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Anton Räderscheidt (* 11. Oktober 1892 in Köln; † 8. März 1970 ebenda) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit.

Leben

Als Sohn des Handelsschulrektors Wilhelm Räderscheidt wurde er am 11. Oktober 1892 in Köln am Blaubach geboren. Nach der Schule studierte er ab 1910 an der Kunstgewerbeschule in Köln (den späteren Kölner Werkschulen) und an der Kunstakademie in Düsseldorf. In Köln eröffnete er 1913 sein erstes Atelier in der Richard-Wagner-Straße. Zwischen 1915 und 1917 musste er sein Studium vorläufig beenden, da er seinen Wehrdienst ableisten musste, bei dem er bei Verdun durch Granaten schwer verwundet wurde. Nach seinem Wehrdienst machte er sein Examen als Kunsterzieher und war anschließend beim Realgymnasium in Köln-Mülheim tätig.

Im Jahre 1918 heiratete er Marta Hegemann. Ab 1919 verdiente er seinen Lebensunterhalt als freischaffender Künstler und machte unter anderem Bekanntschaft mit Franz Wilhelm Seiwert, Heinrich Hoerle, Hans Arp und Wilhelm Fick. Mit diesen und anderen gründete er die Gruppe Stupid. Mit den Mitgliedern der Gruppe veranstaltete Anton Räderscheidt in seinem Atelier am Hildeboldplatz Nr. 9 Ausstellungen. 1920 stellte er seine ersten Bilder bei einer öffentlichen Ausstellung aus.

1932 gründete er die ein Jahr später wiederaufgelöste avantgardistische Gruppe 32 mit Seiwert, Hoerle,Davringhausen und Ludwig Egidius Ronig.[1]

Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, die die deutsche Moderne als entartet ansahen, wurden die Bilder in den Museen vernichtet oder verkauft. Auch die meisten Bilder von Anton Räderscheidt ereilte dieses Schicksal. Er flüchtete mit seiner neuen Lebensgefährtin Ilse Metzger-Salberg, die Jüdin war, nach Paris und später nach Sanary ins Exil und ließ seine Frau und die gemeinsamen zwei Kinder zurück in Köln. Im Exil lebte Anton Räderscheidt ständig in der Furcht, dass die Nationalsozialisten auch in Frankreich die Macht übernehmen könnten, sodass er 1942 mit seiner neuen Familie in die Schweiz floh. Sein Atelier in Paris wurde geplündert und wiederum verschwanden viele Bilder. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Anton Räderscheidt nach Köln zurück. Sein letztes Atelier hatte er an der Landsbergstraße in der Kölner Altstadt.
Grabstein von Anton Räderscheidt auf dem Melaten-Friedhof

Räderscheidt verstarb am 8. März 1970 und wurde auf dem Melaten-Friedhof beigesetzt. Im August 2010 wurde die Grabstätte Anton Räderscheidts versehentlich eingeebnet (es sollte eine Grabstätte namens „Radeschadt“ eingeebnet werden), die Urne wurde jedoch geborgen und soll nun auf Melaten umgebettet werden.[2]

Die Künstlerin Maf Räderscheidt ist seine Enkelin.


Werke (Auswahl)

Einige der vermissten Bilder konnten wiedergefunden werden. Insgesamt umfasst der Nachlass von Anton Räderscheidt um die 1500 Bilder, jedoch sind vor allem aus der bedeutendsten Zeit des Malers viele Bilder verschwunden.
Wiedergefunden

1923 - Stilleben mit roter Tulpe
1925 - Zitrone mit Wasserglas
1926 - Selbstbildnis mit Melone in Landschaft
1926 - Stillleben mit Hummer
1926 - Turmspringerin (war seit 1933 vermisst)
1928 - Paul Multhaupt
1929 - Gertrud Lüttke geb. Curjel
1934 - Sonnenblumen/Sunflowers
1938 - Portrait von Ilse Salberg
1939 - Schwarzes Kind in den großen Armen
1939 - Die Witwe
1946 - Ölkreide mit Tempera
1951 - Blumenstrauß in Moulin Milon

Vermisst

1919 - Rosa Luxemburg

Literatur

Horst Richter: Anton Räderscheidt. Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen 1972, ISBN 3-7647-0240-0.
Günter Herzog: Anton Räderscheidt. DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2817-6.
Ulrich Gerster: "… und die hundertprozentige Frau". Anton Räderscheidt 1925–1930. In: Kritische Berichte. Jg. 20, Nr. 4, 1992, S. 42–63.
Werner Schäfke, Michael Euler-Schmidt (Hg.): Anton Räderscheidt. Ausst.-Kat., Josef-Haubrich-Kunsthalle, Köln. Verlag Locher, Köln 1993, ISBN 3-9801801-6-6.
Olaf Peters: Räderscheidt, Hubert Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 106 f.
Ulrich Gerster: Dans les coulisses de la ville: Hommes et couples dans la peinture d'Anton Räderscheidt. In: La Ville magique. Ausst.-Kat., LaM - Lille métropole musée d'art moderne, d'art contemporain et d'art brut. Gallimard, Paris 2012, S. 100-103, ISBN 978-2-07- 013893-7.

Einzelnachweise

„Ludwig E. Ronig , Malerei Zeichnung“ Ausstellungskatalog, Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn von Sylvia Böhmer und Gabriele Lueg im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland 1984, Rheinland-Verlag GmbH, Köln Lithos: Peukert & Co, Köln Druck: B. Kühlen KG, Mönchengladbach ISBN 3-7927-0833-7
KStA.de vom 5. August 2010 zur Einebnung der Grabstätte

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