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Region : Westmakedonien
Regionalbezirk : Grevena

Grevena, Griechenland

Grevena (griechisch Γρεβενά) ist eine Stadt , Teil der gleichnamigen Munizipalität und Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur, welche in der nordgriechischen Provinz Makedonien liegt. Die Stadt Grevena hat 10.177 (nach der Zählung von 2001) Einwohner. Landschaftlich ist diese Region durch das Pindosgebirge geprägt, mit Smolikas dem höchsten Pindosgipfel, der mit 2632 m der zweithöchster Berg Griechenlands nach dem Olymp (2917 m) ist.

Der Nationalpark Valia Kada und die morphologischen und geographischen Charakteristiken der Region, wie alte Steinbrücken, Flüsse, seltene Pflanzen sowie Seen 2000 m über dem Meeresspiegel bilden eine außergewöhnliche Landschaft.

Grevena liegt im Hügelland westlich des Tals des Flusses Aliakmonas, welcher Grevena in ca. 8 km Entfernung von Nordnordwest nach Südsüdost ziehend passiert. Durch die Stadt selbst fließt ein Nebenfluss des Aliakmonas, der Grevenitis (oder Greveniotikos). Parallel südlich, durch eine Hügelkette getrennt, verläuft ein weiterer Nebenfluss des Aliakmonas, der Venetikos, parallel zum Grevenitis verläuft. Die Munizipalität Grevena wird durch das Hügelland als Vorland des westlichen Pindosgebirges landschaftlich dominiert. Das Gebiet reicht von knapp südlich der Nordgrenze der Präfektur Grevena mit der Präfektur Kastoria bis an die Südgrenze der Präfektur mit der Präfektur Trikala und liegt bezogen auf die Präfektur Grevena in deren Mitte. Im westlichen Gebiet der Munizipalität erheben sich die ersten höheren Berge als Ausläufer des westlichen Pindos-Gebirges mit den Massiven von Vassilitsa, Orliakas und gänzlich im Westen der Präfektur bereits der Smolikas.

Die Entfernungen zu den Nachbarstädten und Gemeinden betragen (Luftlinie): nach Siatista im Nordnordosten 22 km, nach Kozani im Nordosten 40 km, nach Kastoria in Nordnordwesten 51 km, nach Metsovo im Südsüdwesten 41 km und nach Kalambaka 45 km. Zu den großen Städten Ioannina (im Südwesten), Thessaloniki (im Nordosten) und Athen (im Südosten) 69, 143 und 308 km.

Die Dorfkirche von Amigdalies/Grevena (Quelle)

Manakis Bruder, Aufnahme von 1911, der Metropolit von Grevena Aimilianos wird von Rumänen ermordet. Auf dem Thron sitzend wird er aus der Kirche getragen

Die 37.947 Einwohner (Zählung von 2001) der Präfektur leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, Tierhaltung und dem Handwerk.

Teilung der Munizipalität von Grevena

  • Grevena / Δ.δ. Γρεβενών [ 10.447 ]
    • Grevena / τα Γρεβενά [ 10.177 ]
    • Doxaras / ο Δοξαράς [ 212 ]
    • Kalamitsion oder Kalamitsi / το Καλαμίτσιον [ 58 ]

Ski Gebiet Vasilitsa

Brücke in Trikomo (oder Trikomon)

Brücke in Portitsa, Grevena

Das berühmte Skigebiet Vasilitsa liegt c. 45 km von der Stadt Grevena entfernt.


Geschichte

Die Gegend wurde schon wahrscheinlich seit der Jungsteinzeit (Neolithikum) bewohnt. Monumente der Jungsteinzeit wurden in Knidi (außerhalb des Gemeindegebietes von Grevena) vorgefunden. Ebenso die Burgen in Spileo und Alatopetra. Weitere archäologische Funde belegen, dass die Gegend schon vor dem Jahre 1500 v. Chr. bewohnt wurde. In der Antike gehörte das Gemeindegebiet von Grevena im Norden zur Landschaft Orestis und im Süden zur Landschaft Elimea der antiken Region Makedonien .

