Aniello Falcone
Gladiators and Roman Soldiers entering the circus
The Gladiators
The Expulsion of the Money Changers from the Temple
A Concert
Cavalry Battle between Turks and Christians
Aniello (Angelo) Falcone (* 15. November 1607 in Neapel[1]; † nach 14. Juli 1656 ebenda[2]) war ein italienischer Maler und Kupferstecher.
Leben
Falcone war Schüler des Malers Jusepe de Ribera, genannt Lo Spagnoletto. Später ließ er sich als Künstler in seiner Heimatstadt nieder und eröffnete ein Atelier, das sich schon bald zu einer veritablen Malerschule vergrößerte.
Als 1647 gegen die spanische Fremdherrschaft ein Volksaufstand unter Führung des Fischers Tomaso Aniello, genannt Masaniello ausbrach, schloss sich Falcone mit Schülern und anderen Künstlern diesem an. Unter dem Namen Campagnia della morte verübten sie Attentate und Anschläge, welche aber von den spanischen Besatzungstruppen brutal vergolten wurden. Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte floh Falcone nach Frankreich, kehrte aber nach einigen Jahren wieder nach Neapel zurück. Nach Angaben in ältern Lexika starb Aniello Falcone im Alter von 65 Jahren 1665 in Neapel.[3] Sein Testament errichtete er im Juli 1656, neuere Literatur nimmt an, das er wenig später an der Pest verstarb.[4]
Zu seinen Schülern zählen Salvator Rosa, Paolo Porpora und Andrea di Lione.[5]
Einschätzung
Falcone malte besonders Schlachtenbilder und erwarb sich dadurch den Namen eines Orakels der Schlachten (Oracolo delle battaglie). In seinen seltenen Gemälden herrscht große Lebendigkeit; die Zeichnung gilt als korrekt und das Kolorit als ansprechend. Seine Kupferstiche gelten als leicht und geistreich behandelt. Einige seiner Gemälde befinden sich im Prado in Madrid. Gemeinsam mit Salvator Rosa war Falcone der Begründer der Schlachtenmalerei als einer realistischen Darstellung der Kriegshandlung und das wichtigste Vorbild für Jacques Courtois. Er gilt als der erste italienische Maler, der fiktive Schlachtengemälde im zeitgenössischen Gewand schuf, ohne eine Zentralfigur zu heroisieren.[6]
Werke (Auswahl)
Vorbereitung der Schlacht mit spanischen Soldaten, Öl auf Leinwand 96×155 cm, Privatsammlung
Literatur
Aniello Falcone. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 36, Saur, München u. a. 2003, ISBN 3-598-22776-0, S. 351.
Giuseppe Scavizzi: FALCONE, Aniello. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 44 (Fabron–Farina), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1994.
Alfonso De Romanis: FALCONE, Aniello. In: Enciclopedie on line, bei Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1932 (Enciclopedia Italiana)
Aniello Falcone. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Leipzig, 1907 ff.
Weblinks
Falcóne, Aniello. In: Enciclopedie on line, bei Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom
Einzelnachweise
Geburtsdaten u.a. nach DBI, DNB, ältere Quellen wie Brockhaus (1895), Britannica (1911), Enciclopedia Italiana (1932) geben als Geburtsjahr 1600 an.
Todesdaten nach DBI, ältere Quellen wie Brockhaus (1895), Britannica (1911), Enciclopedia Italiana (1932) geben als Todesjahr 1665 an.
Falcöne, Aniello (Angelo). In: Brockhaus’ Konversationslexikon. Bd 6. 14. Aufl. Leipzig 1893–1897, S. 534.
nach DBI.
Aniello Falcone (1600–1665). In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. London 1910–1911, Band 10, S. 140.
Klaus Bußmann, Heinz Schilling: 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Katalogband und zwei Textbände, Münster 1998 [Dokumentation der Europaratsausstellung zum 350-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück.] Münster/ Osnabrück 1998, ISBN 3-88789-127-9, S. 145
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