, sogenannte panneaux, malte, deren geistvolle Kompositionen sich jedoch nur in Nachbildungen durch Stiche erhalten haben.
Im Palais du Luxembourg studierte er auch die Gemälde von Rubens, dessen Liebesgarten auch das Vorbild für Watteaus fête galante war. Um 1708 wurde Watteau Schüler der Königlichen Akademie für Malerei und Skulptur und bewarb sich anlässlich einer Ausstellung um ein Stipendium in Rom, den Grand prix, erhielt im nächsten Jahr aber nur den zweiten Preis. Danach begab er sich in seine Vaterstadt, von wo er um 1711 wieder nach Paris zurückkehrte.
Auf Anregung des Malers Charles de La Fosse bewarb er sich um die Mitgliedschaft der Akademie und wurde auch zugelassen, aber erst 1717 als Mitglied aufgenommen, da er das vorgeschriebene Aufnahmebild (die Einschiffung nach Kythera, 1717, Öl auf Leinwand, 129 x 194 cm, Musée du Louvre, Paris) erst in diesem Jahr einreichte.
Um 1716 nahm ihn der Kunstsammler Pierre Crozat in sein Haus auf, wo dessen große Sammlung von Handzeichnungen ihm eine reiche Studienquelle eröffnete, und wo er mit Kunstkennern wie Mariette, Graf Caylus, Jean de Julienne und anderen Bekanntschaft schloss. Im Herbst 1720 machte er eine Reise nach London, von der er Anfang 1721 zurückkehrte.
Im Alter von 36 Jahren starb der Maler Antoine Watteau am 18. Juli 1721 in Nogent-sur-Marne bei Vincennes an Tuberkulose.
Werke
Er hat mit seinen Schäferstücken, galanten Festen, ländlichen Vergnügungen und Schauspielerdarstellungen eine neue Gattung der Malerei begründet und durch seine Figuren, deren Kostüm er zumeist den arkadischen Schäferspielen des Theaters entlehnte, einen Einfluss auf die Modetracht seiner und der späteren Zeit ausgeübt. Schon zu seiner Zeit kamen die Coiffures à la Watteau auf, zu denen sich später ganze Kostüme à la Watteau, die Watteauhäubchen, die Negligés à la Watteau u. a. m. gesellten.
Mit großer Sicherheit und Lebendigkeit der Zeichnung verband er eine geistreiche und leichte, wenn auch bisweilen flüchtige Pinselführung und ein fein ausgebildetes Naturgefühl, das sich besonders in den landschaftlichen Hintergründen seiner Gemälde zeigt. Die größte Zahl von Gemälden Watteaus (19) befindet sich, von Friedrich dem Großen angekauft, im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (in Schloss Charlottenburg und im Neuen Palais in Potsdam), darunter eine in der Komposition veränderte Wiederholung der Einschiffung nach Kythera, der Liebesunterricht, ein ländliches Vergnügen, die tanzende Iris und das Firmenschild des Kunsthändlers Gersaint, und demnächst im Louvre zu Paris (der Fehltritt, la Finette, l'Indifferent, der italienische Harlekin Gilles und die Gesellschaft im Park). Eine große Anzahl von Bildern Watteaus befindet sich auch in englischem Privatbesitz (die hervorragendsten in der Londoner Wallace Collection).
Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben: Die italienische sowie die französische Komödie und der Tanz in der Gemäldegalerie Berlin, zwei galante Feste im Freien (in der Dresdner Galerie), der junge Savoyarde und das Menuett (in der Eremitage zu St. Petersburg), die Dorfhochzeit (im Soanemuseum zu London), der Ball und die Jagdgesellschaft (im Dulwich College bei London).
Der überwiegende Teil des künstlerischen Werks von Watteau (nahezu 800) sind von Claude Audran, Pierre Aveline, François Boucher, Anne-Claude-Philippe, Comte de Caylus, Charles Nicholas Cochin, Gabriel Huquier, Larmessan, Jean-Baptiste Scotin, Simon Thomassin u. a. gestochen worden (eine Auswahl davon auf 60 Tafeln mechanisch reproduziert in Dekorationen und Malereien von A. Watteau, Berlin 1888). Seine Malweise wurde eine Zeitlang durch seine Schüler Nicolas Lancret und Jean-Baptiste Pater fortgesetzt.
Recueil Jullienne
Dieser vierbändige Korpus gehört zu den bedeutendsten, berühmtesten und seltensten graphischen Werken des 18. Jahrhunderts. Er ist benannt nach Watteaus Freund und Förderer Jean de Jullienne (1686–1766), dessen Anliegen es war, mit diesem Werkverzeichnis Watteaus Kunst zu bewahren und zu dokumentieren. 621 Radierungen erschienen zwischen 1726 und 1735 als enorm kostspielige Prachtbände in 100 kompletten Sätzen. Der französische König Ludwig XV. besaß 10 Exemplare dieses Werkes. Um die Blätter einzeln verkaufen zu können, wurden später zahlreiche Sammelbände zerlegt. Die beiden ersten Bände erschienen 1726 und 1728 und enthielten Watteaus 350 zeichnerische Detailvorlagen für Gemälde auf hervorragender Papierqualität in Übergröße (Format grand jésus). Dafür beschäftigte Jullienne 13 Kupferstecher, darunter Jean Audran und François Boucher. Jullienne selbst stellte 20 Radierungen her. Die Bände 3 und 4 wurden schließlich mit 16 der besten Graveure Frankreichs ausgeführt, darunter Jacques-Philippe Le Bas, Louis Crépy, Charles Nicolas Cochin und Jean Audrans Sohn Benoit. Das Format grand aigle war noch größer, wurden doch hier die Gemälde selbst zum Gegenstand.
