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Region : Peloponnes
Regionalbezirk : Korinthia

Hellenistischer Tempel und Altar des Zeusheiligtums in Nema. Rot eingetragene Säulen sind erhalten, das helle Rechteck markiert den vorangegangenen archaischen Tempel.

Nemea (altgriechisch Νεμέα, d.h. Weideland) ist der Name eines antiken Zeusheiligtums in Griechenland, das in dem gleichnamigen Tal etwa 35 Kilometer südwestlich von Korinth auf der Peloponnes liegt. Es war Schauplatz der Nemeischen Spiele, den Nemeen.

Umgebung von Nemea in der Antike

Mythos

Tod von Opheltes

Wie auch jedes andere antike Heiligtum war die Gründung von Nema und der agonalen Spiele in einem bestimmten mythischen Kontext eingebunden. Es mag zunächst verwundern, dass augenscheinlich zwei Aitiologien zum Gründungsakt existieren. So benennen antike Autoren zum einen den Heroen Herakles, der als erste seiner zwölf Arbeiten den nemeischen Löwen, ein Kind des Typhon und der Echidna, mit bloßen Händen erwürgte. Denn mit normalen Waffen konnte er nicht verwundet werden. Zum Dank über diesen Sieg stiftete Herakles seinem Vater Zeus das Heiligtum samt der Spiele. Die Verbindung zwischen der Tötung des Ungeheuers und der Gründung von Nemea fand jedoch erst im 1. Jh. n. Chr. statt, zu einer Zeit also, in der das Heiligtum wohl längst dem Verfall preisgegeben war. Das zweite überlieferte Aition für die Gründung der nemeischen Spiele entspringt dem Sagenkreis der Sieben gegen Theben. Den nemeischen König Lykurgos, der in mehreren Quellen auch als ein Priester des Zeus genannt wird, hatte ein delphisches Orakel davor gewarnt, seinen Sohn Opheltes zu Boden zu legen, ehe er laufen konnte. Lykurgos vertraute der Amme Hypsipyle, der ehemaligen Königin von Lemnos und Geliebte des Iason, das Kind an. Um den sieben Heerführern, die auf ihrem Weg nach Theben über Nemea kamen, eine Quelle zu zeigen, bettete Hypsipyle das Kind jedoch auf wilden Sellerie. Eine große Schlange erwürgte daraufhin Opheltes, dem der Seher Amphiaraos den Namen Archemoros, Anfang des Todgeschicks, gab und damit den unheilvollen Ausgang des Feldzugs voraussah. Um die Götter günstig zu stimmen, hielten die Sieben Leichenspiele für Opheltes-Archemoros ab, deren Sieger mit Sellerie bekränzt wurde.

Forschungsgeschichte

Eine der frühesten Grabungen im Bereich von Nemea wurde 1766 mit finanzieller Unterstützung der Londoner Society of Dillettanti unternommen. Die vornehmliche Suche nach Bauskulpturen des Tempels blieb jedoch erfolglos. Da die Ableitung des hohen Grundwassers zur Zeit der türkischen Herrschaft ausgesetzt wurde, konnten weitere Grabungen erst aufgenommen werden, nachdem ein französisches Ingenieursteam 1883 das Tal entwässert hatte. Die im folgenden Jahr und ebenfalls 1912 von französischen Archäologen unternommenen Anstrengungen zur Freilegung des Heiligtums erzielten jedoch nicht den gewünschten Erfolg, so dass die École Française in Athen 1924 ihre Grabungslizenzen für Nemea an die American School of Classical Studies abtrat. Unter der Leitung von Bert Hodge Hill und Carl William Blegen wurden in drei Kampagnen umfangreiche Teile des Heiligtums, wie der Altar, das Bad und der westliche Teil des Xenons, entdeckt. Insgesamt wurde das Grabungsareal um mehr als ein Hektar erweitert. In den folgenden Jahrzehnten rückte Nemea aus dem Fokus des archäologischen Interesses. Erst 1962 nahm der amerikanische Archäologe Charles K. Williams für zwei Jahre die Ausgrabungen wieder auf, wobei er sich insbesondere auf den Zeustempel konzentrierte. Seit 1973 führt die University of California in Berkeley in kontinuierlichen Kampagnen die Forschungsarbeit am Heiligtum fort. Die Hauptausgrabungen wurden im Jahr 2001 beendet.

Das Heiligtum

Nemea Zeus Tempel [Quelle]

Nemea, Stadion

Moderne Nemea Spiele

Das hellenistische Stadion

Nemea , Carl Rottmann (1797 - 1850)

Literatur

  • Birge, D. E. - L. H. Kraynak - St. G. Miller, Excavations at Nemea, Bd. 1: Topographical and Architectural Studies. The Sacred Square, the Xenon, and the Bath, Berkeley - Los Angeles 1992.
  • Miller, St. G., Excavations at Nemea, Bd. 2: The Early Hellenistic Stadium, Berkeley - Los Angeles 2001.
  • Ders., Nemea. A guide to the site and museum, Athen 2004.

Die Nemeischen Spiele

Griechenland
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Referenz: "http://de.wikipedia.org/"
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