ART

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Follis. 1) Der Blasebalg, φῦσαι, oft erwähnt als Gerät des Metallarbeiters, Hom. Il. XVIII 372. 409. 412. 468. 470. Herod. I 68. Poll. X 147. 187. Cic. de n. d. I 54. Liv. XXXVIII 7, 12. Vitruv. X 1, 6. Hor. sat. I 4, 19. Pers. 5, 11. Auson. id. 10, 268. Der antike Blasebalg ist dem modernen ganz ähnlich. Zwei Bretter (fagineis cavernis Auson.) durch Leder verbunden (taurinis follibus Verg. Georg. IV 171; hircinis follibus Hor. a. a. O.) werden so bewegt, daß sie abwechselnd durch eine Saugklappe (parma Auson.) die Luft aufnehmen und durch eine Röhre (ἀκροφύσioν Thuc. IV 100, 2. Soph. u. Aristoph. bei Bekker Anecd. 373, 15. 415, 29. Hesych. s. v. Etym. M. 53, 20) hinaustreiben. Aus dem stets gebrauchten Plural φῦσαι und dem Orakel bei [2829] Herod. a. a. O. (ἄνεμοι πνείουσι δύο) ist wohl zu schließen, daß an einer Schmiede ihrer meistens zwei angebracht waren.

Bildliche Darstellungen eines kleinen Blasebalgs sind auf zwei Lampen so angebracht, als würde mit ihm das Licht angefacht, Bartoli Antiche lucerne sepolcrali III 214 (= Montfaucon Antiqu. expl. V 120. Smith Dict. of antiqu. s. v.). Licetus De lucernis reconditis VI 4 p. 739 (der Blasebalg allein auch bei Rich Dict. of ant. s. v. Blümner Technol. III 191). Beide bei Saglio Dict. d. ant. II 1227 fig. 3133f. Darstellungen von Schmieden auf Vasenbildern geben den F. nur in so andeutender Weise, daß keine Details kenntlich sind. Jahn Ber. Sächs. Gesellsch. d. W. 1867 Taf. V 2. 3. 4. Blümner Technol. IV 330. 364. Auf einer dieser Vasen (Jahn 3. Blümner 364 fig. 52 = Él. céram. I 51) ist vielleicht das Gestänge dargestellt, durch das der Blasebalg in Bewegung gesetzt wird. Auf einer Vase (Laborde Vases Lamberg I 49 = Él. cér. I 48) trägt Hephaistos, auf einer andern (Luynes Descr. de quelques vases 33 = Él. céram. I 44) ein ihn begleitender Satyr etwas wie einen Sack, was als F. erklärt worden ist; doch ist diese Erklärung sehr zweifelhaft, und es ist wenig wahrscheinlich, daß man in der Zeit dieser Vasen (5. Jhdt.) so primitive Blasebälge gehabt haben sollte. Auf mehreren römischen Reliefs, die Schmiedeöfen darstellen, ist kenntlich, daß die Bretter des F. vertikal stehen und er horizontal an einer als Handgriff dienenden Stange bewegt wurde; s. Fornax. Ganz andere F. an Schmelzöfen zeigen ägyptische Gemälde und Reliefs. Hier sind auf jeder Seite des Ofens zwei horizontal auf dem Boden liegende F. angebracht, die von einem Arbeiter so gehandhabt werden, daß er immer gleichzeitig den einen niedertritt und den anderen unter Aufhebung des Fußes mit einem Stricke in die Höhe tritt.

Blümner Technol. II 190–192. IV 140f. Fig. 5. 6. 7; 220 Fig. 21. Daremberg-Saglio Dict. d. ant. II 1227 (Saglio).
[Mau.]

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