Rezeption
Seit dem 18. Jahrhundert hat es in der Rezeption des Werkes Watteaus verschiedene Positionen gegeben. Nach dem Tod des Künstlers bemühten sich seine Freunde und Bekannten, u. a. der oben genannte Comte de Caylus, um eine ausführliche Darstellung seiner Arbeiten und seines Lebens. Seine Zeitgenossen beschrieben seine Werke in erster Linie als „fröhlich“ und „heiter“. Dennoch geriet Watteaus Werk in den darauf folgenden Jahrzehnten in Vergessenheit. Erst der romantisch-melancholische Blick auf seine Bilder im 19. Jahrhundert, beispielsweise durch Gedichte der Brüder Edmond und Jules de Goncourt, brachte ihn wieder ins Bewusstsein der Kunstwelt. Die historisierende Vorstellung von Watteau als eines leidenden und einsamen Künstlers war bis in die 1980er Jahre präsent. Unterstützt wurde sie durch die nur schwer lesbare, „mystische“ Bildsprache des Künstlers und durch den Umstand, dass er an Schwindsucht starb. In den 1980er Jahren wurde das in den Fêtes galantes primär sichtbare Sujet der Liebe wiederaufgenommen. Seit den 1990er Jahren unterstützt eine Vielzahl von Wissenschaftlern den Standpunkt, dass der Aspekt der galanten Liebe in Watteaus Bildinhalten ambivalent zu lesen ist. Auf der Basis galanter Konversationen komponiert der Maler, mittels Gesten und Mimiken, in nicht eindeutig lesbaren Figurenkonstellationen ein „semantisches Vakuum“.[1]
Ausstellungen
2013: Antoine Watteau. La leçon de musique. Palais des Beaux-Arts, Brüssel.
Sonstiges
Der französische Spielfilm Der Fluchtpunkt von Laurent de Bartillat bedient sich einer kunstgeschichtlichen Herangehensweise an Watteaus Werk als Teil der Spielhandlung und stellt eine These zu Watteaus Privatleben auf.
Der Diogenes Verlag zeigt seit 1985 auf der Titelseite von Patrick Süskinds Roman Das Parfum einen Ausschnitt aus Watteaus Jupiter und Antiope (vgl. Jupiter, Antiope) – die Achsel einer nackten Schlafenden als Sinnbild der duftenden Verführung.
Literatur
Lauterbach, Iris: Watteau. 1684–1721. Köln, 2008.
Helmut Börsch-Supan (Hrsg.): Antoine Watteau. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-1630-1
Meisterwerke der französischen Genremalerei. Im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard. 6. Juni – 7. September 2003, National Gallery of Canada, Ottawa, 12. Oktober 2003 – 11. Januar 2004, National Gallery of Art, Washington, DC, 4. Februar – 9. Mai 2004, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin. Hg.: Colin B. Bailey u. a., Berlin/Köln, 2004.
Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard ... Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus Deutschen Sammlungen. 20. April – 31. Juli 2005, Galeries Nationales du Grand Palais, Paris, 7. Oktober 2005 – 8. Januar 2006, Haus der Kunst, München, 17. Februar – 14. Mai 2006, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. Hg.: Pierre Rosenberg. Ostfildern-Ruit, 2005.
Denk, Claudia: Der gebändigte Amor: Antoine Watteaus Einschiffung nach Kythera und die Hypnerotomachia Poliphili des Francesco Colonna. In: Venus: Bilder einer Göttin. Hg.: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, 2001, S. 91–104.
Plax, Julie Anne: Watteau and the cultural politics of eighteenth-century France. Cambridge, 2000.
Vidal, Mary: Watteau's Painted Conversations. Art, Literature, and Talk in Seventeenth- and Eighteenth-Century France. New Haven/London, 1992. ISBN 0-300-05480-7
Posner, Donald: Antoine Watteau. Berlin, 1984.
Anne Claude Philippe de Caylus: Das Leben des Antoine Watteau, Figuren- und Landschaftsmaler in galanten und modernen Stoffen, Frankfurt am Main, 1926, Frankfurter Verl.-Anst.
L. Cellier: Antoine Watteau. Son enfance ses contemporains. Edition Henry, Valenciennes 1867
Robert Dohme (Hrsg.): Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit. Biographien und Charakteristiken. Seemann, Leipzig
3. Kunst und Künstler Spaniens, Frankreichs und Englands bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts. 1880
Emil Hannover: Antoine Watteau. Verlag Oppenheim, Berlin 1889
Bryson, Norman: Watteau and reverie. In: Word and image. French painting of the Ancien Régime. Cambridge, 1981, S. 58–88.
Marianne Roland-Mickel: Antoine Watteau. Ullstein, Frankfurt/M. 1980, ISBN 3-548-36019-X
Pierre Rosenberg: Jean-Antoine Watteau 1694–1721. Catalogue raisonné des dessins. Gallimard, Paris 1996 (3 Bde.), ISBN 2-07-015043-7
Theodor Vollbehr: Antoine Watteau. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des 18. Jahrhunderts. Wolf, München 1885 (zugl. Dissertation München 1885)
Andreas Platthaus in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 14. August 2010 Nr. 187, S. 31
Marie-Catherine Sahut, Florence Raymond: Antoine Watteau et l'art de l'estampe. Musée du Louvre Editions, Paris 2010, ISBN 978-2-84742-152-1
Einzelbelege
Vidal, Mary: Watteau's Painted Conversations: Art, Literature, and Talk in Seventeenth- and Eighteenth-Century France. New Haven/London, 1992, S. 1–5.
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