Grevena wurde in der Herrschaftzeit des byzantinischen Reiches Bischofssitz der griechisch-orthodoxen Kirche (Mitropolis) In der Regierungszeit des byzantinischen Kaisers Manuel I. Komnenos von 1143 bis 1180 übernahm ein Bischof aus Nafpaktos den Bischofssitz Grevena; dabei wurde die Region um den Bischofssitz als „bulgarisches Bistum“ bezeichnet.

Die osmanische Besatzung von Makedonien (1423 bis 1912) hatte keinen bemerkbaren Einfluss auf die Einwohner der Region, da diese wegen der Abgeschiedenheit dieser Region kaum davon berührt wurden. Die große Anzahl an Klöstern in der Gegend half, den griechisch-orthodoxen Glauben zu erhalten. Der englische Reisende William Martin Leake beschrieb in seinen Reisen durch Nordgriechenland Anfang des 19. Jahrhunderts Grevena als Bischofssitz mit angrenzender osmanischer Siedlung, in der 80 Familien lebten; darüber hinaus gäbe es in der Gegend eine große Anzahl kleiner türkischer Siedlungen. Im Griechisch-Türkischen-Krieg von 1897 versuchen griechische Aufständische von Valtino aus Grevena einzunehmen. Ihnen gelang ein Vormarsch auf die Ortschaft Kritades, wo die osmanische Garnison mit 400 Soldaten erfolgreich niedergekämpft wurde. Der osmanische Gegenangriff mit einer an Soldaten und Material überlegenen Streitmacht schlug die griechischen Aufständischen bei Krania am 5. April 1897 zurück. Die osmanische Herrschaft endete in Grevena Anfang November 1912. Griechische Truppen nahmen die Stadt im Rahmen des ersten Balkankrieges ein.

Nach der griechischen Niederlage im griechisch-türkischen Krieg von 1919 bis 1922 und dem Vertrag von Lausanne von 1923 werden im Rahmen des sogenannten Bevölkerungsaustauschs griechische Flüchtlinge aus Kleinasien und Ostthrakien auch in Grevena angesiedelt. Die zuvor ansässige türkische Bevölkerungsgruppe wurde entweder im Rahmen der Balkankriege, des ersten Weltkrieges oder im Rahmen des vorgenannten „Bevölkerungsaustausches“ vertrieben bzw. musste flüchten. Die zurückgelassenen Landbesitze wurden den griechischen Flüchtlingen zugewiesen. Konflikte um die zugewiesenen Ländereien eskalierten teilweise auch in Gewalt. Auch Griechen muslimischen Glaubens, sogenannte Valades mussten Grevena 1923 verlassen

Der zweite Weltkrieg begann für Grevena mit dem italienischen Angriff vom italienisch besetzten Albanien auf Griechenland am 28. Oktober 1940. Kampfhandlungen fanden im Gebiet der Gemeinde Grevena aber nicht statt; der geplante Vormarsch der italienischen Streitkräfte wurde bereits im Hochgebirge des Pindos aufgehalten und anschließend nach Albanien zurückgeworfen. Kampfhandlungen fanden aber nach dem deutschen Einmarsch in Nordgriechenland am 6. April 1941 (Unternehmen Marita) statt. Die 1. SS Panzerdivision stieß am 9. April auf griechisches Staatsgebiet nördlich von Florina vor, passierte am 11. April den Klidi-Pass und eroberte am 12. und 13. April Ptolemaida und Kozani. Grevena gehörte als westlicher Posten zur als Aliakmonas-Linie bezeichneten Verteidigungsstellung von griechischen, englischen, neuseeländischen und australischen Truppen. Eine Abteilung der 1. SS-Panzerdivision schwenkte nach Südwesten und rückte über Siatista nach Grevena vor. Letzteres wurde am 17. April 1941 von deutschen Truppen erobert. Die deutschen Truppen blieben allerdings nicht dauerhaft in Grevena, da es zur italienischen Besatzungszone in Griechenland gehörte. Die von den italienischen Streitkräften besetzte Zone in Nordwest- und Westgriechenland wurde als Ciamuria bezeichnet, in Anspielung auf die Aromunen, welche auf diesem Gebiet siedelten Im Mai 1943 eroberten griechische Partisanen der ELAS die Stadt Grevena von den Italienern vor deren Kriegseintritt von Italien auf Seiten der Alliierten im September des gleichen Jahres

