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Histamenon des Nikephoros und seines Ziehsohns Basileios. Bild von http://www.cngcoins.com

Nikephoros II. Phokas (Νικηφόρος Β' Φωκάς)(* 912 in Kappadokien; † 10./11. Dezember 969 in Konstantinopel), byzantinischer Kaiser seit 963, gehörte einer kappadokischen Familie an, die eine Reihe von berühmten Generalen hervorgebracht hatte.

Er trat der Armee in jungen Jahren bei und wurde unter Konstantin VII. Kommandeur an der Ostgrenze. Den Krieg gegen die Araber begann er mit einen schweren Niederlage (956), die er in den folgenden Jahren durch Siege in Syrien ausglich.

960 leitete er die Expedition nach Kreta, erstürmte Candia (heute Heraklion) nach zehnmonatiger Belagerung, und befreite die gesamte Insel von den Arabern. Nachdem er die unübliche Ehre eines Triumphzugs erhalten hatte, kehrte er mit einer großen und gut ausgerüsteten Armee in den Osten zurück. In den Feldzügen von 962 und 963 erzwang er sich durch brillante Strategie den Weg durch Kilikien nach Syrien und eroberte Aleppo, hatte aber keine dauerhaften Erfolge.

Beim Tod des Kaisers Romanos II. kehrte er nach Konstantinopel zurück, um sich gegen die Intrigen des Ministers Joseph Bringas zu verteidigen. Mit Hilfe der Kaiserwitwe und Regentin Theophanu und des Patriarchen erhielt er das Oberkommando über die Ostarmee, von der er dann zum Kaiser proklamiert wurde. Er marschierte nach Konstantinopel zurück, wo in der Zwischenzeit seine Freunde seinen Feind Bringas gestürzt hatten. Dank seiner Popularität in der Armee wurde Nikephoros neben Romanos’ kleinen Söhnen zum Kaiser gekrönt und heiratete – trotz der Gegenwehr des Patriarchen – ihre Mutter Theophanu.

In seiner Regierungszeit führte er seine kriegerische Politik fort. Von 964 bis 966 eroberte er Kilikien, wo er Mamista einnahm und seine gesamte Bevölkerung versklavte und überrannte erneut Mesopotamien und Syrien, während der Patrizier Niketas 965 Zypern zurückeroberte. 968 eroberte er die meisten Festungen in Syrien, und nach dem Fall Antiochias und Aleppos (969), die seine Stellvertreter einnahmen, sicherte er seine Eroberungen durch einen Friedensvertrag.

An der Nordgrenze griff er 967 die Bulgaren an, denen die Byzantiner Tribut schuldeten, und schaffte es, ihre Aufmerksamkeit auf andere Ziele zu lenken, indem er einen Angriff von Seiten der Kiewer Rus unter Swjatoslaw I. initiierte.

Befreiung von Zypern, durch den Kaiser Nikephoros II. Phokas

Weniger erfolgreich war Nikephoros bei seinen Kriegen im Westen. Nachdem er die Tributzahlungen an den Fatimiden-Kalifen eingestellt hatte, sandte er eine Expedition unter Nikeats nach Sizilien (964–965), wurde aber durch Niederlagen an Land und auf See gezwungen, die Insel vollständig aufzugeben. 967 schloss er Frieden mit den Sarazenen von Kairouan und begann damit, sich gegen ihren gemeinsamen Feind, den Kaiser Otto I. zu verteidigen, den die byzantinischen Besitzungen in Süditalien angegriffen hatte; nach ersten Erfolgen wurden seine Generäle auch hier geschlagen und bis auf die Südküste zurückgetrieben.

Aufgrund des Aufwands, den er der Armee und ihrer Ausrüstung widmete, musste Nikephoros in anderen Bereichen rigide sparen. Er schränkte die Freigiebigkeit des Hofes ein und kürzte die Bezüge des Klerus, und verbot – obwohl er selbst eher asketisch veranlagt war – die Gründung neuer Klöster. Durch seine drückenden Steuern und die Entwertung der byzantinischen Münzen büßte er seine Popularität völlig ein und gab sogar zu Aufständen Anlass. Zum Schluss wurde er auch von seiner Frau verlassen und aufgrund einer Verschwörung zwischen ihr und seinem Neffen Johannes Tzimiskes in seinem Schlafzimmer ermordet.

Nikephoros ist der Autor einer erhalten gebliebenen Abhandlung über Militärtaktiken, in der wertvolle Informationen über die Kriegsführung in jener Zeit enthalten sind.

Nikephoros II.

Literatur

G. Prinzling/P. Schreiner:Nikephoros II. Phokas, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 6, Sp. 1156 (dort auch weiterführende Literatur).

Weblinks

Eintrag (inkl. Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)



Kaiser von Byzanz 963-969

Vorgänger Romanos II.

Nachfolger Johannes I.

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