Alexe (Alexandra) Altenkirch (* 5. Juli 1871 in Kreuznach; † 25. September 1943 in Bad Kreuznach) war eine deutsche Malerin, Grafikerin, Designerin und Kunstpädagogin.
Leben und Wirken
Der Nahe-Weingutsbesitzer Karl August Altenkirch ermöglichte seiner künstlerisch begabten Tochter Alexandra eine weiterführende Ausbildung am privaten „Eliseninstitut für höhere Töchter“ der Elise Eccardt in Kreuznach. Die miteinander verwandten Winzer- und Kellereifamilien Altenkirch, Eccardt und Thormählen waren alle ambitionierte Förderer der Schönen Künste.
Alexe hätte gerne Architektur studiert, aber bis 1908 war ein Studium für Frauen an Technischen Hochschulen in Preußen nicht möglich. Sie studierte stattdessen bei ihrem Onkel Emil Thormählen an der Zeichenakademie Hanau und später auf Vermittlung an der Kunstgewerbeschule München. Es folgten Studienaufenthalte in Frankreich (Paris und Nizza), auf dem Balkan und in der Türkei. Nach ihrer Rückkehr erteilte sie Kunstunterricht für Frauen und Mädchen in ihrer Heimatstadt. 1907 wurde an der Kölner Kunstgewerbeschule (den späteren Kölner Werkschulen) eine Damenabteilung für Textilentwurf und Freie Malerei eingerichtet und Alexe Altenkirch als Lehrerin berufen. Sie war dort bis zur Berufung der Keramikerin Dorkas Reinacher-Härlin über 15 Jahre lang die einzige Frau in der Riege der Dozenten. 1912 wurde sie Mitglied im Deutschen Werkbund und gestaltete bei der Kölner Werkbundausstellung 1914 die Innenausstattung der Bibliothek im „Haus der Frau“. 1923 wurde sie zum Professor ernannt.[1]
Alexe Altenkirch war in den Bereichen Innenarchitektur, Möbeldesign, Werbegrafik, Textilgestaltung, Mode, freie und angewandte Malerei tätig und lehrte an den Werkschulen bis 1932. Von 1906 bis 1932 war sie auch als Werbegrafikerin und „Reklame-Leiterin“ für die Papierfabrik J. W. Zanders tätig. Auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel erhielt sie für die Gestaltung des Standes der Firma Zander eine Goldmedaille und gestaltete 1928 die Stände der Firma Zanders und der deutschen Papierindustrie auf der Internationalen Presse-Ausstellung Pressa.[1] Privat war sie mit Maria Zanders und mit Olga Zanders, der Frau von Hans Wilhelm Zanders, freundschaftlich verbunden.[2][3]
Ehrungen
1976 widmete die Stiftung Zanders ihrem Schaffen in der Villa Zanders eine große Retrospektive.[1]
Die Stadt Köln benannte 1998 eine Straße im Stadtteil Bilderstöckchen nach Alexe Altenkirch.[4]
Einzelnachweise
Eduard Prüssen (Linolschnitte), Werner Schäfke und Günter Henne (Texte): Kölner Köpfe. 1. Auflage. Univ.- und Stadtbibliothek, Köln 2010, ISBN 978-3-931596-53-8, S. 68.
Hundert Jahre J. W. Zanders Papierfabrik 1829–1929. Bergisch Gladbach 1929.
Magdalene Christ, Albert Eßer: Die Gartensiedlung Gronauerwald in Bergisch Gladbach. (Katalog zur Ausstellung im Rahmen der Regionale 2010 vom 20. Juni bis zum 17. Juli 2011 im Kulturhaus Zanders) Bergisch Gladbach 2011, S. 9.
Rüdiger Schünemann-Steffen: Kölner Strassennamen-Lexikon. Köln 1999, S. #.
Weblinks
Alexe Altenkirch Leben und Werk auf den Seiten der Johannes-Theodor-Thormaehlen Stiftung
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