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Dieter Ladewig (* 1. November 1953 in Blankenburg (Harz)) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer.


Leben

Von 1960 bis 1968 Besuch der Polytechnischen Oberschule Rübeland im Harz, danach bis 1970 die Kinder- und Jugendsportschule in Bad Blankenburg (Thüringen). Schon mit 16 Jahren bewirbt sich Ladewig um ein Kunststudium. Von 1970 bis 1972 ist er Malsaalpraktikant am Theater der Stadt Cottbus (heute Staatstheater Cottbus) und absolviert ein Abendstudium an der Außenstelle der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er lernt Hans Scheuerecker kennen, mit dem ihn seit jenen Jahren eine Künstlerfreundschaft verbindet. Gemeinsam mit dem Maler Klaus-Dieter Gerlach und der Schriftstellerin Cordula Gast gründen sie in dieser Zeit die Künstlergruppe Steg. Der damals in Cottbus lebende Maler Stefan Plenkers wird später Mentor für Ladewig und Scheuerecker beim Eintritt in den Verband Bildender Künstler der DDR. Durch ihn entstehen enge Kontakte zu dem Kreis um Plenkers, mit Rainer Zille, Veit Hofmann, Joachim Böttcher und später Eckhard Schwandt. Von 1974 bis 1977 studiert er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Theatermalerei und kommt danach wieder für zwei Jahre nach Cottbus als Theatermaler. 1978 wird der Künstler Mitglied im Künstlerverband in Magdeburg und siedelt 1979 nach Schönebeck (Elbe) über, wo er bis 1993 lebt. Seit 1999 ist er in Magdeburg ansässig.[1] Stipendien führten Ladewig u. a. 1998 ins Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 1999–2009 stand ihm das Atelier Tessenow Garage Drei in Magdeburg zur freien Verfügung. Studienreisen unternahm der Künstler u. a. 2000 nach Paris und 2008 nach Israel.[2]


Werk

Schon die Arbeiten der ausgehenden 1970er Jahre sind ganz von einem expressiven Gestus bestimmt, der die menschliche Figur als Existenzzeichen setzt. Insbesondere die 1980er Jahre kennzeichnen sehr unterschiedliche künstlerische Experimente.[3] Neben Malereien wie „Tierschädel“ (1979) steht das Arbeiten mit Siebdruck und Radierung, in diesen Techniken entstehen einige selbstverlegte Künstlerbücher und Beiträge zu originalgrafischen Zeitschriften der „anderen Kultur“ in der DDR. Ebenso beschäftigt er sich seit 1980 mit plastischen Arbeiten, was von selbstgegossenen Metallplastiken, über Holz und Sandstein bis zu Objekten aus Sanitärkeramik reicht. Wiederholt nimmt er seit dieser Zeit an Holzbildhauer- und anderen Symposien teil. Eine Erweiterung des Tafelbildes erprobt Ladewig in den frühen 1980er Jahren mit Malereien auf Faltrollos, als deren Entdecker er gilt.[4] In Kombination mit seinen Malereien werden ganze Installationen geschaffen, so etwa „Desastres de la Guerra“ zur Ausstellung „Vorgänge I“ 1984 in Magdeburg. Ende der 1980er Jahre entsteht ein Wandrelief aus eingefärbtem Holz im Rathaus Schönebeck.

Nach 1990 lösen sich in seinen Bildern die gegenständlichen Andeutungen mehr und mehr auf. Was sich zunächst als existentielle Zuspitzung äußert, wie in der Arbeit „Selbstgericht“ (1992), führt allmählich zum sich befreienden gestischen Schwung.[5] Zunehmend sucht der Künstler nach Gewißheit in der Farbe selbst, durch Setzungen und Verläufe entstehen seelische Farbräume: Stimmungsbilder wie „An der Sache“ (2014).[6] Ladewig arbeitet in Öl, Eitempera und jüngst auch mit Acryl.

Arbeiten befinden sich in öffentlichem Besitz, u.a. im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, der Stadtsparkasse Magdeburg, dem Landratsamt Magdeburg, der Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, Magdeburg und der Stadtsparkasse Schönebeck.[7]

Dieter Ladewig beteiligte sich mehrfach an Ausstellungen, u.a. „Intermedia“, Coswig bei Dresden (1985), 1. Internationale Trienale, Hanoi (1987), „Das andere Deutschland außerhalb der Mauer“, Paris, La Villette (1990), „A.B.E.L.“ Magdeburg, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen (1995), „Ikaros – Ost/West 2003“, Erfurt.
Werke (Auswahl)

1979 Tierschädel. Öl auf Leinwand
1985 Maskierte. Latex, Gouache auf Papierfaltrollo (Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus)
1987 Antennenfiguren. Metall
1987 festgehaltenes. geschrieben von kelso. gezeichnet von malwig. Siebdruck, Künstlerbuch
1991 Törichte Jungfrau. Öl auf Leinwand (Kreismuseum Schönebeck)
1998 Ticket. Öl auf Hartfaser
2009 Am Fluss. Öl auf Leinwand
2013 Limit. Öl auf Leinwand

Ausstellungen (Auswahl)

1982 Magdeburg, Club des Kulturbundes
1983 Halberstadt, Galerie St. Florian (mit Sabine Linge)
1986 Leipzig, Eigen+Art (Faltrollos)
1990 Braunschweig, Torhausgalerie
1992 Magdeburg, Galerie Himmelreich
1995 Hannover, BDK Galerie im Künstlerhaus
1996 Magdeburg, MDR-Landesfunkhaus
2007 Hildesheim, Galerie im Stammelbachspeicher
2013 Hannover, Galerie per-seh
2014 Cottbus, Vattenfall

Literatur

Dieter Ladewig, Jörg Sperling u.a.(Texte): Rollo. Kunst als Dekoration? Brandenburgische Kunstsammlungen, Cottbus 1991.
Dieter Ladewig. Malerei, Grafik, plastische Objekte. Museum des Landkreises Schönebeck 1992.
Uwe Jens Gellner, Ludwig Schumann (Texte): A.B.E.L. Peter Adler, Anne Rose Bekker, Jens Elgner, Dieter Ladewig. Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg 1997, ISBN 3-930030-32-2
Christoph Tannert (Text): Dieter Ladewig. Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf 1999.
Jörg Heiko Bruns, Christoph Tannert, Bernd Goetz (Texte): Still-Stand. Dieter Ladewig, Winni Schaak. Galerie per-seh, Hannover 2012, ISBN 978-3-940576-60-6
Christoph Tannert (Text): Dieter Ladewig. Befinden. Vattenfall, Cottbus 2014.

Weblinks

Homepage

Einzelnachweise
Tannert. Cottbus 2014, o.S.
Tannert. Cottbus 2014, o.S.
Christoph Tannert: Trimm- und Trampelpfade eines Nomaden. In: Ladewig, Sperling u.a. Rollo. 1991, S. 85–88
Ladewig u.a. Cottbus 1991, S. 88
Ladewig. Schönebeck 1992, o.S.
Tannert. Cottbus 2014, o.S.
Tannert. Cottbus 2014, o.S.

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