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Gaius Stertinius Xenophon (* ca. 10 v. Chr. auf Kos; † nach 54 n. Chr.) war der Leibarzt des römischen Kaisers Claudius.

Xenophon stammte von der griechischen Insel Kos, die damals zur römischen Provinz Asia gehörte. Dort gab es ein berühmtes Heiligtum des Asklepios, wo er zum Arzt ausgebildet wurde, bevor er nach Rom ging. Er erhielt das römische Bürgerrecht und konnte mit seiner medizinischen Tätigkeit ein großes Vermögen von 30 Millionen Sesterzen (gemeinsam mit seinem Bruder) erwerben. Als Leibarzt des Claudius bekam er ein jährliches Honorar von 500.000 Sesterzen, von seinen früheren Privatpatienten angeblich noch weit mehr. Xenophon begleitete den Kaiser auf dessen Feldzug nach Britannien und erhielt militärische Auszeichnungen. Sein Wohnhaus in Rom lag, wie ein Wasserleitungsrohr mit seinem Namen zeigt, auf dem Hügel Caelius.

Als Agrippina, die Frau des Claudius, im Jahr 54 n. Chr. versuchte, ihren Mann zu vergiften, half Xenophon (nachdem ein von der berühmten Giftmischerin Locusta geliefertes Gift versagt hatte) dabei, den Tod endgültig herbeizuführen. Er führte eine Feder in den Rachen des Kaisers ein (angeblich, um ihn zum Erbrechen zu bringen), die mit einem schnell wirkenden Gift versehen war, wie der Historiker Tacitus in seinen Annalen (12, 67) berichtet. Ob der Tod des Claudius wirklich ein Giftmord war, ist in der Forschung allerdings umstritten.

Nach dem Tod des Claudius kehrte Xenophon nach Kos zurück, wo er aus seinem Vermögen dem Heiligtum des Asklepios reiche Zuwendungen machte. Er wurde deswegen mit Statuen und Münzbildern hoch geehrt.


Literatur

  • Reinhard Wolters: C. Stertinius Xenophon von Kos und die Grabinschrift des Trimalchio. In: Hermes 127, 1, 1999, S. 47-60.
  • Kostas Buraselis: Notes on C. Stertinius Xenophon's Roman career, family, titulature and official integration into Koan civil life and society. In: ders.: Kos between Hellenism and Rome. Studies on the political, institutional and social history of Kos from ca. the middle second century B.C. until late antiquity. Transactions of the American Philosophical Society 90, 4. Philadelphia 2000. S. 66-110. ISBN 0-87169-904-4

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