Im griechischen Bürgerkrieg von 1946 bis 1949 wurde Grevena und Umgebung wiederholt zum Schauplatz von Kämpfen zwischen den linksgerichteten Aufständischen unter kommunistischer Führung und den regulären griechischen Streitkräften unter der Kontrolle der rechtsgerichteten Regierung in Athen. Im September 1946 eroberten die Aufständischen Positionen am Venetikos-Fluss, konnten diese aber nicht lange halten. Am 20. November 1947 etablierten die Aufständischen in der Ortschaft Anthrakia der heutigen Gemeinde Grevena ein Hauptquartier. Am 25. Juli 1947 griffen 1.200 bis 1.500 Aufständische die Stadt Grevena unmittelbar an, konnten die Stadt allerdings nicht erobern. Die nachfolgende Offensive der griechischen Armee führte durch Angriffe auf Ortschaften rund um Grevena und andere Städte in Westmakedonien und Epirus zu einer massiven Flüchtlingsbewegung aus den Dörfern in die Städte im August 1947. In der Stadt Grevena sollen sich Ende 1947 15.000 Flüchtlinge aufgehalten haben. Bei dem Kampf um Grevena im Juli 1947 hatten die Aufständischen 128 Tote, 135 Verwundete und 90 Gefangene zu verzeichnen.

Die Folgen von zweitem Weltkrieg und griechischen Bürgerkrieg hatten schwere Auswirkungen auf die wirtschaftliche Grundlage der Menschen in Grevena, die Landwirtschaft. 1950 wies die Region um Grevena nur noch 30% der Nutztierherden auf wie vor dem zweiten Weltkrieg 1940.

Am 13. Mai 1995 erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 6,6 auf der Richter-Skala die Stadt und Gemeinde Grevena.

Munizipalität, Gemeinde der Grevena Präfektur

Chasia | Deskati | Gorgiani | Grevena | Irakleotes | Kosmas o Aitolos | Theodoros Ziakas | Ventzio

Avdella | Dotsiko | Filippaioi | Mesolouri | Perivoli | Samarina | Smixi

Gemeindebezirk Grevena
Stadtbezirk Grevena
Grevena (Γρεβενά, τα)
Doxaras (Δοξαράς, ο)
Kalamitsi (Καλαμίτσι, το)
Ortsgemeinschaft Agioi Theodoroi
Agioi Theodoroi (Άγιοι Θεόδωροι, οι)
Aimilianos (Αιμιλιανός, ο)
Anthrakia (Ανθρακιά, η)
Despotis (Δεσπότης, ο)
Ortsgemeinschaft Amygdalies
Agia Triada (Αγία Τριάς, η)
Amygdalies (Αμυγδαλέαι, αι)
Lochmi (Λόχμη, η)
Ortsgemeinschaft Vatolakkos
Vatolakkos (Βατόλακκος, ο)
Ortsgemeinschaft Elatos
Elatos (Έλατος, ο)
Kastro (Κάστρο, το)
Ortsgemeinschaft Elefthero
Elefthero Prosfygon (Ελεύθερο Προσφύγων, το)
Elefthero (Ελεύθερο, το)
Ortsgemeinschaft Kalochi
Agapi (Αγάπη, η)
Kalochi (Καλόχι, το)
Mesolakkos (Μεσόλακκος, ο)
Ortsgemeinschaft Kyrakali
Kyrakali (Κυρακαλή, η)
Ortsgemeinschaft Megalo Seirini
Μέγα Σειρήνι, το
Μικρό Σειρήνι, το
Ortsgemeinschaft Myrsina
Asprokampos (Ασπρόκαμπος, ο)
Myrsina (Μυρσίνα, η)
Ortsgemeinschaft Rodia
Rodia (Ροδιά, η)
Ortsgemeinschaft Syndendro
Syndendro (Σύνδενδρο, το)
Ortsgemeinschaft Felli
Eleftherochori (Ελευθεροχώρι, το)
Φελλίο, το
Gemeindebezirk Dotsiko
Ortsgemeinschaft Dotsiko
Dotsiko (Δοτσικό, το)

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